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Berlin: (hib/ROL) Die Bundesregierung legt einen Paket zur "Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses" vor. Das kündigte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel (CDU), vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwochvormittag in Berlin an. Der Bund will 1.000 Tenure-Track-Professuren schaffen und dafür im Laufe von zehn Jahren eine Milliarde Euro ausgeben. Zurzeit laufen die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern dazu, am 16. Juni soll der Pakt zur Verabschiedung kommen. Das Ziel des Paktes ist, einen Strukturwandel im Wissenschaftssystem herbei zu führen und die Karrierewege für junge Wissenschaftler transparenter und planbarer zu machen. So sollen junge Wissenschaftler frühzeitig die Aussicht und Chance erhalten im Anschluss an die Tenure-Track-Professur eine unbefristete Professur zu bekommen, wenn sie den Anforderungen genügen.
Zudem soll mit dem Pakt die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Mobilität des wissenschaftlichen Nachwuchses gefördert werden und gleichzeitig das deutsche Wissenschaftssystem international an Attraktivität gewinnen. Das betonte auch die Vertreterin der CDU/CSU, die diesen Schritt in der Veränderung des Wissenschaftssystems als einen längst überfälligen bezeichnete, da es solche Instrumente in anderen Ländern schon lange gebe.
Die Vertreterin der Linken, die diesen Pakt im Grundsatz ebenfalls begrüßte, kritisierte jedoch die geringe Anzahl der Stellen. Der Wissenschaftsrat habe 7.000 bis 7.500 Tenure-Track-Professuren gefordert. Sie wies darauf hin, dass das Betreuungsverhältnis an deutschen Universitäten derzeit bei einem Professor zu 70 Studenten liege und mindestens auf ein zu 40 verändert werden müsste. Ferner bemängelte die Bundestagsabgeordnete, dass dieser Pakt lediglich die bestehenden Personalstrukturen bestätigen würde aber nicht andere Personalkategorien berücksichtigen würde.
Die Vertreterin der SPD begrüßte den Pakt und unterstrich, dass dies der zweite wichtige Baustein in der Veränderung des Wissenschaftssystems sei, nachdem der Gesetzgeber bereits den Wissenschaftszeitvertrag auf den Weg gebracht hatte, der der hohen Befristungszahl von Stellen in der Wissenschaft entgegen treten soll. Der Pakt für den wissenschaftlichen Nachwuchs sei ein guter Anstoß, um den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland zu halten.
Der Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen erkannte an, dass sich der "schmale Flaschenhals für den wissenschaftlichen Nachwuchs nun ein wenig erweitere". Allerdings bezeichnete er, genauso wie die Vertreterin der Linken, die Anzahl der Tenure-Track-Professuren als viel zu gering. In Deutschland gäbe es 24.000 Professoren und 1.600 Juniorprofessoren, da seien 1.000 Stellen keine besonders üppige Größenordnung. Zudem forderte er eine deutliche Steigerung der Grundfinanzierung der Hochschulen.
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