"Klarer Zusammenhang zwischen hohen Radonwerten und Lungenkrebsrisiko"
Berlin: (hib/WOL) Die Strahlenschutzkommission hat in einer Stellungnahme vom 31. Oktober 2000 ausgeführt, dass die Ergebnisse bisheriger epidemiologischer Studien einen klaren Zusammenhang zwischen der Radonexposition und dem Lungenkrebsrisiko zeigen. Dabei gebe es eine lineare Beziehung von Dosis und Wirkung ohne Schwellenwert, erklärt die Bundesregierung in der Antwort (14/8843) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU (14/8678). Den Angaben zufolge steigt das Lungenkrebsrisiko um etwa zehn Prozent, wenn sich die Radonkonzentration in der Wohnraumluft um 100 Becquerel pro Kubikmeter erhöht. Das Risiko eines durch Radon verursachten Tumors steige mit der Konzentration und der Dauer, der man der Strahlung ausgesetzt sei. Besondere Radonkonzentrationen träten in erster Linie in Gebäuden von Gebieten auf, in denen der geologische Untergrund einen erhöhten Gehalt natürlich vorhandenen Radons bereits in der Bodenluft aufweise. Dies gelte für etwa zehn Prozent der Fläche Deutschlands und betreffe im wesentlichen Teile von Eifel, Schwarzwald, Bayerischem Wald, Fichtelgebirge, Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge.
Handlungsbedarf bestehe für Privatwohnungen und öffentliche Einrichtungen vor allem bei alten Gebäuden in den betroffenen Regionen sowie bei Anlagen zur Wassergewinnung und -aufbereitung. Für eine bauliche Sanierung empfehle das Bundesumweltministerium, sich an den Werten der Europäischen Kommission zu orientieren, die einen Wert von 200 Becquerel pro Kubikmeter für Neubauten und 400 Becquerel pro Kubikmeter für bestehende Gebäude ausweise. Die Sanierung und Vorsorge richte sich dabei im Wesentlichen auf die Abdichtung des Mauerwerks gegen das Eindringen von Radon sowie auf ein gezieltes Belüften von Räumen oder Unterlüften der Bodenplatte von Gebäuden. Die Kosten der Vorsorgemaßnahmen betragen laut Antwort weniger als ein Prozent der Baukosten bei Neubauten, während 1.000 bis 5.000 Euro als Werte für die Sanierung bestehender Gebäude angegeben werden. Messungen zur Feststellung vorhandener Radonkonzentrationen würden für 10 bis 25 Euro angeboten, heißt es.