Tschechische Republik dem Sextourismus besonders ausgesetzt
Berlin: (hib/MAR) Nach der Bundesregierung vorliegenden Informationen sei insbesondere die Tschechische Republik zu den Ländern zu zählen, die dem Sextourismus mit Kindesmissbrauch ausgesetzt sind. Das Ausmaß sei allerdings geringer als es in "einigen deutschen Medien" dargestellt werde, erklärt die Regierung in ihrer Antwort (14/6677) auf eine Kleine Anfrage der PDS (14/6303). So sei die deutsche Botschaft in Prag jährlich mit einer im einstelligen Bereich liegenden Zahl von Fällen befasst, beispielsweise 1998 sechs Fälle, bei denen eine Beteiligung deutscher Staatsangehöriger vorlag.
Als Hauptursache muss nach Regierungsangaben sowohl für die Tschechische Republik als auch für Polen das deutliche sozioökonomische Gefälle zwischen den dortigen Grenzgebieten und den deutschen Nachbarregionen angesehen werden. Die tschechische Regierung widme der Problematik der Kinderprostitution und des Kindersextourismus zunehmende Aufmerksamkeit, heißt es weiter. Hingegen würden nach Erkenntnissen der Bundesregierung in Polen keine speziellen Maßnahmen in diese Richtung unternommen, da Kindersextourismus nach dortiger Einschätzung eine quantitativ nur nachrangige Rolle spiele.