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132/1999
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LUFTHANSA: KOSTENMANAGEMENT BLEIBT EINE DAUERAUFGABE

Bonn: (hib) to- Das Kostenmanagement ist eine Daueraufgabe im globalen Wettbewerb, betonte Stefan Pichler, Vorstandsmitglied der Deutschen Lufthansa AG, am Mittwoch nachmittag im Tourismusausschuß. Das Wettbewerbsumfeld in Europa habe sich verändert, die Konkurrenten hätten ihre Provisionssysteme verbessert, so Pichler. Die Lufthansa führe daher einen Dialog mit dem Reisemittlergewerbe und habe mit dem Deutschen Reisebüro-Verband (DRV) verhandelt, um ein neues System der Zusammenarbeit mit den Reisebüros zu finden. Mittlerweile habe man sich auf ein neues Provisionssystem geeinigt, das zum 1. Januar 2000 in Kraft tritt. Die Lufthansa habe Änderungskündigungen erlassen und eine Frist bis Ende Mai gesetzt. Von über 4.100 Argenturen hätten nur 28 die neuen Vertragsbedingungen abgelehnt, berichtete Pichler. Dabei seien nicht nur die leistungsunabhängigen Grundprovisionen nach unten korrigiert, sondern auch leistungsabhängige Provisionen nach dem Motto "Leistung muß sich lohnen" geschaffen worden. Der DRV habe die Auswirkungen des neuen Provisionssystems auf die Reisebüros untersuchen lassen und herausgefunden, daß das System in allen Fällen die Vollkosten decke. Die Verhandlungen seien mit dem DRV geführt worden, der über 90 Prozent der Umsätze binde. Es habe aber auch eine Einladung an den Bundesverband Mittelständischer Reiseunternehmen (ASR) gegeben, betonte Pichler. Der Aussprache mit dem Lufthansa-Vertreter war ein Gespräch des Ausschusses mit dem DRV und dem ASR am 2. Juni vorausgegangen (vg. hib 110/99, S. 3), in dessen Verlauf sich der ASR verärgert über das Vorgehen der Lufthansa geäußert hatte.

Pichler wies die Behauptung, die Lufthansa sei ein Monopolist, zurück. Der Anteil der Fluggesellschaft am deutschen Aufkommen der Flüge in die USA liege unter 30 Prozent. Die Lufthansa beschäftige derzeit rund 58.000 Mitarbeiter im Konzern, davon 28.000 in der Airline und 30.000 in den weiteren Geschäftsfeldern Fracht, Technik, Catering, Informationsdienstleistungen, Abfertigungsdienstleistungen und Touristik. Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) funktioniert nach den Worten des Vorstandsmitglieds gut. Die DZT komme jährlich in den Genuß von 300.000 DM in Form von Freiflugscheinen der Lufthansa. Pichler beklagte, daß die europäischen Mitkonkurrenten zwischen 1991 und 1997 knapp 20 Millliarden DM an Subventionen erhalten hätten und bezeichnete dies als enorme Wettbewerbsverzerrung. Der Wettbewerb zwischen den Airlines entwickele sich immer mehr zu einem Wettbewerb zwischen Allianzsystemen weiter. Vor fünf Jahren habe die Lufthansa begonnen, ein weltweites Allianzsystem aufzubauen, das über 720 Flugziele rund um den Globus anbiete.



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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1999/9913204
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