Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 19 / 03.05.2004
bes

Sachverständige betonen Rolle der Prävention durch Sport

Krankenkassen und Sportförderung

Sport. Durch ausreichende körperliche Aktivität kann einer Vielzahl von Erkrankungen vorgebeugt werden, erklärten übereinstimmend alle Sachverständigen in der öffentlichen Anhörung des Sportausschusses am 28. April über die Förderung der Prävention durch Krankenkassen im Sport. Einig waren sich die Experten bei der Diskussion vor dem Hintergrund des geplanten Präventionsgesetzes auch darüber, Prävention und Gesundheitsförderung als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe anzusehen.

Aufgaben, Leistungen und Pflichten seien dabei auf viele Schultern zu verteilen. Die Politik müsse das Präventionsgesetz rasch in die Wege leiten, nationale Gesundheitsziele festlegen, die Verantwortlichkeit gesellschaftlicher Gruppen und Organisationen definieren und Rahmenbedingungen für Kooperationen zu schaffen. Um Wirkung entfalten zu können, müsse die Prävention möglichst flächendeckend angeboten werden, sagte Professor Winfried Banzer, vom Deutschen Sportbund. Laut Vorstandsvorsitzendem der Barmer Ersatzkasse, Dr. Eckhart Fiedler, zeigt der jüngste Gesundheitsbericht, dass die Deutschen etwa fünf bis zehn Jahre länger gesund leben könnten, wenn sie sich sportlich betätigen würden. Durch Prävention könnten erhebliche Kosten eingespart werden.

Stiftungsinitiative begrüßt

Ein positives Echo fand die Initiative der Spitzenverbände, eine Stiftung "Prävention und Gesundheitsförderung der Gesetzlichen Krankenkassen" zu gründen. Da Prävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, könne eine solche Einrichtung auch andere Sozialleistungsträger in die Trägerschaft einbeziehen, die Maßnahmen begleiten und die fehlende Infrastruktur aufbauen, erklärte Professor Ingo Froböse vom Gesundheitszentrum der Deutschen Sporthochschule, Köln. Auch nach Peter Reichelt von der Techniker Krankenkasse sollte die Finanzierung auf viele Schultern verteilt werden. Laut Barmer Ersatzkasse könnte eine Stiftung zur Förderung von Aktivitäten der Gesundheitsförderung und Prävention noch 2004 mit einem Volumen von 25 Millionen Euro starten und dann jährlich über 35 Millionen Euro verfügen. bes


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