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Im April 2008 begannen die Umbauarbeiten an einem Bürogebäude im Berliner Parlamentsviertel an der Kreuzung Dorotheenstraße/Wilhelmstraße. Die einstige Außenstelle des ehemaligen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR wurde vollständig entkernt, aufgestockt und mit einer gläsernen Fassade versehen. Damit soll eine der zentralen Kreuzungen des Parlamentsviertels ein modernes Erscheinungsbild erhalten.
Der Bau Wilhelmstraße 65 wurde von 1974 bis 1976 als standardisiertes Bürogebäude des Außenministeriums der DDR errichtet. Es wurde grundsaniert, damit der Deutsche Bundestag es dauerhaft nutzen kann. In den neunziger Jahren beherbergte das Gebäude unter anderem die Botschaft Afghanistans und Büros der Bundestagsverwaltung.
Das Gebäude wird als Abgeordnetenhaus genutzt und soll andere Parlamentsgebäude entlasten.
Das Gebäude Wilhelmstraße 65 wird durch einen Fußgängertunnel mit dem gegenüberliegenden Jakob-Kaiser-Haus verbunden. Er ermöglicht Bundestagsabgeordneten und deren Mitarbeitern den direkten Zugang zu den anderen Parlamentsgebäuden.
Folgende Umbauten wurden an dem Bürogebäude vorgenommen:
Das Gebäude besteht aus zwei aneinander anschließenden, über Eck führenden Flügeln. Sie liegen direkt an der Dorotheen- bzw. Wilhelmstraße, die sich hier leicht asymmetrisch kreuzen: Die Dorotheenstraße schwenkt im Kreuzungsbereich erst nach links, um dann in gerader Richtung weiterzuführen. Der optische Schwerpunkt des L-förmigen Verwaltungsbaus liegt an der Ecke zur Straßenkreuzung und hat deshalb auch hier einen neuen Eingangsbereich erhalten.
Das zentrale Foyer im Erdgeschoss soll die Gebäudeflügel Dorotheenstraße und Wilhelmstraße miteinander verbinden und zugänglich machen. Der dahinterliegende Innenhof ist vom Eingangsbereich einsehbar. Zugleich kann Tageslicht tief ins Gebäudeinnere fallen. Unterschiedlich breite Galerien auf den Gebäudeebenen ermöglichen interessante Lichtwürfe und Blickbeziehungen. Der überwiegende Teil der Besprechungsräume ist zur Straßenkreuzung ausgerichtet.
Straßen- und Hofseite des Gebäudes haben unterschiedliche Fassaden erhalten. Besonders markant sind die Vorderseiten zur Kreuzung hin mit geschosshohen, leicht verschwenkten Ganzglas-Fassadenelementen gestaltet. Sie erzeugen den Eindruck einer bewegten Oberfläche und erinnern an die oft gegenläufigen Wellenbewegungen großer Gewässer. Passanten werden die Fassade so je nach Standpunkt und Blickrichtung ganz unterschiedlich wahrnehmen.
Die Süd- und Ostfassade zur Hofseite hin wurde ebenfalls komplett verglast mit außenliegendem Sonnenschutz. Die Fassadenelemente liegen jedoch glatt am Gebäude an und sind nicht partiell in den Hof verschwenkt.