Ansprache des Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse anlässlich der Eröffnung des Neubaus des Deutschen Rundfunkarchivs Babelsberg in Potsdam-Babelsberg, Marlene-Dietrich-Allee 20
Es gilt das gesprochene Wort
"Was wären geschichtliches Wissen und kulturelle Erfahrung ohne die unzähligen Bilder und Töne, die ein jeder von uns in seinem Gedächtnis gespeichert hat - mal mit guten, mal mit ungutem Gefühl, mal sehnsuchtsvoll, mal voller Zweifel? Ich meine: Sie wären fremdes Gut, hätten nichts mit uns selbst zu tun. Sie berührten nicht unsere Biographien und rührten kaum unsere Emotionen.
Wer von uns vermag sich nicht an die Trümmerwüste Berlin zu erinnern, nach Kriegsende, etwa an die Ruine des Reichstags? Jeder kennt diese Bilder, sie werden immer mal wieder gezeigt. Und wer, frage ich rhetorisch, erinnert sich nicht an die Bild- und Tonaufnahmen vom Mauerbau, 1961, an die kippende Rundfunkstimme Walter Ulbrichts, mit der er noch wenige Tage zuvor dieses Ansinnen öffentlich bestritt: "Niemand hat die Absicht ..." usw., Sie alle kennen das, da bin ich sicher.
Und wer, möchte ich die Ostdeutschen fragen, hat inzwischen das Gedröhne aus dem Schwarzen Kanal vergessen oder den pathetisch hohlen Klang all der Jubelberichte, die im DDR-Alltag ihr Pendant nicht fanden? Wenn man damals am Radioknopf drehte oder die Fernsehprogramme nach etwas Vernünftigem durchsuchte, konnte man die DDR-Sender meist schnell identifizieren - an der typischen Sprache und Stilistik: an den erstarrten Metaphern, an der Belehrungssucht, an der repressiven Redundanz. Damals brauchten wir kein Logo, ganz oben in der linken oder rechten Bildschirmecke.
Andererseits: Wer möchte die Zeitlupenbilder aus dem ach' so wichtigen Fußballspiel von 1974 missen, die Bilder aus Hamburg, wo David gegen Goliath siegte, die DDR gegen die Bundesrepublik? Ich jedenfalls erinnere mich deutlich an die Begeisterung hier und die Lähmung da. Und ich glaube, dass die politisch aufgeladene Symbolik, die dieses Spiel begleitete, den Fernsehbildern bis heute anhaftet, wie im Märchen das Pech der Marie. Wenn man denn für Zwischentöne dieser Art empfänglich ist, und das heißt: wenn man seinen Blick historisch und medial geschult hat.
Und nicht zuletzt: Wer kann behaupten, er bliebe unberührt, wenn alle Jahre wieder die Bilder von den Leipziger Montagsdemonstrationen über die Sender gehen? Wenn wieder einmal Anlass besteht, sich an die damals erlebte Angst und Wut, aber auch an die aufkeimende große Hoffnung und Solidarität zu erinnern? An die eigene Fassungslosigkeit zunächst, später dann an die Trabi-Schlangen vor den Grenzanlagen? An die Aufnahmen vom Zentralen Runden Tisch, an die Bildberichte aus der freigewählten Volkskammer? Oder an die plötzlich auftauchenden DEFA- und Fernsehfilme, die bis dato keiner kannte? Einer von ihnen wurde in einem Adlershofer Panzerschrank aufgefunden, wo er ein Jahrzehnt gelegen hatte. Nur einmal war er 1978 gezeigt worden, nach offiziellem Sendeschluss, ohne jeden Hinweis, ohne Ansage, folglich ohne Zuschauer. Sein metaphorischer Titel: "Geschlossene Gesellschaft". (Regie: Frank Beyer, mit Jutta Hoffmann, Armin Müller-Stahl; "Premiere" 1991)
All diese Bilder haben wir vor Augen, all diese Geräusche im Ohr. Manches Bild, manches historische Ereignis wäre längst vergessen - verblasst - verzeichnet, gäbe es die audiovisuellen "Erinnerungsstützen" nicht, die gut gepflegten und funktionsfähigen Fernseh- und Hörfunkarchive im öffentlichen, inzwischen wohl auch im privaten Auftrag. Sie sind das politische, kulturelle und auch das soziale Gedächtnis von Generationen von Hörern und Zuschauern.
