Mit dem Ende der unmittelbaren
Zeitzeugenschaft der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
über Deutschland und weite Teile Europas sowie mit der
Historisierung des Nationalsozialismus steht die demokratische
Erinnerungskultur vor einem tief greifenden Wandel. Wie
künftig erinnern? Welchem Zweck ...
Die Praxis der Gedenkstätten
ist seit den 1980er Jahren ein anerkannter Sektor der
Kulturpolitik. Das gilt für die den Verbrechen des
Nationalsozialismus gewidmeten Gedenkstätten, aber man kann
dasselbe von jenen sagen, die den Verbrechen des DDR-Regimes
gewidmet sind. „Sieht man vom 1952 ...
Die folgenden Überlegungen zur
Zukunft der Erinnerung haben ein doppeltes Anliegen. Zum einen
verstehen sie sich als rettende Kritik an Erinnerungskultur als
gesellschaftlichem Projekt der selbstkritischen Verständigung
über Geschichte, insbesondere über die Geschichte und
Nachwirkungen des ...
Die deutsche Erinnerungskultur
zielt über die Vermittlungen des Geschichtsunterrichts, der
politischen Bildung, der Gedenkstättenpädagogik, der
Medien und des weiten pädagogischen Feldes der Holocaust
Education auf eine historisch-moralische Bildung ab, die zum einen
Nationalsozialismus und ...
Pilgerfahrt nach Auschwitz. Zum
Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und
Antisemitismus – dies war das Thema einer Podiumsdiskussion,
zu der die Jüdische Gemeinde zu Berlin im April 2010
eingeladen hatte. 1 Anlass war ein Beitrag der in Israel geborenen,
seit Jahren in ...
Historisches Erinnern erfolgt in
Auseinandersetzung mit der kollektiv bedeutsamen Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft. 1 Das geschieht vorzugsweise im Modus des
Erzählens. 2 Dabei sind die drei Zeitbezüge alles andere
als isolierte, abgeschottete Einheiten. Vielmehr vermögen neue
Erfahrungen sowohl ...
Eine schräge Geschichte“
biete die deutsche Hauptstadt, ließ die britische
DDR-Historikerin Mary Fulbrook im Juli 2007 im
„Tagesspiegel“ vermelden. Beim Blick auf den Stadtplan
sei ihr ein großes Missverhältnis aufgefallen.
Natürlich gebe es eine ganze Reihe von Erinnerungsorten, ...
Seit einigen Jahren ist in der
Geschichtswissenschaft von einer „überraschenden
Renaissance der Biographie“ die Rede. Die
„Rückkehr des totgesagten Subjekts“ wird
proklamiert, manche rufen gar einen „Biographical Turn“
aus. 1 Soweit die Experten. Und das Publikum? ...