Deutscher Bundestag
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Allgemeine Beiträge

  18.07.03

  21.07.03 Iris Müller, Köln
Aus meiner Sicht gibt es nur eine zielführende Konseqenz aus dem Dilemma, derzeit etwa 4,5 Millionen Arbeitswilligen wieder eine akzeptable Beschäftigung zu bieten: eine Neuverteilung der "verfügbaren" Arbeit.
Insoweit waren und sind die Gewerkschaften - allen voran die IG Metall - schon auf dem richtigen Weg. Aber: Eine generelle Arbeitszeitverkürzung sollte im europäischen Rahmen durchgesetzt werden und nicht nur als partielle Insellösung erfolgen.
Wenn wir in Europa a l l e nur noch 30 Stunden bezahlte Arbeit verrichten, dürfte eine enorme Nachfrage nach dem Produktionsfaktor "Arbeit" ausgelöst werden, der zu neuen Arbeitsplätzen führen kann.
Und nur so ließe sich das Problem "Arbeitslosigkeit" wirklich lösen, wenn man dies denn will. Den Arbeitgebern ist ein möglichst hoher Bodensatz an Arbeitslosen natürlich nur recht, denn das drückt die Erwartungshaltung der derzeit Beschäftigten ("Wenn Du nicht willst wie ich das will, hole ich mir an Deiner Stellen einen Arbeitslosen, der billiger arbeitet als Du").
Alle anderen, vieldiskutierten Lösungsansätze werden niemals zu einem echten Abbau der derzeit überhohen Arbeitslosigkeit führen.
Das Schlimme an der Sache ist: Politikerinnen und Politiker sind durch das Problem "Arbeitlosigkeit" überhaupt nicht berührt, es kommt nicht "an sie heran", so daß auch Lösungsansätze aus dieser Richtung immer nur halbherzig sind und sein können. Oder sehe ich dies falsch?

  21.07.03 Karl-Erich Weber, Freier Journalist
Im Wirtschaftsprozess werden zunehmend weniger Menschen benötigt. Diese Lücke muss zwangsläufig durch Ersatzabgaben gefüllt werden. Ob Sie es nun Maschinensteuer oder Industrieabgabe nennen wollen, Geldtransfersteuer oder Sozialkassenanteil, Eigentum verpflichtet. Gleichzeitig muss auch die MwSt auf 20% angehoben werden um den defizitären Haushalt langsam zu kurieren. Weiterhin ist das Augenmerk auf die Binnenwirtschaft zu richten. Exportorientierte Wirtschaftspolitik mag für die Statistik gut sein, für die die Handwerks- und Kleinbetriebe und die Selbständigen und freien Berufe ist sie Gift. Keine Unterstützung für internationale Konzerne, dafür Sonderprogramme für den ländlichen Bereich. Zuerst der Mensch, dann die Aktie!

  21.07.03 knäcknäck
ich finde ,daß fast alle maßnahmen in die völlig falsche richtung gehen.sie gehen in richtung mehrarbeit für weniger netto. dabei wäre es jetzt viel besser die arbeit besser zu verteilen z.b.durch arbeitszeitverkürzung.
zur zeit geht immer geld aus dem wirtschaftskreislauf in die taschen von wenigen die immer superreicher werden und das geld garnicht ausgeben können während normale arbeitnehmer immer weniger geld zur verfügung haben.

  21.07.03 arno paulus solarpolis
Energiewende schafft Arbeit. Viele Millarden Euro könnten in Europa bleiben, wenn die Abhängigkeit von fossiler Energie und Nukleartechnik endlich konsequent beendet würde.
Wie wäre es mit einem Existenzgeld auf der Basis einer Energiesteuer. Nicht Arbeit sondern Energie besteuern ? Diskutiert wird leider derzeit nur, wie der "Druck" erhöht werden soll auf die angeblich Arbeitsunwilligen.

  21.07.03 Wulf Rödder
Helfen würde Deutschland die Erkenntnis, daß es auf einem internationalen Markt keinen Grund gibt, für deutsche Arbeitskraft mehr Geld auszugeben, als für die einer anderen Nationalität! Die Arroganz, mit der in Deutschland immernoch die Meinung vertreten wird, man könne mit der geringsten Wochen-, Jahres- und Lebensarbeitszeit den höchsten Lebensstandard halten, ist in meinen Augen geradzu grotesk!
Nicht, daß ich mich nicht über ein gutes Gehalt und viel Freizeit freue; aber auf Dauer gesehen ist mir ein sicherer Arbeitsplatz lieber, als ein unbezahlbares soziales Netz auf höchstem Niveau, das sowieso zusammenbricht, wenn noch weitere Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden.
email: wulf@roedder.biz

  21.07.03 ulrich hammerla
arbeit ist ja genug da - es fehlt das geld um sie zu bezahlen!
vor 30 jahren konnte noch ein alter maurer jeden tag für den gegenwert von 25€ den hof fegen - für einen stundenlohn von 20€ geht das nicht mehr!
was wir uns nicht leisten können, sind millionen arbeitslose, die darauf warten, ohne qualifikation oder mit gesundheitlichen problemen 3000 € im monat zu verdienen!
aber die sündteure solidarität in form von transferleistungen darf keine einbahmstrasse sein - wer transferleistungen bezieht, schuldet der gemeinschaft einen beitrag nach seinen fähigkeiten - z.B. in form "nicht marktfähiger arbeiten" - instandhaltungsarbeiten an schulgebäuden, pflege öffentlicher flächen,soziale hilfsdienste (einkaufen für gebrechliche beispielsweise).. die "stütze" fürs nixtun im unbefristeten urlaub sollte obsolet sein.