Die Bild- und Tonarchive des Rundfunks bewahren das Vergangene auf, ohne es auf eine museale Funktion zu reduzieren, es frei von Gebrauchsspuren zu halten, letztlich aus dem Verkehr zu ziehen. Nein, die Vergangenheit bleibt verfügbar, wird allenfalls digitalisiert - für heute und für später, für uns und für andere.
Als sozial- und kulturgeschichtliche Quelle, als Material der zeit- und mentalitätsgeschichtlichen Forschung haben die Rundfunkarchivalien eine enorme Aussagekraft: Sie sind nahe am Leben dran und gegenwärtig in der Erinnerung - akustisch und visuell.
Eine Konsequenz dieser Beobachtung liegt auf der Hand: Heutige Erinnerungsarbeit, die sich als Erinnerungskultur definiert, wird sich vielfältiger Quellen bedienen. Sie wird die in der zeitgeschichtlichen Forschung dominierenden "Mauern aus Text", die uns allzu häufig den Blick verstellen, zu übersteigen suchen. Dank öffentlich nutzbarer Rundfunkarchive scheint dies immer leichter möglich, scheint dies ein realistischer Weg zu sein. Es geht darum, die Vergangenheit so lebendig wie möglich zu erinnern, um sie für die aktuellen Herausforderungen überhaupt erst fruchtbar machen zu können.
Die Rundfunkgeschichtsschreibung unseres Landes hat allen Grund, den heutigen 6. Dezember 2000 als einen glücklichen Tag, als einen Festtag zu verbuchen. Wir freuen uns darüber, dass es der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv - einer Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten - gelungen ist, in Kooperation mit zahlreichen Partnern und allen Widrigkeiten und Widerständen zum Trotz, dem umfangreichen audiovisuellen Nachlass der untergegangenen DDR ein gleichwohl angemessenes, ja ein geradezu attraktives Domizil zu schaffen. Zum Zwecke, wie es in der Satzung sinngemäß heißt, der Nutzbarmachung des kulturellen Erbes für Wissenschaft und Forschung, für Zwecke der Bildung und Erziehung, der kollektiven Erinnerung und der kulturellen Selbstverständigung.
Absehbar war diese Entwicklung zum Guten hin, zum Erfolg, keineswegs. Im Gegenteil. Nachdem - wie in Artikel 36 Einigungsvertrag festgelegt - das Funkhaus Berlin an der Nalepastraße in Köpenick und der Deutsche Fernsehfunk in Berlin-Adlershof am 31. Dezember 24.00 Uhr ihre Sendetätigkeit eingestellt hatten, stand es um die Hinterlassenschaften aus dem Rundfunkbereich denkbar schlecht: Die kenntnisreichen Mitarbeiter beider Häuser waren entlassen, die Eigentumsfragen, Zuständigkeiten und Kompetenzen weithin ungeklärt. Auf den bisher genutzten Liegenschaften lasteten Restitutionsansprüche verschiedener Vorbesitzer. Instandsetzung des Vorhandenen erfolgte kaum.
Die Archivbestände selbst waren zum Teil zerstreut. Einige befanden sich an Nebenschauplätzen, mitunter gar an abenteuerlichen Orten und unter für Archivalien katastrophalen Bedingungen: Alte Schelllackplatten, Tonbänder, Noten lagerten viele Jahre lang in einem ehemaligen Luftschutzbunker. Und im Köpenicker Stadtgefängnis stapelten sich 30.000 Filmdosen. Sie mussten schnell umziehen, das Gefängnis wurde gebraucht - nämlich als Gefängnis.
