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Berlin: (hib/HAU) Im Rahmen der Neuausrichtung der Sportförderung wird ein auf Mannschaftssportarten abgestimmtes Fördermodell benötigt. In dieser Forderung waren sich die zu einer Sitzung des Sportausschusses am Mittwoch geladenen Vertreter vom Deutschen Handballbund (DHB), dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV), dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV), dem Deutschen Basketball Bund (DBB) und dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) einig.
Spielsportarten seien oft das "Salz in der Suppe", sagte DSV-Präsidentin Christa Thiel. Die Wasserballteams etwa würden sowohl bei Olympischen Spielen aber auch bei Weltmeisterschaften ein emotionales Bindeglied des DSV-Teams sein. Thiel machte deutlich, dass die aktuelle Förderung nicht ausreichend sei. Den Männerteams stünden 260.000 Euro zur Verfügung - den Frauenteams 110.000 Euro. Benötigt würde aber jeweils mindestens 430.000 Euro.
In vielen Spielsportarten wie etwa Wasserball, Handball oder Volleyball sei es als europäisches Team schon extrem schwierig, sich für Olympische Spiele zu qualifizieren, sagte DHB-Generalsekretär Mark Schober. Die staatliche Fördersumme pro Jahr, so Schober, liege bei etwa zehn Prozent des DHB-Haushaltes. Investitionen in Personal und auch individuelle Ausbildung der Spieler funktioniere aber nur bei entsprechender Förderung. Im Handball, so Schober, würden die Spieler nicht zu Millionären. Daher spielten auch Möglichkeiten der Dualen Karriere eine wichtige Rolle.
Am Bundesstützpunktsystem müsse unbedingt festgehalten werden, forderte DVV-Präsident Michael Evers. Das sei alternativlos, sagte er. Auch Evers sprach sich für eine gesonderte Stellung der Ballsportarten im Konzept der künftigen Sportförderung aus. Als positiv bewertet er die mit der Deutschen Volleyball-Liga getroffene Vereinbarung, dass sowohl bei Männern wie bei Frauen die Juniorennationalteams am Ligabetrieb teilnehmen können.
Der DBB unterstütze den Reformprozess im Leistungssport, machte DBB-Präsident Ingo Weiss deutlich. Es werde aber ein eigenes Konzept für Spielsportarten benötigt. Im Bereich des Behindertensports gebe es keine professionellen Sportarten, sagte Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport beim DBS. Sein Verband gebe ein Drittel des Gesamtbudgets für Spielsportarten aus, was einen Betrag von "knapp unter einer Million Euro" ausmache. Das Geld werde für Training und die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen eingesetzt.
Auch Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), betonte den hohen Wert der Mannschaftsportarten für die Gesamt-Olympiamannschaft, auch wenn die Teams jeweils nur eine Medaille erringen könnten. Schimmelpfennig ging ebenfalls auf die Schwierigkeiten ein, sich als europäisches Team für Olympia zu qualifizieren. Den Handballern sei dies durch den Europameisterschaftstitel gelungen. Basis dafür sei ein äußerst knapper Sieg nach Verlängerung im Halbfinale gewesen. Die Basketballer hätten ebenso wie die Volleyballer die entscheidenden Spiele hingegen knapp verloren, während die Hockeyfrauen die Olympiateilnahme einem Sieg im Penaltyschießen zu verdanken hätten.
Schimmelpfennig sagte weiter, Teams sollten künftig gefördert werden, solange eine realistische Chance für die Olympiaqualifikation besteht. Gleichzeitig machte er deutlich, dass die Sportspielarten differenziert betrachtet werden müssten und auch sehr unterschiedlich gefördert würden.
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