  21.07.03 Dipl. Kfm. Johannes Stempfle
Beobachtungsstudien zeigen, dass sich in Länder mit hoher Staatsquote und Soziallasten kein nennenswertes Wirtschaftswachstum einstellt kann. Wohl aber wächst die Schwarzarbeit. Ein Zeichen, dass die Wirtschaftsstruktur an sich noch intakt ist, aber der Faktor Arbeit zu teuer ist. Steuersenkungen allein helfen nicht, insbesondere dann nicht, wenn sie schuldenfinanziert sind. Die einzige Möglichkeit der Gegenfinanzierung einer Steuerreform ist Subventionsabbau, der aber in der Regel Wählerstimmen kostet.
Viel wichtiger für die Beschäftigung wäre es, dass der Faktor Arbeit billiger wird und die Arbeitsgesetze reformiert werden, und zwar ohne Rücksicht auf die Gewerkschaften, die durch die Lohnpolitik zweifellos maßgeblich für die hohe Arbeitslosigkeit mit verantwortlich sind. Bis sich Lohnpolitik aber in mehr Beschäftigung niederschlägt, so zeigen wiederum Langfriststudien, kann aber ein Jahrzehnt oder mehr vergehen. Kurzfristig bleibt daher nur die Senkung der Lohnnebenkosten.
Dass die Sozialsysteme, vor allem das Gesundheitssystem, in weiten Teilen zum Selbstbedienungsladen verkommen sind, erfahre ich täglich aus der ärztlichen Bekanntschaft. Auch der jüngst ausgehandelte Kompromiss zwischen Schmidt und Seehofer ändert daran überhaupt nichts. Er such lediglich nach neuen Abschöpfungsmöglichkeiten. Für eine Rettung der Sozialsysteme in der jetzigen Form ist es ohnehin zu spät. Dies hätte die Koalition sofort nach der ersten Wahl anpacken müssen.
Der einzige Ausweg ist ein radikaler Schnitt: Alle müssen Federn lassen, nicht nur die Leistungsträger = Arbeitnehmer. Es ist schließlich kaum mehr vermittelbar, dass jetzige Rentner mehr "rauskriegen" als sie einbezahlt haben, während junge Arbeitnehmer für eine Rente auf Sozialhilfeniveau jahrzehntelang einzahlen müssen. Bereits jetzt sind es inklusive für die Renten verwendeter Steuern durchschnittlich 21,3%, fast zur Hälfte vom Arbeitgeber getragen. Die Leistungsträger müssen schließlich später auch noch für die Schulden aufkommen, die jetzt zur Sicherung von Wählerstimmen gemacht werden.
Eine solidarische Krankenversicherung kann nur noch das nicht beeinflussbare, also nicht versicherbare Risiko abdecken. Statistische messbare, bewusst eingegangene Risikofaktoren müssen zu hoher Selbstbeteiligung oder Risikozuschlägen führen. Auf der Angebotsseite (Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser) sind Anreizsysteme viel effizienter und "menschlicher", statt Diagnosekatalogvergütungssysteme.
Leider ist an dieser Stelle nicht Raum für die Aufzählung der weiteren, durchaus vorhandenen Möglichkeiten, die alle eines gemeinsam haben: Sie bedürfen einer Politik mit Rückgrad und Mut, unpopuläre Maßnahmen auch gegen Interessenverbände umzusetzen. Und diese Maßnahmen müssen der Bevölkerung von den Medien erklärt werden, statt den Menschen in permanenter, flacher Bruchstück-Information (oder besser: Nicht-Information) den Eindruck einer hilflosen Opferrolle zu vermitteln.

  21.07.03 R. Beckmann
Arbeitsplätze wurden in der Vergangenheit in erster Linie durch Automation der Produktionsvervahren vernichtet. Anderseits werden Arbeitsplatze durch Konsum sprich Binnennachfrage geschaffen. Daher ist es mir unverständlich, daß denen die ihr Einkommen zur Gänze zum Lebensunterhalt aufwenden -verkonsumieren - durch Scheinreformen z.B die Zuzahlungen in der geplanten "Gesundheitsreform" zusätzlich belastet werden. Wogegen diejenigen deren Einkommen genügend hoch sind, daß sie eine Konsumsättigung unterhalb des Einkommens erreichen, zusätzlich in den Genuß weitreichender Entlastungen kommen.
Unternehmen werden Entlastungen ohne Zweckbindung nicht in die Schaffung neuer Arbeitsplätze sondern in die Erhöhung der Produktivität durch den Ausbau automatiesierter Fertigungsprozesse investieren.

  22.07.03 Alexey Viner aus Bundeskanzlerstadt Hannover
Was würde ich machen, wenn ich im Bundestag arbeiten würde?
1.Ein Wissenschaftler-Moslime, der lebt in Deutschland, sagte: "Sie werden sehen, was in Deutschland und ganz Europa in ein paar Jahre sein! ...spätestens in 50 Jahre..."
Ich würde SOFORT bestimmte Sachen machen, damit % Christen in Deutschland und Europa weiter nicht sinkt!
2.Das Schlissen von Schulen vor der Nase eines geschiedenen Elternteils, der hat kein sogenannten "Sorgerecht" – ein Verbrechen oder ein Wahnsinn! Es ist noch mehr, wenn man die Ergebnisse der Pisa-Studie kennt!
Verbindung beiden Elternteilen mit Schule darf nur von der Persönlichkeit eines Elternteils abhängig sein!
3.Konkret zum Thema Beschaffung Arbeitsplätze durch eine schnelle Zunahme der Wirtschaftsbeziehungen mit Russland und anderen GUS-Staaten, habe ich schon viel mal an verschiedene Gremien geschrieben. Aber die, die in diesem Bereich zur Zeit herrschen, mit seinem Leben sehr zufrieden sind und mehr nicht brauchen. Wenn der Staat braucht mehr (!), müssen der Bundestag und der Bundeskanzler in die Sache sich PERSÖNLICH einmischen!!!

  22.07.03 Gerit Wandel
Ich vermisse hier die Diskussion zu der eigentlich ja aufgerufen war. Wie können wir diskuttieren wenn jeder nur seine Meinung in langer Textform hinterlässt aber kein Austausch stattfindet?

