Umsetzung der "Berliner Deklaration" bei Geo-Informationen erläutern
Berlin: (hib/WOL) Nach der Umsetzung der so genannten "Berliner Deklaration" in den Geo- und Umweltwissenschaften erkundigt sich die CDU/CSU in einer Kleinen Anfrage (15/2341). Die Fraktion bezieht sich darauf, dass bereits im Juni 1998 festgestellt worden sei, Geoinformationen würden zu ungenutzten "Datenbrachen" verkümmern, wenn ihre Gewinnung konzeptionell nicht auf eine externe Wiederverwendung angelegt ist. Bei Projekten bis zu 450 Millionen Euro würden Geodaten erzeugt, die bei guter Koordination anderweitig genutzt werden könnten. Zudem gebe es eine Entschließung des Parlaments auf eine Große Anfrage der CDU/CSU-Fraktion von 2001 zur Nutzung von Geoinformationen in der Bundesrepublik, wonach die Gewinnung, Verarbeitung, Verbreitung und Nutzung von Geoinformationen ein zentrales Element der modernen Informationsgesellschaft sei. Im Oktober 2003 hätten schließlich führende deutsche Wissenschaftsorganisationen einen offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen gefordert.
In dieser so genannten "Berliner Deklaration" hätten die Fraunhofer-Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Deutsche Forschungsgemeinschaft erklärt, die Umsetzung der Forderungen durch den Aufbau einer eScience-Infrastruktur sei eine wichtige forschungspolitische Aufgabe für einen verbesserten Zugriff auf eine hochwertige Datenbasis. Damit werde eine deutliche Qualitätsverbesserung von Forschungsergebnissen sowie die Entwicklung einer neuen Generation digitaler Werkzeuge zur Prozessierung, Speicherung, Verbreitung, Analyse und Visualisierung von Geoinformationen erreicht. Nach dem Willen der Abgeordneten soll die Bundesregierung nun darlegen, wie der Aufbau einer eScience-Infrastruktur organisiert und abgestimmt werden kann, um Synergien zu schaffen und Doppelarbeit zu vermeiden. Unter anderem soll auch erläutert werden, welche Rolle eine entstehende Querschnittsdisziplin Geoinformatik übernehmen und wie die Entwicklung innovativer Anwendungen besonders gestärkt werden könnte.