Pressemitteilung
Datum: 23.01.2001
Pressemeldung des Deutschen Bundestages -
23.01.2001
Ergebnis der Öffentlichen Anhörung der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel" zum Reformbedarf des Gesundheitswesens:
1. In 30 Jahren ist Deutschland
Seniorenweltmeister
2. Prävention ist der sicherste Weg, um Gesundheitskosten zu reduzieren
Ab dem Jahr 2010 ist mit erheblichen Beitragssatzsteigerungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu rechnen, wenn nicht Entscheidendes in den nächsten Jahren geschieht. Ursachen hierfür sind die höhere Lebenserwartung, Veränderungen des Krankheitsspektrums, der kostenintensive medizinisch-technische Fortschritt und die fehlenden Kinder in Deutschland. Die Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten allein reichen nicht aus, um der zu erwartenden Kostensteigerung im Gesundheitswesen zu begegnen. Wissenschaftler sehen in der Ausschöpfung von Wirtschaftlichkeitsreserven, in mehr Wettbewerb im Kassenbereich und in einer Verbesserung der vorbeugenden Prävention die wichtigsten Investitionen in das Gesundheitswesen und damit auch für die Stabilisierung des Beitragssatzes in der Zukunft. Ein Teil der Experten sprach sich dafür aus, den Kassen weitere Finanzquellen zu erschließen. Das ist das zentrale Ergebnis der gestern von der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel" durchgeführten Anhörung.
Unter der Leitung ihres Vorsitzenden, des Abgeordneten Walter Link (CDU/CSU), hatte die Kommission eine ganztägige Anhörung mit den Experten aus der Wissenschaft Deutschlands zum Reformbedarf des Gesundheitswesens vor dem Hintergrund des demographischen Wandels durchgeführt. Er erklärte: "Die Wissenschaftler haben uns - was wir bereits wußten - noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt, dass wir jetzt handeln müssen. Wir können es uns nicht mehr leisten, die Probleme vor uns her zu schieben. Wir müssen prüfen, wie wir den unvermeidlichen Anstieg der Beiträge in der Zukunft soweit wie möglich abschwächen können, ohne die Stärken unseres solidarisch angelegten Gesundheitssystems aufgeben zu müssen. Dazu gehört, dass wir hierbei nicht nur auf die Gesundheitspolitik schauen, sondern auch andere gesellschaftliche Politikbereiche in unsere Überlegungen mit einbeziehen."
Zu diesen Überlegungen gehört nach Auffassung der Wissenschaftler der Abbau von Überkapazitäten in der stationären wie in der ambulanten Versorgung, die weitere Verzahnung zwischen diesen beiden Sektoren sowie die Diskussion über die Neubestimmung des Leistungskatalogs in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Zudem sollte geprüft werden, wie Kostenreduzierung durch verstärkte Selbstbeteiligung und Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit erreicht werden könnte.
Die Anhörung wurde von den Kommissionsmitgliedern als ein erfolgreicher Beitrag zu ihrer Arbeit bewertet.
Vorsitzender Link kündigte an, dass der Abschlußbericht der Kommission für das Ende 2001 zu erwarten sei und es in der Kommission erfolgversprechende Ansätze gebe, ihn einvernehmlich zu beschließen. Der Deutsche Bundestag hat die Enquête-Kommission "Demographischer Wandel" zum dritten Mal in der 14. Wahlperiode eingesetzt, um sich mit den Chancen der älter werdenden Gesellschaft auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt der Kommissionsarbeit stehen die Bereich Arbeit und Wirtschaft, Soziale Sicherungssystem, Pflege und Gesundheit, Soziale Dienste und Migration. Die Kommission besteht aus elf Abgeordneten und elf namhaften deutschen Wissenschaftlern.
Verantwortlich für den Textinhalt ist das Sekretariat der Enquête-Kommission Demographischer Wandel "Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik", Telefon: (030) 227 32974.
2. Prävention ist der sicherste Weg, um Gesundheitskosten zu reduzieren
Ab dem Jahr 2010 ist mit erheblichen Beitragssatzsteigerungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu rechnen, wenn nicht Entscheidendes in den nächsten Jahren geschieht. Ursachen hierfür sind die höhere Lebenserwartung, Veränderungen des Krankheitsspektrums, der kostenintensive medizinisch-technische Fortschritt und die fehlenden Kinder in Deutschland. Die Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten allein reichen nicht aus, um der zu erwartenden Kostensteigerung im Gesundheitswesen zu begegnen. Wissenschaftler sehen in der Ausschöpfung von Wirtschaftlichkeitsreserven, in mehr Wettbewerb im Kassenbereich und in einer Verbesserung der vorbeugenden Prävention die wichtigsten Investitionen in das Gesundheitswesen und damit auch für die Stabilisierung des Beitragssatzes in der Zukunft. Ein Teil der Experten sprach sich dafür aus, den Kassen weitere Finanzquellen zu erschließen. Das ist das zentrale Ergebnis der gestern von der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel" durchgeführten Anhörung.
Unter der Leitung ihres Vorsitzenden, des Abgeordneten Walter Link (CDU/CSU), hatte die Kommission eine ganztägige Anhörung mit den Experten aus der Wissenschaft Deutschlands zum Reformbedarf des Gesundheitswesens vor dem Hintergrund des demographischen Wandels durchgeführt. Er erklärte: "Die Wissenschaftler haben uns - was wir bereits wußten - noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt, dass wir jetzt handeln müssen. Wir können es uns nicht mehr leisten, die Probleme vor uns her zu schieben. Wir müssen prüfen, wie wir den unvermeidlichen Anstieg der Beiträge in der Zukunft soweit wie möglich abschwächen können, ohne die Stärken unseres solidarisch angelegten Gesundheitssystems aufgeben zu müssen. Dazu gehört, dass wir hierbei nicht nur auf die Gesundheitspolitik schauen, sondern auch andere gesellschaftliche Politikbereiche in unsere Überlegungen mit einbeziehen."
Zu diesen Überlegungen gehört nach Auffassung der Wissenschaftler der Abbau von Überkapazitäten in der stationären wie in der ambulanten Versorgung, die weitere Verzahnung zwischen diesen beiden Sektoren sowie die Diskussion über die Neubestimmung des Leistungskatalogs in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Zudem sollte geprüft werden, wie Kostenreduzierung durch verstärkte Selbstbeteiligung und Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit erreicht werden könnte.
Die Anhörung wurde von den Kommissionsmitgliedern als ein erfolgreicher Beitrag zu ihrer Arbeit bewertet.
Vorsitzender Link kündigte an, dass der Abschlußbericht der Kommission für das Ende 2001 zu erwarten sei und es in der Kommission erfolgversprechende Ansätze gebe, ihn einvernehmlich zu beschließen. Der Deutsche Bundestag hat die Enquête-Kommission "Demographischer Wandel" zum dritten Mal in der 14. Wahlperiode eingesetzt, um sich mit den Chancen der älter werdenden Gesellschaft auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt der Kommissionsarbeit stehen die Bereich Arbeit und Wirtschaft, Soziale Sicherungssystem, Pflege und Gesundheit, Soziale Dienste und Migration. Die Kommission besteht aus elf Abgeordneten und elf namhaften deutschen Wissenschaftlern.
Verantwortlich für den Textinhalt ist das Sekretariat der Enquête-Kommission Demographischer Wandel "Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik", Telefon: (030) 227 32974.
Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/presse/2001/pz_010123g