  22.07.03 Norbert Merz
Antwort: Allgemein
Es ist schon interessant, was die Politiker - egal welchen Couleur – gebetsmühlenartig herunter leiern. Und ganz besonders schlimm sind die Vorstellungen: Verbessere die Arbeitsämter und schon gibt es Arbeit. Schafft Wachstum und schon ist alles gut.
Habe Sie sich schon mal gefragt, warum so viele Mittelständler, Kleinstfirmen, Handwerker insolvent werden. Nein! Dann fragen Sie doch mal, was die Zahlungsmoral der Kunden mit den Pleiten zu tun haben.
Wäre hier nicht ein Arbeitsplatz erhaltender staatlicher Rahmen gekoppelt mit Bankbürgschaften eine geeignetes Mittel?
Warum Wachstum einklagen, wo doch genügend Arbeit (Schwarzarbeit) da ist. Lassen Sie die "Schwarzarbeit" doch einfach zu. Machen Sie die "Schwarzarbeit" salonfähig. Ja, Sie haben richtig gelesen.
Gehen wir einfach mal von einem etwas einfacherem Beispiel "Hausbau" aus.
Jede Leistungserbringung kann von Experten verhältnismäßig leicht nach in enthaltenen Lohnleistungen und damit den sozialen und steuerlichen Komponenten bewertet werden.
Abhängig von den verwendeten Materialien kann Ihnen der Fachmann die darin enthaltene Lohnsummer abschätzen und die daraus resultierenden Sozialabgaben (Rente, Krankenkasse, Pflegeversicherung) und Lohnsteuersumme bestimmen. Der Hausbauer kann nun per Beleg (Rechnung einer Baufirma) die Abführung der Sozialabgaben bzw. Steuer nachweisen oder er bezahlt den nicht "nachweisbaren" Betrag in die AOK bzw. an das Finanzamt.
Ob nun die Arbeiter sog. "Schwarzarbeiter" waren oder nicht, ist für das Füllen der Sozialenkassen ohne Bedeutung.
Dass der "Schwarzarbeiter" dieses Spiel nicht allzu oft mitmacht, versteht sich von selbst. Ist es doch er, der dabei leer ausgeht. Er bekommt zwar "seinen" Lohn, aber eine soziale Absicherung geht an ihm vorbei!
Selbst wenn Sie nun einwenden, das ist aber nur ein kleiner Prozentsatz. Dann sage ich Ihnen, ja, aber viele kleine Stückchen geben am Ende ein Bild. Und der Aufwand sei zusätzliche Bürokratisierung. Eine Baumaßnahme wird bereits heute bei der Gemeinde/Landratsamt beantragt. Zu diesem Zeitpunkt könnte bei der Antragsstellung eine erst grobe Schätzung die zu erwartenden "Lohnsumme" beinhalten. Und mit der Fertigstellung und den entsprechenden Belegen abgeschlossen werden.
Anreize schaffen für geringfügige Leistungen.
Warum sollte ich mir bei geringfügigen Leistungen die Finger krumm machen? Wenn nicht beide Seiten – nicht nur Sanktionsfreiheit – einen Vorteil für sich verbuchen können. Wie und durch welche Anreize können WIN-WIN Situationen erreicht werden?
Mein Vorschlag: Per Giro ähnlichem Formalismus überweist der Leistungsnehmer den fälligen Betrag auf ein "Konto". Von diesem Konto wird der Leistungserbringer bezahl und es werden die daraus resultierenden sozialen Versicherungen und die Lohnsteuer bei den entsprechenden Trägern gut geschrieben.
Im Zeitalter des WWW kann jeder jederzeit mit seinem Passwort (Versicherungsnummer plus Zusatzcode) seine Konten überprüfen.
So hätte der Leistungsgeber und auch der Leistungserbringer am Jahresende die Möglichkeit entsprechend seiner persönlichen bzw. firmenspezifischen Gegebenheiten, um einen Ausgleich, eine Rückzahlungen (wie beim Steuerausgleich) etc. nachzusuchen.
Worin sehe ich den Anreiz: Ohne große Buchhaltung kann jeder Mensch Leistungen vergeben ohne die Schwarzarbeit zu fördern und der Leistungserbringer kann ohne großen Aufwand ein "ehrlicher" Arbeiter und Leistungsanbieter bei 1000 verschiedenen Interessenten sein.
Norbert Merz

  22.07.03 Andre Meiburg
Wie sagte doch Heine: "Denk ich an Deutschland bei Nacht...". Viele Jugendliche, welche sich derzeitig verzweielt um einen Ausbildungsplatz bemühen, werden genau so denken. Aber warum? Bildet Wirtschaft aus? Zumindest quantitativ nicht schlechter als der öffentliche Dienst. Jugendliche sollen nach dem Willen von Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) das Recht auf einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz erhalten, aber auch in der Pflicht stehen, diesen dann anzunehmen. Andernfalls müssen sie mit Sanktionen rechnen, die bis zum völligen Wegfall von Unterstützungsleistungen reichen könnten. Wo ist der Bund ein Vorbild und sich herausnimmt die Wirtschaft zu kritisieren, wenn sie selber kein Nachwuchs ausbilden? Etliche (Bundes-)Behörden bilden nur noch unter Bedarf aus. Aber warum? Weil gesagt wird, wir müssen Geld sparen und ausserdem muss jährlich ein Arbeitzplatzabbau von 1,5 %
vollbracht werden. Dem gegenüber stehen, Überstunden in Millionenbereich (Polizei, BGS, Verwaltung etc) und ein Altersdurchschnitt von ca 40 Jahren. Wie kann das sein? Sehr geehrte Herren der Politik, nehmen sie sich erst in ihren Zuständigkeitsbereichen in der Pflicht.

  22.07.03 Denis Lösekamm Dipl.-Ing.
Ich kann es nicht mehr hören:
Die alte Mähr von der Arbeitszeitverkürzung (z.B. auf 35 oder gar 30 Std/Woche)und der damit angeblich einhergehenden Zunahme von Beschäftigungverhältnissen.
Es muss jedem einleuchten, das ein Arbeitsplatz der neben den eigentlichen Lohkosten eine Menge anderer Kosten für den Arbeitgeber verursacht nur erhalten werden kann wenn dieser Arbeitsplatz wirtschaftlich ist. Will heissen: Der Arbeiter/Angestellte muss für den Arbeitgeber (der auch das finanzielle Risiko trägt) einen Nutzen bringen. Aber wann ist ein Arbeitgeber "nutzvoll"?
Ich glaube nicht das sich z.B. die Gewerkschaften darüber ausreichend Gedanken gemacht haben. Durch die jahrelangen Arbeitszeitverkürzungen wurde nur eines erreicht:
Weitere Rationalisierungen und Auslagerung von Unternehmensteilen. Beispiel: Putzkollone früher: 5 Mann a 8 Std. = 40 Std/Tag
Kosten: 400€/Tag
Heute 7 Mann a 6 Std = 42 Std/Tag + Erhöhte Kosten in Verwaltung und Logistik
Kosten 500€/Tag
Morgen: Auslagerung an Subunternehmer der zu Billiglöhnen die Arbeiter ausbeutet. 3 Mann a 13 Std = 39 Std/Tag
Kosten: 300-400€/Tag