Teilbestände beider Archive waren schlicht "verschwunden", hatten neue Besitzer gefunden, unter anderem bei den "Mitwettbewerbern". Interessenten für die Vermarktung der zum großen Teil überaus lukrativen Film- und Musikrechte standen vor der Tür der Archiv-Stiftung, meldeten eigene Ansprüche an, prozessierten. Sie hatten erkannt: hier geht es nicht um Ramsch, sondern um hohe Beträge. Um geldwertes "Programmvermögen", wie es in der Sprache der Fachleute heißt.
Dass im Jahre 1998 dann endlich der ORB, und damit Potsdam-Babelsberg den Zuschlag für die Errichtung des Rundfunkarchivs Ost erhalten hat, ist ein wirklicher Glücksfall für die Region, für den Medienstandort Babelsberg, für den ORB. Und es ist eine Art Vertrauensbeweis, der mit der planmäßigen Fertigstellung dieses großartigen Gebäudes durch den Bauherrn ORB eingelöst wird.
Wenn ich es richtig sehe, dann verknüpft die ARD mit dieser Standortwahl und mit der Errichtung dieses repräsentativen Archivgebäudes, hier in der Marlene-Dietrich-Allee, auch ein politisches Signal. Ein politisches Signal, das sich vor allem an die Menschen in den neuen Bundesländern richtet: Die ARD, so die Botschaft, bekennt sich exklusiv zu ihrer Mitverantwortung in der Frage des Umgangs mit einem bedeutenden Teilbereich der deutschen Kultur- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts - dem breit gefächerten Rundfunkerbe der DDR. Denn um nichts Geringeres handelt es sich hier, ganz abgesehen davon, dass dieses Archiv eines der größten Rundfunkarchive in ganz Europa ist.
Die ARD-Anstalten, so die Botschaft, anerkennen die kulturstiftende und mentalitätsprägende Funktion des DDR-Rundfunks. Sie respektieren diesen als Bestandteil der eingeübten Lebenspraxis ostdeutscher Bürgerinnen und Bürger, und sie behandeln die überkommenen Produktionen und Archive als wertvolle kulturhistorische Sammlung. Was mit Blick auf die DDR-Geschichte ganz bestimmt nicht heißen soll, dass nun eine Phase der unkritischen Beschaulichkeit anbricht, dafür bestünde kaum Anlass.
Nach Zeiten schneller, mitunter vielleicht allzu schneller Urteile - Vorurteile, Pauschalurteile, Verurteilungen - steht jetzt endlich der gesamte Nachlass, stehen die publizistischen, dramatischen und unterhaltenden Sendungen im Fernseharchiv, die wertvollen Konzertaufnahmen im Schallarchiv, die Drehbücher und Dokumente in den Schriftgutarchiven in einer angemessenen Form der Forschung, dem Austausch, der Neuverwertung zur Verfügung. Wie erhellend im übrigen Untersuchungen zur DDR-Rundfunkgeschichte sein können, belegen schon jetzt Forschungsberichte aus dem Deutschen Rundfunkarchiv Ost: etwa die Dokumentation von Anfragen rat- und hilfesuchender DDR-Bürger an die "Prisma"-Redaktion unter dem Titel "Wir sind doch nicht die Meckerecke der Nation". Ein Buch, dass die ökonomischen und politischen Defizite, den Alltagspragmatismus und die Rechtslage in der DDR der 80er Jahre auf erschütternde Weise kenntlich macht. Nostalgiker werden hier jedenfalls nicht gefüttert.
Wer heute die Programme von ORB und MDR, von SFB und NDR sieht, wird unweigerlich mit Altbekanntem, mit Archiviertem konfrontiert. Und zwar nicht nur mit einer der über 140 Folgen der DFF-Serie "Polizeiruf 110" oder mit Uralt-Auftritten des Fernsehballetts in "Ein Kessel Buntes". Diese Sachen gibt es auch wieder, und zwar nicht zu knapp. Sie finden offenbar ihr Publikum.
