ZUSTAND DER WÄLDER LEICHT VERBESSERT (UNTERRICHTUNG)
Berlin: (hib/SAM-lw) Der Zustand der Wälder in Deutschland hat sich seit 1992 im Bundesdurchschnitt leicht verbessert.
Der von der Bundesregierung veröffentlichte "Waldzustandsbericht 1999" (14/3090) führt das auf die Abnahme spezifischer Luftschadstoffe, insbesondere der Schwefelemissionen, zurück.
Als Hauptverursacher der Emissionen nennt der Bericht den Kraftfahrzeugverkehr und die landwirtschaftliche Tierhaltung.
Die jährlichen Waldschadenserhebungen durch die Landesforstverwaltungen hätten ergeben, dass Luftbelastungen durch Stickstoff in den vergangenen zehn Jahren gleich geblieben oder sogar leicht angestiegen seien.
Insgesamt habe die Luftverunreinigung immer noch ein Maß überschritten, das Wälder langfristig bewältigen könnten.
Negative Auswirkungen aus dem hohen Schadstoffgehalt ergäben sich auch auf die Böden, die in der Folge versauerten und keine Stickstoffe mehr aufnehmen könnten.
Neben den Emissionen spielten beim Schadensverlauf der deutschen Wälder auch andere Faktoren wie Trockenperioden oder Temperaturstürze eine entscheidende Rolle.
Insgesamt, so die Regierung weiter, habe sich der Anteil an Flächen, bei denen der Nadel- oder Blattverlust 25 Prozent übersteigt, von 30 Prozent im Jahre 1991 auf 22 Prozent verringert und schwanke seit 1996 um diesen Wert.
Auch im vergangenen Jahr habe ein Anteil von 22 Prozent der Wälder deutliche Schäden bei der Baumkrone aufgewiesen.
Danach seien gerade ältere Bäume von über 60 Jahren von der Kronenverlichtung wesentlich stärker betroffen als junge, heißt es dazu im Bericht weiter.
Für die einzelnen Baumarten zeichneten sich aber ganz unterschiedliche Entwicklungen ab. Während bei der Kiefer in 1999 nur 13 Prozent aller Bäume beeinträchtigt gewesen seien, habe ein Anteil von 32 Prozent der untersuchten Baumkronen bei Buchen unter den Luftschadstoffen gelitten.
Am deutlichsten seien Beeinträchtigungen bei der Eiche zu verzeichnen, die sich zur "am gravierendsten geschädigten Hauptbaumart" entwickele.
Nachdem sich ihr Zustand zwischen 1996 und 1997 kurzfristig stabilisiert und 1998 sogar verbessert habe, seien nun bei 44 Prozent der Bäume wieder Schäden an der Baumkrone ermittelt worden.
Das seien sieben Prozentpunkte mehr gegenüber dem Vorjahresniveau.
Dem Bericht zufolge verändert sich durch die Schäden bei spezifischen Baumarten die biologische Vielfalt insgesamt.
Zum einen verliere das Ökosystem seine Vielfalt, zum anderen verschiebe sich die Zusammensetzung der Arten.
Auch der Nährstoffverlust mit dem Sickerwasser, an dem die Vitalität der Bäume leide, sei eine Folge der Belastungen durch Luftschadstoffe, Schädlingsbefall oder Witterungsextreme.
Im europaweiten Vergleich, bei dem mittlerweile 31 europäischen Staaten den Zustand ihrer Wälder ermittelten, zeigten sich hauptsächlich in Deutschland und Polen Verbesserungen.
In Teilen Deutschlands habe sich der Kronenzustand von Kiefern infolge günstigerer Witterungsbedingungen und einer Entschärfung der Immissionssituation erholt.
In Europa habe der Nadel- oder Blattverlustes bei den sechs europäischen Hauptbaumarten seit 1989 zugenommen. Von den Schäden seien 1998 etwa ein Viertel aller in Europa befindlichen Nadel- oder Blattbaumarten betroffen gewesen.
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