Ergo: Zunächst wurde der Arbietgeber mit ca. 100€ /Tag mehr belastet. Dann suchte er eine Alternative, die er in der Auslagerung fand. Trotz der dann für Ihn gleichen Kosten sind 2 insgesammt Arbeitsplätze vernichtet worden.
Voilkswirtschaftlich also ein Schaden für die allgemeinheit, die durch Steuern/Abgaben diese 2 Arbeitslosen finanzieren muss
Angesichts einer EU-Erweiterung gen Osten (riesiges Potential an billigen z.T. sehr gut ausgebildeten Arbeitswilligen)kann es nur eine sinnvolle Schussfolgerung geben: Mehr Arbeiten für den Einzelnen damit die Gewinnmargen der Unternehmen steigen und somit Investitionen (In Deutschland) getätigt werden. 40 Std/Woche ist sinnvoll und angebracht. Keiner arbeitet sich daran kaputt. Alles andere ist Besitztandswahren ohne Sachverstand.
Ich bin kein Unternehmer (nicht mehr - die Arbeitskräfte und ander Umstände z.B. Finanzverwaltung - haben michmeinen BEtrieb aufgeben lassen) vertrete dennoch diese Meinung. Ich selber arbeite als Angestellter bis zu 60Std/Woche und bin 100% überzeugt, das mein Arbeitgeber keinen einzigen Angestellten mehr einstellen würde, wenn ich nur noch meine vetraglichen 40 Std/Woche arbeiten würde. Im Gegenteil: Wir arbeiten in angemieteten Räumen. Will heisen: Wenn mein Arbeitgeber morgen rechnet und sieht das er in Tschechien oder Polen oder in strukturschwachen Gebieten Deutschalnds billiger produzieren kann - weg ist er. Und: Glauben sie wirklich, daß dort ein Arbeitssuchender nach der 35 Std-Woche ruft????
Aufbruch sage ich! Gerd mach weiter so (und hoffentlich noch viel weiter)!!!
mfg
Denis Lösekamm

  22.07.03 Lösekamm Denis
Noch einen Nachtrag zu der hier oft gelesenen Meinung die Arbeit nur besser und gerechter auf alle zu verteilen:
Das hat noch nie funktioniert - siehe z.B. DDR.
Arbeit = Leistung pro Zeit (Sehen Sie mal in Ihrem alten Physikbuch nach)
Damit dürfte alles gesagt sein.
mfg
Denis Lösekamm

  22.07.03 Denis Lösekamm Dipl.-Ing.
An :Karl-Erich Weber, Freier Journalist
Sind alle freien Journalisten "gut"?? Es ist unfassbar was Sie hier posten.
Zu Ihren Thesen:
....Im Wirtschaftsprozess werden zunehmend weniger Menschen benötigt......
Na- Ja?! Nicht zwingend - aber lassen wir es mal gelten.
.......Diese Lücke muss zwangsläufig durch Ersatzabgaben gefüllt werden....
Warum das - und vor allem "Zwang" ?? Sehr fragwürdig!!
......Ob Sie es nun Maschinensteuer oder Industrieabgabe nennen wollen, Geldtransfersteuer oder Sozialkassenanteil, Eigentum verpflichtet.......
Hä??? Beispiel: Der Arbeitgeber zahlt Mehrwertsteuer auf seine Produktionsmitel, zahlt Gewerbesteuer, Kapitalertragssteuer, zahlt für die Angelieferten Waren LKW-Maut, Kfz-Steueren, Grunderwerbssteuer, Grundsteuer, Lohnsteuer, Wasser, Strom (incl. z.B. MwSt), Abwasser, Umweltabgaben, trägt ggf. die betriebliche Altersvorsorge (incl. aller Administration) Arbeitgeberanteil zu SV,.. etc. pp. Was denn noch alles??
.........Gleichzeitig muss auch die MwSt auf 20% angehoben werden um den defizitären Haushalt langsam zu kurieren............
Na dann machen Sie sich mal auf dunkle Zeiten gefasst. 20% MwSt??? Die Binennachfrage ist damit endgültig am Ende.
.....Weiterhin ist das Augenmerk auf die Binnenwirtschaft zu richten. Exportorientierte Wirtschaftspolitik mag für die Statistik gut sein, für die die Handwerks- und Kleinbetriebe und die Selbständigen und freien Berufe ist sie Gift.........
Wohl war....... aber mit 20$% MwSt???
........Keine Unterstützung für internationale Konzerne, dafür Sonderprogramme für den ländlichen Bereich. Zuerst der Mensch, dann die Aktie...........
Dazu äußere ich mich jetzt nicht. Das Feld ist zu komplex als das man hier eine kurze Antwort findet. Bitte präziser formulieren (sollte Ihnen als freier Journalist ja leicht fallen) dann können wir uns dem Thema nochmal widmen.
PS: Bin kein Unternehmer aber was sie da fordern ist einfach nur Quatsch.
Für welche Medien schreiben Sie denn?? Das würde uns alle hier brennend interessieren
mfg
Denis Lösekamm
dipl.ing.loesekamm@web.de

