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319/2001
Stand: 07.12.2001
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Jede fünfte Familie verbrachte keinen gemeinsamen Urlaub

/Tourismus/Antwort

Berlin: (hib/VOM) Zwischen 1997 und 1999 haben 22,3 Prozent der Familien in Deutschland keinen gemeinsamen Urlaub verbracht. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (14/7617) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (14/7403) mit. Ursache seien nicht nur finanzielle Gründe, sondern vor allem Zeitmangel und berufliche Anforderungen gewesen. Vor allem seien Alleinerziehende, Familien mit behinderten Kindern und Familien mit niedrigeren Bildungsabschlüssen und niedrigeren Einkommen häufiger unter den Nichturlaubern anzutreffen. Aus verfassungsrechtlichen Gründen gebe es keine Möglichkeit, so die Regierung, Familienurlaube gezielt zu fördern. Sie unterstütze aber die Forderung, auch wirtschaftlich schwächeren Familien einen gemeinsamen Urlaub zu ermöglichen. Deshalb werde sie den Bau und die Einrichtung von Familienferienstätten weiterhin fördern, heißt es in der Antwort.

Die Einführung von zweckgebundenen Gutscheinen für einen Familienurlaub in Deutschland, wie sie die Union in ihrer Anfrage angesprochen hatte, sei derzeit nicht geplant. Mangels Zuständigkeit könne der Bund auch keinen Zuschuss zu einer Familienerholung zahlen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Familienerholung habe die Erfahrung gemacht, dass ein Zuschuss von 25 DM pro Tag und Familienmitglied auch sozial schwache Familien in die Lage versetzt, einen gemeinsamen Urlaub zu verbringen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft fordere deshalb seit längerem von den Ländern, dass sie ihre Individualzuschüsse wieder auf diese Höhe anheben. Die Länder gewährten teilweise und in unterschiedlicher Höhe einkommensschwächeren Familien, Familien mit mehreren Kindern, Familien mit behinderten Angehörigen und Alleinerziehenden einen Zuschuss für ihren Aufenthalt in Familienferienstätten und zum Teil für Ferien auf dem Bauernhof und für den Aufenthalt auf Campingplätzen.

Im Übrigen sind die deutschen Urlaubsregionen laut Regierung traditionell auf Familien orientiert. Deutschland sei das mit Abstand häufigste Reiseziel der Familien, vor allem solcher mit kleinen Kindern. Die Veranstaltungsprogramme der Tourismusorte konzentrierten sich in der Hauptferienzeit auf die Familien, von "Strandpiraten-Abenteuern" für die Kleinen bis hin zum Internet-Café und zur Inlineskater-Akademie für die jugendlichen Gäste. Die Bundesregierung prüft nach eigenen Angaben, ob und wie der Bundeswettbewerb "Familienferien in Deutschland", der zuletzt im Jahr 1994 stattfand, wieder aufgenommen werden kann. Die Entscheidung darüber hänge auch von den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln ab.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2001/2001_319/05
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