Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 10 / 06.03.2006
Stichwort:

Anbau von Genpflanzen im Ländervergleich

Weltweit bauen 21 Länder gentechnisch veränderte Pflanzen an. Davon sind elf Entwicklungsländer. Der ISAAA (International Service for the Aquisition of Agri-Biotech Applications), eine Organisation der Gentechnikindustrie, verweist darauf, dass 2005 mehr als ein Drittel der Anbaufläche transgener Pflanzen von Entwicklungsländern gestellt wurde. Dazu zählen die Statistiker auch Argentinien, Brasilien oder Indien, die eher in die Kategorie Schwellenländer einzuordnen sind.

Über 90 Prozent des weltweiten Genanbaus findet in nur fünf Ländern statt. Die USA liegen mit fast 50 Millionen Hektar Anbaufläche weit vorne an der Spitze, gefolgt von Argentinien mit Genpflanzen auf über 17 Millionen Hektar. Neben Baumwolle und Mais wird hier vor allem Soja angebaut. Der Nachbar Brasilien galt lange Zeit als die Hauptbezugsquelle für gentechnikfreies Soja. Inzwischen wachsen aber auch hier auf gut 40 Prozent der Felder (9,4 Millionen Hektar) gentechnisch veränderte Sorten. Auch in Paraguay ist der kommerzielle Genanbau seit gut einem Jahr legalisiert. Auf gut zwei Millionen Hektar wird hier ausschließlich Gensoja angebaut. In Indien hat sich im vergangenen Jahr die Anbaufläche für transgene Pflanzen nahezu verdreifacht, auf 1,3 Millionen Hektar. Hier wird Genbaumwolle angebaut. Südafrikas Felder mit Genbaumwolle, Genmais und Gensoja machen nur eine halbe Million Hektar aus. In den restlichen sechs Entwicklungsländern, in denen gentechnisch veränderte Nutzpflanzen angebaut werden, liegt die Anbaufläche weit unter einer Million Hektar.

Weltweit am häufigsten werden bei den Genpflanzen Sojabohnen angebaut, auf 60 Prozent der gesamten Anbaufläche. Gentechnisch veränderter Mais wächst auf 24 Prozent und Genbaumwolle auf elf Prozent der Flächen.

Alice Thiel-Sonnen


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.