  22.07.03 Dipl.ing.loesekamm@web.de
............Für eine Rettung der Sozialsysteme in der jetzigen Form ist es ohnehin zu spät. Dies hätte die Koalition sofort nach der ersten Wahl anpacken müssen.............schrieb Dipl. Kfm. Johannes Stempfle
Da haben Sie recht Herr Stempfle - aber nach der Wahl zum 1.Deutschen Bundestag. Denn schon damls war allen Involvierten klar das das System nicht zu bezahlen sein wird. Es gab in den 50er eine Rentenreform und in den 60ern (da hatten wir quasi Vollbeschäftigung) weil man erkannt hatte, daß das System nicht bezahlbar sein wir. Aber wie immer wollte man keinen Wähler verprellen und hat sich dem Thema nur halbherzig angenommen. Ergebnis: Die Zeche zahlten die Nachkommen.
..........Schill und Konsorten (Dräger und Lange) haben bereits bewiesen wie leicht es ist den einfachen Leuten auch noch die Bildung wegzunehmen........... schrieb Ralf Wichmann
Noch nicht mitbekommen Herr Wichmann das bundesweit die Hochschulen in Stiftungen umgewandelt werden?? Amerikanische Verhältnisse winken! Der Rektor wird entscheiden wer, wann, wo, für wieviel Geld (Studiengebühren) studieren darf. Und was macht die Studentenschaft? Nichts! Unsere zukünftige Eliten sehen zu. Wie alle anderen Auch. Was soll aus Deutschland werden wenn nur noch Reiche studieren können?? OK- Es wird weiterhin Hochschulen geben an denen man auch für kleines Geld studieren wird können. Aber wer stellt die 3 Wahl der Hochschulabgänger ein? Ich würde lieber einen "Teureren" aber auch top Ausgebildeten nehmen.
Zum Thema Kosten für unsere Hochschulen: Es ist schon schlimm. Ich habe mein Diplom vor 6 Jahren gemacht. Damals war es schon verheerend. Die Heutige Situation mag ich mir gar nicht ausmalen. Die Bibliothek war eine Kathastrophe. Alle Bücher die ich für meine Diplomarbeit fand waren 5 Jahre und älter. Im Fachbereich Informatik eine Kathastrophe. So kann man keine Eliten bilden, die Innovation bringen und Zukunft gestalten sollen.
Deshalb: Mehr - viel mehr Geld für die Hochschulen. Für Bücher, für top Profesoren, für Stipendien, für Auslandsaufenthalte,.... kurzum top Hochschulabgänger die in kurzen Studienzeiten top Studienbedingungen haben. Nur so können Sie gegen die Konkurrenz bestehen. Berufserfahrung von 5 Jahren und mehr haben unsere ausländischen Nachbarn unseren Hochschulabsolventen voraus - bei höherem Ausbildungsniveau.
Auch hier kann ich nur wiederholen was ich schön in anderen Foren forderte: Beamte können unsere Zukunft nicht sinnvoll prägend gestalten. Deshalb gilt auch hier: Weg mit dem Beamtenstatus von Professoren.
Leider wird sich die Politik nicht mit dieser (leider sehr großen) Wählerschaft anlegen wollen.........
mfg
Denis Lösekamm

  22.07.03 dipl.ing.loesekamm@web.de
Zum Thema Kultur:
Warum werden zig Millarden /Jahr für Kultur ausgegeben?
Berlin hat was weis ich 3 oder 4 Opern? Waozu? Wer geht da hin? Ich wage eine wüste These:
Rentner, überkanditelte Großverdiener die Ihr Schaullaufen abhalten, Politiker die den kultivierten Weltmann raushängen wollen,....
Die Kultur unterlag schon immer Änderungen und Wandlungen. Die Mitteleuropäische Kultur dreht sich schon seit ca.100 Jahren nicht mehr um Goethe und Schiller. Die Opern haben Ihre Berechtigung verloren. Es ist die Kulur einer Industienation eines high-tech Standortes der sich entwickelt hat. Deshalb muss auch diese Kultur gefördert werden. Abschneiden alter Zöpfe ist gefragt. Macht Deutschland fit für die EU und die Zukunft.
Deslhalb: Eintritt in die Oper/ Theater für Leute über 18Jahre: 100€ für die Jugend 5€ - egal welche Vorstellung.
Wems nicht passt soll doch ein Theater privat bewirtschaften. Der Erfolg von Musicals beweist doch das ein privates Konzept aufgehen kann wenn es gut ist. Sind die Theater so schlecht das sie am Tropf der Steuerzahler hängen müssen?
Diese These gilt übrigens auch für Malerei, und alle anderen Arten von staatlich subventionierter Kunst.
Das viele Geld kann für viele sinnvolle Sachen ausgegeben werden, Kindertagsstätten, Schulen, Unis, ..........
mfg
Denis Lösekamm

  23.07.03 Peter Krombach
Grundlegende Veränderungen - die durchaus nötig sind - kann nur derjenige bewirken, der ein entsprechendes Vertrauen in der Bevölkerung geniesst. Dieses Vertrauen in extremem Mass abzubauen, daran haben unsere Politiker jahrzehntelang schwer gearbeitet. Glauben sie tatsächlich, mit Wortungetümen und unverständlichen, weil nicht nachvollziehbaren Äusserungen, könnten sie ihre Wähler für dumm verkaufen? Früher anscheinend ja, aber es wird immer schwieriger. Wie wäre es denn einfach mal, Massnahmen zu ersinnen, die tatsächlich Solidarität von allen Bürgern verlangt? Warum nicht ein Steuergesetz, das für alle nachvollziehbar und transparent ist? Und jeden im Rahmen seiner Möglichkeiten zu einem Beitrag zu den in einer Gemeinschaft erforderlichen Ausgaben bittet? Wer von euch, doch so gebildeten, "Volksvertretern" will mir eigentlich noch einreden das es in diesem Staat eine Steuergerechtigkeit gibt? Schon mal darüber nachgedacht, dass der Spitzensteuersatz zwar irgendwo bei 50 % liegt? Bitte erklärt mir, wer diesen Satz überhaupt noch zahlt! Abgesehen davon, dass ich Verständnis habe für diese Hochverdiener, auch ich möchte nicht gerne 50 % meines mühsam verdienten Geldes an den Staat, besser: die Gemeinschaft, zahlen. Trotzdem ist es nicht nachvollziehbar, dass nur derjenige die Abschreibungsmöglichkeiten nutzen kann, der auch das Geld hat, zu investieren. Hallo Konzerne: Wie wäre es denn, wenn ihr den Grundsatz "Kosten externalisieren, Gewinne einsacken" noch mal überdenkt? Denkt doch bitte mal darüber nach, dass wir alle auf dieser Welt leben und die Möglichkeit haben wollen, dies in einer angemessenen Weise zu tun. Sind uns nicht in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Verhältnisse etwas durcheinander geraten? Erklär mir doch bitte mal jemand, warum Bill Gates ein Privatvermögen von irgendwas um 140 MILLIARDEN (nein, nicht Millionen!!!) haben muss. Kleines Rechenbeispiel: Bei einem jährlichen Einkommen, welches mein derzeitiges um einiges überschreitet und einer einkalkulierten Abgabe an den Staat von 30 % könnte ich die nächsten 2000 Jahre gut leben. Wir haben in der Schule Geschichte gehabt. Alle Beispiele zeigen, dass Gesellschaftsformen von innen zerfallen sind, wenn es den Leuten zu gut geht. Auf diesem Weg befinden wir uns meiner Meinung nach auch heute. Gelernt haben wir anscheined nichts. Muss es denn wirklich immer ein grosser Knall sein, wenn man mal wieder an dem Punkt angelangt ist, dass der kleine Mann die Schnauze voll hat?
Nichts gegen Einkommensgefälle, aber doch bitte in einem vernünftigen Massstab. Vielleicht noch etwas zu der Selbstverständlichkeit der grossen Unternehmungen: Früher hat ein Firmengründer noch in der Verantwortung gestanden. Die heutigen Manager haben keine und werden für Missmanagement noch mit Abfindungen belohnt. Die Möglichkeit, mit Erpressung (Entweder, meine Steuerschuld wird um die Hälfte gekürzt, oder ich entlasse Leute) hat der Normalverdiener nicht!! Wobei sich die Frage stellt, warum sich ein Staat überhaupt erpressen lässt?