Mich interessieren eher die publizistischen Angebote. Beispielsweise die unlängst im dritten Programm wiederholten Sendungen der Nachrichtenredaktion des DFF und des Jugendprogramms "Elf 99" aus dem letzten Jahr der DDR. Ich konnte hier ein Stück weit erlebte Geschichte, ein Stück weit eigene Biographie aus einer wohltuenden Distanz reflektieren und mit den Erfahrungen von heute vergleichen. Ich habe immer wieder gestaunt, wie sich in einer eigentlich doch recht kurzen Zeit die politische Landschaft - personell wie thematisch - ausdifferenziert und verändert hat. Und es ist gut, hin und wieder mit den eigenen Aussagen von vor 10, 7 oder 3 Jahren konfrontiert zu werden, darüber neu nachzudenken. Den Satz "Wen interessiert denn mein Geschwätz von gestern?" sollten Politiker sich keinesfalls zu eigen machen. Politiker nicht, aber auch nicht Journalisten und Programmgestalter.
Welcher dokumentarische Wert in den Archiven des Deutschen Rundfunkarchivs schlummert, deutete uns gerade erst der ORB an mit seiner erfolgreichen "Chronik der Wende". Zehn Jahre nach dem Umbruch in Ostdeutschland wurden darin die dramatischen und umwälzenden Ereignisse Tag für Tag in insgesamt 163 15-minütigen filmischen Kalenderblättern nachgezeichnet. Und so entstand eines der größten Dokumentationsprojekte der deutschen Fernsehgeschichte.
Die Fragen, die sich mir in diesem Zusammenhang stellen, klingen einfacher als sie offenbar zu beantworten sind: Erstens: Wie kann es uns gelingen, mit Hilfe der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die nach wie vor zu beobachtende, doch kaum bedrohliche Fremdheit zwischen "Deutschen Ost" und "Deutschen West" abzubauen, die sich nicht nur in beiderseits gepflegten Vorurteilen und kuriosen Missverständnissen, sondern auch in unterschiedlichen Ansprüchen an das TV-Programm äußert? Und überhaupt: Wollen wir denn diese Unterschiede abbauen? Warum eigentlich? Sollte nicht besser die Eigenart des Anderen, das Anderssein respektiert werden?
Die ARD antwortet auf Fragen dieser Art ganz aktuell mit einer Werbekampagne, deren Ziel es ist, mehr Ostdeutsche für die "Tagesschau" zu gewinnen. Doch eines ist merkwürdig: die ARD-Plakate, jedenfalls diejenigen, die ich bisher sehen konnte, werben weniger mit der Nachrichtenkompetenz des Senders als mit einem konstruierten Selbstverständnis des Ostzuschauers, also mit einem unterstellten Fremdbild. Sie versuchen, ihn bei seinen vermeintlichen Alltagsgewohnheiten zu packen, ihn als "Ossi" abzubilden, und zwar so, wie er oder sie sich selbst gern sähe: Da steht dann eine lächelnde Frau mit Lippenstift, eine "Ossi-Frau", vor dem Spiegel und erklärt, sie sei auf der Suche nach einem, der ihr den ganzen Tag Komplimente mache, nur abends, ab 20 Uhr, da müsse er "die Klappe halten". Was für ein "Argument", was für eine Alternative: Eitelkeit versus "Tagesschau"! Diese Art Humor, dieses Bild des "Ossis" verstehe, wer will. Übrigens: Ihre Werbeagentur suchte sich die ARD nicht in den neuen Ländern, sondern in Bayern, in München. Hat sie denn so gar kein Vertrauen in die Experten vor Ort?
Trotz aller guten Absichten - das Resultat dieser Werbeaktion dürfte eher bescheiden sein. Erhoffte Annäherung, auch die einer Nachrichtenredaktion an ihr Publikum, setzt Nähe voraus, braucht das, was man als "Aufeinanderzugehen" bezeichnen könnte. Und zwar im wörtlichen Sinne. So, wie es die ARD eben auch praktiziert, das beste Beispiel, quasi die Gegenthese zur Plakataktion, ist ja das Rundfunkarchiv Ost.
