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"Zeichen und Schriften"

Günther Uecker in seiner Installation "Zeichen und Schriften"
Der Künstler inmitten seiner Installation
© DBT

Eine Installation von Günther Uecker

Bewegt von den Ereignissen des 11. September 2001, hat der Künstler Günther Uecker die Installation "Zeichen und Schriften" gestaltet. Er hat Friedensgebote aus der Bibel und dem Koran zusammengetragen, auf Tücher geschrieben und diese Tücher - mit Koranzitaten auf der einen, mit Bibelzitaten auf der anderen Seite - einander gegenübergehängt. Diese Friedens- und Versöhnungsgebote, die Judentum, Christentum und Islam verbinden, machen erneut bewußt, daß Religion nicht als Rechtfertigung für Terror instrumentalisiert werden darf.

Zwischen den beiden Holzwänden mit der beschrifteten Leinwand stehen gesplitterte Holzpfähle, die mit Nägeln und Tüchern gestaltet sind. Diese Holzpfähle - "Schmerzensstelen" nennt sie Uecker - weisen als Symbole der Verletzung und Zerstörung, wenn auch mit Leinwandstreifen und Nägeln wieder verbunden, auf die verwundende Realität der Aggression und auf die Gefahr der Entfremdung zwischen den Religionen hin.





Konzertmeister Hans Maile vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin spielt vor den Teilnehmern der Eröffnungsfeier im Paul-Löbe-Haus aus der Partita d-Moll von Johann Sebastian Bach.
Konzertmeister Hans Maile
© DBT
"Die Bildmächtigkeit dieser Installation berührt tief, denn sie drückt unseren Schmerz und unser Entsetzen über eine als friedlos erfahrene Welt in kargen, archaischen und darum so eindrucksvollen Bildern aus - und sie weckt Hoffnung, denn Schmerz und Entsetzen sind umfangen von den Friedensgeboten, den Friedenssehnsüchten der Religionen."
aus der Rede von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse anläßlich der Vorstellung der Installation am 26. Februar 2002.


Die Installation konnte bis zum 20. März 2002 im Paul-Löbe-Haus besichtigt werden.

Dr. Andreas Kaernbach,
Kurator der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages


Wolfgang Thierse im Gesprach mit Günther Uecker
Wolfgang Thierse mit Günther Uecker
© DBT
"Signs and Writings" An Installation by Günther Uecker

Moved by the events of 11 September 2001, the artist Günther Uecker has created the installation "Signs and Writings". He has brought together commandments of peace from the Bible and the Koran, written them out on sheets of canvass and hung them opposite each other with quotations from the Koran on one side and quotations from the Bible on the other. These commandments of peace and reconciliation, which unite Judaism, Christianity and Islam, demonstrate anew that religion should not be instumentalised as a justification for terrorism.

Splintered wooden stakes decorated with nails and pieces of canvass stand between the two wooden walls with the canvasses covered in writing. Even though they have been bound together again with strips of canvass and nails, as symbols of injury and destruction, these wooden stakes – Uecker calls them "steles of pain" – draw attention to the wounding reality of aggression and the danger of alienation between the religions.

"The powerful imagery of this installation is deeply touching, since it expresses our pain and our horror at a world experienced as peaceless in sparse, archaic and therefore deeply impressive images – yet it awakens hope, for pain and horror are surrounded by the commandments of peace, the yearning for peace found in these religions."

Wolfgang Thierse, the President of the German Bundestag, at the opening of the installation on 26 February 2002.



The installation could be viewed in the Paul Löbe Building until 20 March 2002.

Dr. Andreas Kaernbach,
Curator of the Art Collection of the German Bundestag

Quelle: http://www.bundestag.de/bau_kunst/ausst/kunst_ausst/uecker/
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