  22.07.03 Susanne Thiel, Greifswald
Guten Tag,
ich weiß jetzt nihct ob das hir her gehört oder nicht. Also zu dem Tehma. Es geht mir um die Gesundheitsreform.
Ich leide seit dem 9 Lebensjahr an Neurodermitis und kann nix aber wirklich gar nicht da für und doch werde ich dafür bestrafft vom Bund.
Ich muß jedes Quwatal zum Arzt, zur kontrolle und bin auch ständige Medkamente an gewissen, damit ich meine Arbeit weiter ausüben kann. Wenn nicht muß ich kündigen und somit bin ich auch einer von den vielen Arbeitslosen und wider einermehr der vom "Statt" lebt und nicht in die Renntenkasse Einzahlen kann.
Ich versthe ja das was gemacht werden muss. Sehe ich woll kommen ein. aber für mich als kleinen Bürger aus dem Osten(wo das Gehalt immer noch nicht, wie das west ist) der dazu noch kronisch Krabk ist (neurodermitis,Ahstma) muß noch mehr zahlen als einer der mal im Jahr krank wird. Ich bin darauf angewissen auf Ärtzliche Behandlung. Darum ist es keine gute Lösung das jedes Quwatal 10 € Parxis gebühren fällig seien sollen. Das ist eine sehr hohe Belasstung für mich als Verbraucher.
Es ist ja ken wunder das die Kaufkraft nicht steigt! Wenn kein Geld da ist, können die Verbraucher ja auch nichts kaufen.
Und iwe gesagt für Kronisch Kranke ist es eine dobbelte Belastung.

Ich würde mich um eine rück ant wort sehr Freuen.
aurora712@hotmail.com
ich wünsche noch einen schönen Tag und auf wider sehen

MFG Susanne Thiel

  23.07.03 Volker Gerlach
Es ist geradezu grotesk, was von der Bundesregierung SPD / Bündnis der Grünen alles für Vorschläge
zum Abbau der Arbeitslosen zu hören ist. Und unser " grosser Kanzler" ist auf Tauchstation und beschäftigt hochbezahlte Gutachterkränzchen, die nichts vorzeigbares bringen.
Die Leute werden nur mit Kürzeln erschlagen, die keine Aussage machen darüber was man will, oder nur dummes Zeug sind.
Gerade diese Regierung ist doch für die hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich.
Aber das kümmert unsere Rot / grüne Politiker in keiner Weise, da sie Ihre Klientel gut versorgt wissen. Die Ämter sind doch voll von Rot / grünen Beamten, welche neben ihrem hohen Salär auch noch recht üppige Pensionen erhalten, für ihre schlechte Arbeit. ( Deshalb werden die Gutachter zusätzlich benötigt) Diese Leute müssten auch entsprechend ihren "Erfolgen" belohnt werden.
Der Anfang war doch der leidige Ausstieg aus der Kernenergie sowie die Verteufelung der Technik und der Chemie etc.. da wurden sehr viele hochqualifizierte Beschäftigte in Absprache mit der Regierung zum Arbeitsamt geschickt, oder sind ins Ausland wo bessere Arbeitsbedingungen herrschen abgewandert. Wir müssen uns wieder damit beschäftigen mit dem Geld verdient wird und Arbeitsplätze geschaffen werden. Nicht die Schaffung von zusätzlicher Subventionsempfängern, die sowiesi zum Misserfog verurteilt sind wie Windkraft und Solarenerie aufzubauen.
Eine Energiepolitik und auch Verkehrspolitik, welche in letzter Zeit nicht mehr in das Blickfeld getreten sind, wird ja überhaupt nicht gemacht. ( Sie wurde in der gesamten Schröder Epoche bis dato nicht gemacht)
Woher kommt z. B. die Energie , wenn das letzte Kernkraftwerk abgeschaltet ist? Wie sieht es mit der CO² Vermeidung aus? Ist das wirklich Umweltpolitik, oder ist das Dogma und man kann nicht zugeben, dass man auf dem Holzweg war.
Das Ausland schläft nicht die Konkurenz wird immer grösser.
Wie bekommen wir die LKW`s von den Strassen auf die Schiene. Wann werden auch im Bereich Niederbayern für die EU Erweiterung wichtige Strassen- und Schienenwege ausgebaut?
Man muss feststellen, was auch unsere Bundesregierung so Vollmundig angekündigt hat wie z.B. Dosenpfand, Autobahnmautsystem etc. ist alles zur Lachnummer verkommen und unserer Wirtschaft wird dadurch grosser Schaden zugefügt.
diese Punkte sollten bei der gesamten Diskussion unserer Sozialsysteme nicht ausser Acht gelassen werden.

  23.07.03 Momeo
Ein Vorschlag hier im Forum war, die Arbeitszeit auf 30 Std. zu kürzen und damit seien die Betriebe gezwungen weitere Arbeiter einzustellen. Nie und nimmer. Solange die Sozialabgaben für einen Mitarbeiter so hoch sind, wird jeder Betrieb versuchen auf so viele Arbeitnehmer zu verzichten wie es nur geht. Da gibt es dann noch die Billiglohnländer die Leiharbeiter nach Deutschland bringen oder es wird die Fertigung gleich ins Ausland verlegt. Meiner Meinung nach, wird ein Betrieb erst dann wieder Arbeiter einstellen sobald die Soziallasten billiger werden.

  29.07.03 Bernd Müller
Als hochqualifizierter IT-Spezialist bin ich leider auch einer von denen der demnächst Arbeitslos sein wird.
Eine falsche Unternehmenspolitik und Missmanagement eines großen Bankkonzerns in München, wird in Dortmund mit 15% Arbeitslosigkeit katastrophale Auswirkungen haben.