Zweitens: Wie kann es uns gelingen, die Hörfunkentwicklung in den beiden deutschen Staaten nach 1945 zusammenzubringen, zusammenzudenken? Die beiden Wege als aufeinander bezogene Wege zu begreifen und die zurückgelegte Strecke als gemeinsame Geschichte anzuerkennen? Es kann doch niemand behaupten, dass die ostdeutschen Sender und die westdeutschen Sender auf verschiedenen Kontinenten ihr Programm gestalteten, nichts voneinander wussten, nicht aufeinander reagierten. Fünfzig Jahre Deutschland, das heißt doch - bezogen auf die Mediengeschichte - sowohl Verbundenheit als auch Getrenntsein. Die Ostdeutschen informierten sich zu Zeiten der staatlichen Teilung bei ARD und ZDF, bei Rias und NDR 3 - die meisten Sender hatten sich auf diese "Zusatzversorgung" eingestellt. Die "Aktuelle Kamera" interessierte allenfalls, um atmosphärische Änderungen im Lande wahrzunehmen, die erhofften Akzentverschiebungen in der Innenpolitik nicht zu verpassen.
Nicht selten reagierten die Sender direkt aufeinander, besonders rigide zu Zeiten des Kalten Krieges. 1961 wurden FDJ-ler dazu angehalten, Westantennen auf Hausdächern ausfindig zu machen und diese zu zerstören, am besten öffentlich, wegen der erhofften Wirkung. Auf Thilo Kochs "Rote Optik" folgte Schnitzlers "Schwarzer Kanal" - ein, wie Uwe Johnson schon 1964 befand, "kränkliches Plagiat" des ersteren. Und so weiter.
Die Modernisierungsversuche des DDR-Fernsehens in den 70er Jahren, die oberflächliche Entpolitisierung der Programminhalte und die Betonung der Unterhaltungsfunktion des Fernsehens, erfolgten nicht zuletzt aus der Überlegung heraus, endlich ein akzeptables Gegengewicht zum sehr viel attraktiveren Westfernsehen zu schaffen. Was freilich nicht gelang und nicht gelingen konnte. Nach 1989, auch dies ein Beleg für das Reagieren aufeinander, war zu lesen, dass die Parteioberen im Osten häufig inhaltlich in die Nachrichtenprogramme eingegriffen hatten, um auf diesem Wege unangenehme Meldungen des Westfernsehens zu "kommentieren". Medial war die Republik also schon lange vor 89 vereint - hinter den Kulissen und vor den Apparaten.
Das Deutsche Rundfunkarchiv Babelsberg ist nun Erbe, Nachlassverwalter und Anwalt all dieser geschichtlichen Erfahrungen. Es dokumentiert die repressive Medienpolitik in der DDR ebenso wie die Leistungen des Fernsehens und des Hörfunks - und zwar in aller Ausführlichkeit, in allen Facetten: vom Außenpolitischen Magazin bis zum Kinderfernsehen, vom literarischen Hörspiel bis zur Sportübertragung, vom Rockspektakel bis zum Symphoniekonzert.
Wer sich für den medialen Alltag der Ostdeutschen interessiert, wird hier fündig. Wer verstehen will, was die Menschen in Ost- und Westdeutschland über vier Jahrzehnte hinweg kulturell verbunden und lebensweltlich getrennt hat, kann hier auf Spurensuche gehen.
Im Rundfunkarchiv Babelsberg, so hoffe ich, wird die Erinnerungskultur einen anregungsreichen, einen lebendigen Ort haben. Einen Ort, wo Deutsche aus Ost und West ihre Gespräche um das Trennende im Gemeinsamen und das Gemeinsame im Trennenden "auf gleicher Augenhöhe" führen können. Gegenseitige Anerkennung, das Geltenlassen unterschiedlicher Erfahrungen sind, so lehrten uns die letzten zehn Jahre, unabdingbare Voraussetzung für das, was wir so gerne die "innere Einheit" nennen. Auf diesem Weg viel Erfolg!"