Potenzial von sogenannten Off-shore-Windkraftanlagen beurteilen
Berlin: (hib/BOB) Im Meer installierte sogenannte Off-shore-Windkraftanlagen sind Thema einer Großen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (14/6605). Die Union weist darauf hin, das Potenzial an geeigneten Flächen im Binnenland für solche Windkraftanlagen werde in absehbarer Zeit ausgeschöpft sein. Dies gelte auch deshalb, weil ein zunehmender Bürgerwiderstand gegen ein Mehr an Windkraft erkennbar werde. Dem gegenüber würden die viel größeren Möglichkeiten der Off-shore-Anlagen bisher nur in Ansätzen genutzt. Dabei erwarteten Fachleute eine um 40 Prozent höhere Stromausbeute als im Binnenland. Laut Fraktion ist es deshalb an der Zeit festzustellen, wie viel des theoretischen Off-shore-Windenergiepotenzials tatsächlich wirtschaftlich sinnvoll nutzbar ist, ohne Umwelt, Schifffahrt, Fischerei und Tourismus zu beeinträchtigen oder Wirtschaft und Verbraucher durch unverhältnismäßige Kostensteigerungen zu belasten.
Die Regierung soll mitteilen, welcher Anteil des derzeitigen Energieverbrauchs in Deutschland sich beim derzeitigen Stand der Technik theoretisch durch Off-shore-Windkraftanlagen ersetzen ließe. Welche Investitionen dafür notwendig wären und wie sich dies auf die zukünftige Entwicklung der Anzahl an Arbeitsplätzen in der deutschen Windkraftindustrie, insbesondere in den Küstenregionen, auswirken würde, ist ebenfalls von Interesse. Die Abgeordneten wollen auch in Erfahrung bringen, wann unter günstigsten Umständen die ersten Off-shore-Anlagen ans Netz gehen könnten. Welche Genehmigungsverfahren und rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten sind und welche Erkenntnisse die Regierung über Auswirkungen auf Umwelt und Naturschutz in diesem Zusammenhang hat, fragt die Union außerdem.