Berlin prognostiziert 200.000 weniger Arbeitslose für 2004.
Mich würde ja mal interessieren, wer diese Rechnung aufgestellt hat.
Jemand der zur durchschnittlichen Bevölkerung zählt kann das nicht gewesen sein.
Die Situation zumindest im Ruhrgebiet ist so, das die Arbeitslosigkeit 2004 weiter zunehmen wird.
Zumindest im Bankensektor in München zählt einzig und allein das Rating, Personal ist nicht wichtig.
Bei Missmanagment läßt man wieder eine Bankentochter über die Klinge springen.
Ein Unternehmen das hohe Gewinne abwirft, sowie eine hohe Dividende erwirtschaftet, geht in eine sogenannte Fusion auf. Zu Deutsch der Standort und die Bank hier in Dortmund wird früher oder später liquidiert.

Es ist nicht damit getan eine 35 Stunden
Woche oder dergleichen einzuführen.
Zuerst sollten einmal ein paar Gesetze geändert werden.

Welches Recht gestattet jemanden ein ausgezeichnetes gutgehendes wirtschaftliches Unternehmen, einfach kaputt zu machen.
Nur das Aktienrecht ?????...


Vorstände und Aufsichtsräte von Aktiengesellschaften sind persönlich, mit privaten Vermögen haftbar zu machen.

Da werden sogar noch Abfindungen an ehemalige Vostandsmitglieder für besondere Leistungen gezahlt.

Wenn ich mir was zu Schulden kommen lasse das dem Unternehmen schadet, dann
muss ich meinen Hut (ohne Abfindung nehmen).

Das Aktiengesetz in Deutschland ist schon Klasse.
Arbeitnehmer sind ein notwendiges Übel.
Was zählt sind Dividende und Rating.

Weiter sollten einmal die Ratingagenturen unter die Lupe genommen werden.
Meiner Ansicht nach wird hier zum Teil Erpressung an Bankunternehmen ausgeübt.
Macht ihr (Bank) nicht was wir wollen, dann werdet ihr runtergestuft.

Wenn an den Aktiengesetzen nicht bald etwas geändert wird, dann werden diese herrlichen Vorstände mit ihren Gehaltsmillionen noch viele hunderttausende Arbeitsplätze kaputtgehen lassen.

Beim Energieunternehmen RWE stehen zur Zeit 1000 Arbeitsplätze vor dem aus, usw., usw...

Ob 25, 30 oder 35 Stunden welche Auswirkungen soll das haben ?
Siehe Metallbranche Westdeutschland da gilt die 35 Stunden Woche. Mehr Arbeitsplätze hat es nicht gegegeben, eher weniger.

Aber in Berlin sind sie weit weit von der Realität entfernt, wollen nur Zahlen sehen.
Die werden aber weiter steigen.

  29.07.03 Holger May
Beschäftigungspolitik ist ineffizient, weil im Vertrauen auf die Beschäftigungspolitik notwendige Lohnsenkungen nicht durchgeführt werden, sowie Unternehmen auf Maßnahmen des Staates vertrauen.
Das Problem der 4,5 Mio Arbeitslosen ist doch, dass für ihre Gehaltsvorstellungen es keine Arbeit gibt. Ursachen sind überhöhte Lohnabschlüsse, Urteile des BVerfG etc. 85 % der Arbeitslosen sind nicht konjunkturbedingt arbeitslos sondern strukturbedingt. Es ist für eine Gesellschaft traurig und eine unerhöhte Vergeudung, wenn sie es sich leisten kann, dass 4,5 Mio Menschen nicht in der Produktion tätig sind und somit keinen Beitrag zum Sozialprodukt leisten.

  29.07.03 Jochen Ruf
Ich finde die Überlegungen auf folgender Seite hoch interessant:
http://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/deformie.htm
Im Grunde geht es in Deutschland darum, die Arbeit preiswerter zu machen. Dies kann relativ leicht erreicht werden, wenn man die Steuerlast von den Löhnen weg hin zum Energieverbrauch verschiebt. Zit. von obigen Seiten "Die hohe steuerliche Belastung der menschlichen Arbeitskraft einerseits und der niedrige Preis für Energie andererseits sind Ursache für mehrere sich gegenseitig noch verstärkende Probleme, nämlich für die Arbeitslosigkeit, für das Elend der sozialen Sicherungssysteme, für die Ressourcenvergeudung, für die Müllberge. "
Weiter finde ich den Beitrag von Frau Iris Müller aus Köln richtig: Arbeit muss besser verteilt werden, auf allen Organisationsebenen.

  30.07.03 Wolfgang Press
Schwarzarbeit

Es ist kaum zu glauben aber es ist wahr. Bei über 4.5 Mio. Arbeitslosen ergeht vom Landgericht Kassel - Zivilkammer - ein Urteil welches nur als ein Urteil zu Förderung der Schwarzarbeit bezeichnet werden kann.

Zum Sachverhalt:

Ich habe meinen Pkw. in eine Werkstatt zur Restauration gegeben. Die Werkstatt wird betrieben von einem Meister der seinen Bruder als Gesellen beschäftigt. Es wurde ein Preis von DM 12.000,-- vereinbart. Nachdem das Fahrzeug fertig war meldete sich der Geselle und forderte noch eine Zahlung von DM 6.000,--. Es kam zu Rechsstreit. Im rahmen dieses Streites erklärte der Werkstattinhaber, daß er mit der ganzen Sache nicht zu tun habe sondern sein Bruder das auf eigene Rechnung abgewickelt habe. Das Gericht glaubte das. Dann wurde ein Gutachten eines Kasseler Kfz-Sachverständigen eingeholt das klären sollte, wie hoch die Kosten in einer Werkstatt tatsächlich gewesen wären. Aus den Werkstatt-Lohnkosten hat das Gericht 50% als Betriebkosten rausgerechet. Nach Abzug der Materialkosten von etwas über DM 6.500,-- verblieben dem Schwarzarbeiter rund DM 11.500,-- als Gewinn. Das Gericht billigte dem obwohl dieser kein Unternehmer i.S. des UStG ist sogar noch die gesetzl. Mehrwertsteuer zu. Was lernen wir daraus? Schwarzarbeit lohnt sich. Allerdings nur dann, wenn die Steuerpfandung nicht unternimmt, denn als gesetzestreuer Bürger habe ich da Anzeige erstattet.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Press

wopress@t-online.de

  03.08.03 Freidenker
Wie wäre es mal über den Zusammenhang zwischen Massenarbeitslosigkeit und Masseneiwanderung nachzudenken?Oder ist das wieder ein Tabuthema in unserem ach so freien Lande?
MFG

