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130/2000
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Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung

IAO: UNTERNEHMEN ZUR ABSICHERUNG GLOBALER STANDARDS HERANZIEHEN

Berlin: (hib/RAB-as) Unternehmen sollen zunehmend zur Absicherung globaler Mindestnormen im Sozialbereich herangezogen werden.

Diese Auffassung vertrat Kari Tapiola, stellvertretender Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), am Mittwochvormittag in der Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung.

Angesichts der weiter fortschreitenden Globalisierung reiche es nicht aus, Richtlinien für soziale Mindeststandards im Rahmen der IAO zu vereinbaren.

Es sei notwendig, mit den Unternehmen konkrete Absprachen zur sozialen Absicherung der Arbeitnehmer zu treffen, so Tapiola.

Im Vergleich zur Lage Anfang der neunziger Jahre befänden sich heute 90 Prozent der Arbeitnehmer in den Industrieländern in einer Situation, in der sie einem größerem Wettbewerbsdruck ausgesetzt seien.

Daher kämen auf die IAO, die bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Ziel der Sicherung des sozialen Friedens gegründet worden sei, besondere Aufgaben zu.

Zu den größten Herausforderungen gehört es nach Ansicht Tapiolas, die Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit weltweit zu stärken und den Boden für geregelte Tarifverhandlungen zu bereiten.

In den Augen des Vertreters der Internationalen Arbeitsorganisation reicht es aber nicht aus, bei der "Theorie" zu bleiben.

Es sei zum Beispiel notwendig, den sozialen Dialog zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern durch konkrete Schritte zu fördern.

Die Bemühungen zur Durchsetzung von sozialen Mindeststandards hätten weitreichende Konsequenzen, so Tapiola weiter.

Schon ein minimales soziales Sicherungssystem in den betroffenen Ländern hätte die Auswirkungen der Finanzkrise in Ostasien im Jahre 1997 beträchtlich abgemildert.

Zum Thema Bekämpfung der Kinderarbeit äußerte sich Tapiola hoffnungsvoll. Im vorangegangenen Jahrzehnt habe ein Umdenkungsprozess stattgefunden.

Die Globalisierung habe die Transparenz verbessert und es somit immer schwieriger gemacht, Kinderarbeit zu verstecken.

Für viele Länder sei es heute eine Selbstverständlichkeit, sich in diesem Bereich zu engagieren. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass Kinder in einigen Nationen einen nicht unerheblichen Teil der arbeitenden Bevölkerung ausmachten und ihre Produktivität für ihre Familien nicht selten eine wichtige Rolle spiele.

Nach Überzeugung Tapiolas wird es aber in absehbarer Zeit möglich sein, im Rahmen der IAO Fortschritte bei der Bekämpfung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit - Militär, Prostitution und Pornographie - zu machen.

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Verantwortlich: Uta Martensen
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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0013007
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