LEISTUNGEN BEI HUMANITÄRER HILFE HERVORGEHOBEN (UNTERRICHTUNG)
Berlin: (hib/BOB-mr) Die Leistungen Deutschlands im Bereich der humanitären Hilfe können sich nach Worten der Bundesregierung im internationalen Vergleich sehen lassen.
Dies teilt die Regierung in ihrem als Unterrichtung (14/3891) vorgelegten Bericht über die deutsche Humanitäre Hilfe im Ausland 1994 bis 1997 mit.
Nach der EU und den USA stehe die Bundesrepublik im Berichtszeitraum an dritter Stelle der Geber, sofern offizielle Leistungen zugrunde gelegt würden.
"Ohne Zweifel" lägen die USA beim Spendenaufkommen mit Abstand an der Spitze. Deutschland dürfte hierbei in Europa eine führende Position haben.
Ein differenzierteres Bild ergibt sich laut Regierung allerdings, wenn man die humanitären Hilfsleistungen zur Wirtschaftskraft eines Landes in Beziehung setze.
In diesem Fall befinde sich die Bundesrepublik geringfügig über dem Durchschnitt der wichtigsten Geberländer.
Norwegen, Schweden und die Niederlande bildeten bei dieser Betrachtungsweise die Spitzengruppe mit Leistungen, welche die deutschen um das Fünf- bis Neunfach überträfen.
Im Berichtszeitraum sind der Unterrichtung zufolge insgesamt rund 1,5 Milliarden DM für humanitäre Hilfe sowie Not- und Katastrophenhilfe im Ausland zur Verfügung gestellt worden.
Schwerpunkt der Hilfe sei seit Beginn des Konflikts im ehemaligen Jugoslawien die Balkanregion gewesen.
Für humanitäre Hilfsmaßnahmen zu Gunsten der notleidenden Bevölkerung in Bosnien und Herzegowina sowie für Flüchtlinge und Vertriebene in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien habe die Bundesregierung zwischen 1991 und Ende 1997 insgesamt rund 1,1 Milliarden DM bereitgestellt.
In dieser Summe sei der deutsche Anteil an den Hilfen der EU mit etwa 838 Millionen DM enthalten. Aus Ländern, Gemeinden, Institutionen und einer Vielzahl von Hilfsinitiativen sei zudem ein breiter Strom an Unterstützung gekommen.
Das Spendenvolumen dürfte einen dreistelligen Millionenbetrag erreicht haben, so die Regierung weiter.
Grundsätzlich zieht die Regierung aus ihrem Bericht über die deutsche humanitäre Hilfe im Ausland die Erkenntnis, dass Konflikte, Krisen und Naturkatastrophen im Laufe der Jahre eher zu- als abnähmen. Die Statistiken der Versicherungswirtschaft bestätigten diesen Trend. So sei die Zahl der Naturkatastrophen in den letzten 50 Jahren auf das Vierfache, die dabei registrierten Schäden auf das Vierzehnfache gestiegen. Ähnliches ließe sich sicher auch von den mit militärischen Mitteln ausgetragenen Konflikten sagen. Vor diesem Hintergrund gewinne der Gedanke der Prävention immer mehr an Bedeutung. Dies gelte gleichermaßen für politische Krisen wie für Naturkatastrophen.
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