  06.08.03 K. Robertson
Eigentlich vergeht einem die Lust sich hier in D noch an etwas zu "beteiligen" und sei es Diskussions-Foren. Es kann ja nicht angehen, dass in diesem Land immer der Bürger an allem Schuld ist und der Bürger geschröpft wird. Fällt den Politikern eigentlich noch etwas anderes ein? Arbeitslose sind nicht unwillig - sie bekommen keine Arbeit! Arbeitende bekommen ja nichts mehr ausbezahlt vom Lohn - also werden die wieder bestraft! Alte Leute werden bestraft - und die die erst alt werden noch viel mehr. Bei 250 Euro single Rate f.d. Rente ohne je welche zu erhalten - puh! Zieht man für arbeit in den Süden Deutschlands, wird man auch bestraft durch vollkommen zu unrecht überhöhte Mietpreise die kein Mensch bezahlen kann. Gebrauchsgüter sind EINDEUTIG mit dem Euro in die Höhe geschnellt. Subventionen für Güter die auf Gesetzen vom Jahre 1908! beruhen werden seelenruhig weiter gezahlt - ein HOHN! usw. usw. die Liste ließe sich unendlich fortsetzen. Ich erwarte einfach ein Minimum an Gerechtigkeitsgefühl in der Politk u. Fairness der Verteilung des Kuchens KOSTEN. Auch große Betriebe zahlen so gut wie keine Gewerbesteuern - nur weil sie immer versprechen Arbeitsplätze zu erhalten oder schaffen - natürlich stimmt das gar nicht - die Massenentlassungen sind Zeuge davon. Die Regierung ist hilflos, ratlos u. greift nach Strohhalmen. Die tragen aber nicht sondern gehen unter! Der Aufbau Ost wurde finanziert vom Westen - ja womit denn? Natürlich wurden alle Kassen geplündert - ohne Überlegung was die Folgen sind! Das kann doch alles gar nicht wahr sein das hoch bezahlte Spitzenpolitiker solche Dinge verantworten. Als normaler Mensch der Schulden hat oder wenig Geld zum Leben verzichtet man schon auf jegliche Lebensqualität - aber der Staat kann das ja nicht.
Einschränkungen bei den ärmsten der Armen Sozialhilfeempfängern u. Arbeitslosen ist ja wohl GROTESK! Die haben kaum genug zum Leben, zum Sterben zuviel... wie wärs denn die Subventionen alle zu streichen u. später je nach Notwendigkeit wieder aufbauen - in ein paar Jahren! Jetzt sind wir ja wohl erst einmal dran, pleite Städte u. Kommunen kann es ja wohl nicht sein. Wieso auch? Hier wird genug eingezahlt u. erwirtschaftet! Es ist kein Grund pleite zu sein! Andere Länder haben es auch geschafft, aber immer nur das "gemeine Volk" zu melken haut wohl nicht mehr hin, denn das kann diese Zeche nicht mehr zahlen!

K. Robertson

  08.08.03 H.Grüneberg
Heute habe ich gelesen, dass darüber nachgedacht wird, Arbeitslosenhilfempfängern nur noch Gutscheine auszuhändigen.
Was will man damit erreichen?
Wer nichts zu verlieren hat verliert auch die Hemmschwelle und nimmt sich was er braucht.
Will man wirklich Anarchie in Deutschland? Ich hoffe nicht.
Ich bin gespannt, wie sich die Krimminalität im Jahr 2004 entwickelt.
Wäre es nicht einfacher alle Arbeitslosen mit Zyankali zu versorgen ? Eventuell nehmen einige das Angebot an.
MfG H.G

  12.08.03 380 Mrd. Euro Loch durch Schwarzarbeit
Die Schwarzarbeit boomt wie nie in Deutschland. Experten schätzen das Volumen aus sage und schreibe 380 Mrd. Euro. Und was wird dagegen unternommen? Mir ist dieser Tage ein Bericht im Internet in die Hände gefallen. Da wird folgendes vermeldet:
576 Strafverfahren hat allein das Hauptzollamt Bielefeld 2002 eingeleitet. Die Schadenssumme hat sich mit 11,6 Millionen Euro im Vergleich zu 2001 verdoppelt. Auch die Ordnungsämter im Regierungsbezirk Detmold verhängten 185 Bußgelder als Ordnungswidrigkeit in einer Gesamthöhe von 226.000 Euro. Doch diese Schadenssummen sind nur die Spitze des Eisberges. Die Grauzone ist groß.
Ob die Behörden im Raum Kassel auch so aktiv sind, das weiß ich nicht, ist aber ehr anzunehmen dass dem nicht so ist.

Finanzminister Eichel hat offenbar endlich Begriffen, dass Schwarzarbeit kein Kavaliersdelikt ist und macht diese endlich zur Straftat. Ein Schritt in die richtige Richtung! In Anbetracht der leeren Kassen - und die Schwarzarbeiter tragen im wesentlichen mit dazu bei dass die leer sind, würde ich Herrn Eichel dringend empfehlen - den Gewinn aus Schwarzarbeit mit einer Strafsteuer von 300 – 500% zu versehen. Ähnliches machen die Amerikaner bei illegalen Börsengeschäften! Wir sollte nicht immer nur das Schlechte sondern auch das Gute von den USA übernehmen.

Man muß sich doch auch darüber im klaren sein, dass die Kosten der ordentlich arbeitenden Betriebe nur deshalb so hoch sind, weil diese Schwarzarbeiter keine Steuern und andere Abgaben zahlen und sich wohl auch zu großen Teil aus den Sozialkassen bedienen.

Denn noch gibt es m.M. nach ein steuerliches Problem. Der § 40 AO besagt, dass auch Gewinne und Einnahmen aus illegaler Tätigkeit zu versteuern sind. Das EstG alter Fassung kannte den § 23. Unter diesem ließen sich alle diese Einkünfte erfassen. Das EstG in der Fassung vom Okt. 2002 gibt diese Möglichkeit nicht mehr her. § 23 EstG beschäftigt sich lediglich mit priv. Veräußerungsgewinnen. Also, wo sollen diese Einkünfte erfasst werden?

Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Press E-mail: wopress@t-online.de


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