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In wenigen Tagen ist es wieder soweit. Am 1. September 2016 startet das vierwöchige Sonderprogramm des Internationalen Parlamentsstipendiums (IPS) für arabische Staaten. 22 junge Leute im Alter von 22 bis 35 Jahren aus Ägypten, Algerien, dem Jemen, Jordanien, Marokko, dem Oman, den Palästinensischen Gebieten, Syrien und Tunesien erleben dann den deutschen Parlamentarismus hautnah und fast rund um die Uhr – im Deutschen Bundestag.
Das Sonderprogramm – „kleiner Bruder“ des IPS-Regelprogramms, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feierte – findet damit zum fünften Mal statt. Aufgelegt wurde es erstmals im Jahr 2012 als Reaktion auf den Arabischen Frühling. Wie ihre Vorgänger, so zeichnet auch die Teilnehmer im Jahr 2016 politisches Interesse und zivilgesellschaftliches Engagement aus. Sie sprechen gut Deutsch und verfügen über Studienabschlüsse in den Bereichen Architektur, Bildungswissenschaft, Internationale Beziehungen, Informatik, Humanmedizin, Umwelttechnik, Wirtschaftsingenieurwissenschaften, Interkulturelle Kommunikation oder Rechtswissenschaft.
Höhepunkt ihres Berlin-Aufenthaltes ist für die meisten Teilnehmer sicherlich die Woche vom 19. bis 23. September. Dann nämlich steht ein fünftägiges Kurz-Praktikum im Büro ihres jeweiligen Patenabgeordneten an. Abgeordnete aller Fraktionen haben sich erneut bereit erklärt, den jungen Leuten Einblick in ihre Arbeit zu gewähren. Aber auch abseits der Praktikumswoche hat das zuständige Bundestagsreferat ein interessantes Programm für die Stipendiaten gestrickt.
Dazu zählen unter anderem Vorträge zur Geschichte des Parlamentarismus in Deutschland, Informationsveranstaltungen zum politischen System in Deutschland und zur Arbeitsweise des Bundestages. Am Mittwoch, 7. September 2016, ist dann auch der Besuch der Plenarsitzung mit der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2017 vorgesehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel live am Rednerpult sehen und hören zu können – ein sicherlich hochspannendes Erlebnis für die jungen Leute.
Programmpunkte gibt es auch außerhalb der Bundestagsgebäude. So findet am 8., 9. und 10. September das Seminar „Plurale Gesellschaft: Religionsfreiheit, Minderheiten und die Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland“ statt. Im Auswärtigen Amt ist zudem ein Gespräch mit einem Experten für Nah- und Mittelost und Maghreb vorgesehen.
Zum Thema Erinnerungskultur werden die Stipendiaten mit Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, diskutieren und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas besichtigen. Auch eine Führung durch das Haus der Wannsee-Konferenz ist geplant. (hau/24.08.2016)