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219/2000
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BUND WILL SOZIOKULTUR AB 2001 SPÜRBAR STÄRKER UNTERSTÜTZEN (ANTWORT)

Berlin: (hib/WOL-ku) Der Bund wird Regierungsangaben zufolge die soziokulturelle Arbeit im Rahmen seiner Zuständigkeit und Möglichkeiten weiterhin unterstützen und die Förderung ab 2001 spürbar erhöhen.

Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (14/4020) auf eine Große Anfrage der CDU/CSU zur Soziokultur (14/1575).

Nach Ansicht der Regierung gehören soziokulturelle Zentren und Initiativen heute zur selbstverständlichen kulturellen Infrastruktur der Städte und Gemeinden und sind ein eigenständiger Faktor in der kulturellen Szene.

Zudem seien sie unverzichtbare Bündnispartner im Kampf gegen Rassismus und Rechtsradikalismus und Foren für die Bewältigung von Alltagskonflikten in den sozialen Brennpunkten der Städte.

Der hohe Anteil ehrenamtlich Tätiger wird ausdrücklich gewürdigt, um so mehr seien vorrangig Länder, Städte und Gemeinden gefordert, die notwendige Ausstattung für Soziokultur auch künftig bereitzustellen.

In der Antwort wird betont, "Aussagen der früheren Bundesregierung von 1990 zur kulturpolitischen Bedeutung der Soziokultur haben unverändert Gültigkeit".

Danach "stehen die als ‚traditionell‘ bezeichnete Kultur und die Soziokultur - die ‚häufig verkürzt‘ und damit fälschlicherweise als ‚alternativ‘ bezeichnet wird - weder im Gegensatz zueinander, noch im Verhältnis eines beziehungslosen Nebeneinanders".

Auch gebe es keine Über- oder Unterordnung ihrer Werte. "Beide Kulturbereiche haben ihre eigenen Intentionen, Konzepte und Wurzeln".

Die Soziokultur habe sich in über zwanzig Jahren erfolgreich weiterentwickelt, ohne Grundsätze, Inhalte und Zielvorstellungen aufzugeben.

Den Angaben zufolge wurden die Angebote soziokultureller Zentren 1998 von insgesamt 22,2 Millionen Menschen wahrgenommen.

Damit habe sich die Zahl der Besucher seit 1994 um 35,3 Prozent erhöht. Auch die Zahl der Zentren habe um 6,2 Prozent zugenommen.

Rund 41 Prozent der Besucher nahmen 1998 an einer der 68.000 kulturellen Veranstaltungen teil oder beteiligten sich (mit 18,9 Prozent) an einem der 7.153 kontinuierlichen Kurse mit Beratungsangeboten.

Weitere 40 Prozent nahmen zielgruppenorientierte Angebote wahr oder nutzten die Zentren als Kommunikationsort.

Das Finanzvolumen der soziokulturellen Zentren belief sich 1998 laut Regierung auf über 315 Millionen DM.

Von den Zentren seien 146,59 Millionen DM (46,53 Prozent) selbst erwirtschaftet worden, die Förderung der Kommunen habe mit 82,41 Millionen DM (26,15 Prozent) erreicht.

Mit selbst erwirtschafteten Mitteln von über 46 Prozent unterscheide sich die Soziokultur deutlich von traditionellen Kulturinstitutionen wie Theater, Orchester und Museen, erläutert die Regierung.

Eine Gleichsetzung der verschiedenen Kulturbereiche sei aus förderungspolitischer Sicht aber nicht erreicht worden.

So finanziere etwa die öffentliche Hand jeden Theaterbesuch mit 90 bis 280 DM, während der Besuch eines soziokulturellen Zentrums lediglich eine Förderung von 6,37 DM in Anspruch nehme.

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Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Rainer Büscher, Michael Klein, Sabrina Möller,
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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0021903
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