Die berufliche Bildung in Deutschland bedarf zügiger Reformen
Berlin: (hib/BES) Die Bundesregierung soll nach dem Willen der Koalitionsfraktionen im Bundestag die berufliche Bildung in Deutschland reformieren und die dafür erforderliche Novellierung des Berufsbildungsrechs zügig angehen. Dies fordern die Abgeordneten der SPD und von Bündnis 90/Die Grünen in einem gemeinsamen Antrag (15/741). Die Bringschuld sehen die Antragsteller vor allem bei der Wirtschaft. Sie fordern in diesem Zusammenhang die Bundesregierung auf, "die deutsche Wirtschaft mit Nachdruck an ihre gesellschaftlichen Verpflichtung zur Ausbildung junger Menschen und ihre Zusagen aus dem Bündnis für Arbeit zu erinnern". Die deutsche Wirtschaft trage nach Ansicht der Koalitionsfraktionen die Hauptverantwortung für die gegenwärtige Lage auf dem Ausbildungsmarkt. Sollten die Unternehmen ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, so plädieren die Abgeordneten dafür, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen, um durch Steuern, Abgaben und andere Instrumente die Schaffung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungsplätze zu erreichen. Darüber hinaus solle die Bundesregierung entsprechende Konzepte prüfen und auf den Weg bringen, wie der Bund zur Weiterführung der Ausbildungs- und Integrationsprogramme für Jugendliche, beispielsweise durch die Kommunen und Arbeitsämter über zweckgebundene Mittelzuweisungen und gesetzliche Rahmenbedingungen beitragen könne. Des Weiteren fordern die Fraktionen die Exekutive auf, Möglichkeiten zu prüfen, in wie weit bürokratische Hindernisse bei der Erlangung der Ausbildungseignung für ausbildungswillige Betriebe abgebaut werden könnten. Auch solle die Regierung ihre Initiativen zur internationalen und europäischen Öffnung der beruflichen Bildung entschlossen fortsetzen und in Abstimmung mit den Bundesländern die Anstrengungen zur Verbesserung des Niveaus der Allgemeinbildung der Auszubildenden verstärken. Schließlich sollte die Förderung von Frauen in naturwissenschaftlichen und technischen Berufsfeldern intensiviert werden.