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Vertrauen zurückgewinnen

  19.01.04 Heinrich Leonhard Kolb, FDP
Zunächst muss die Politik ehrlich sagen, wohin die Reise gehen soll. Nur so wird verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen. Durch kurzfristig wirksame Maßnahmen müssen wir die akuten Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung lösen. Dazu muss nach Auffassung der FDP die Frühverrentung beendet werden. Wir fordern daher die unverzügliche Beendigung der Frühverrentung sowie des Altersteilzeitgesetzes û unter Wahrung des Bestandschutzes. Auch die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen älterer Arbeitnehmer muss auf die Agenda. So sollten beispielsweise die Senioritätsprivilegien überprüft werden.

Langfristig brauchen wir den Systemwechsel, um den Herausforderungen der demographischen Entwicklung wirksam zu begegnen. Im Mittelpunkt dieses Systemwechsels muss der Ausbau der privaten, kapitalgedeckten Vorsorge stehen, die nach einer Übergangsphase zusammen mit der betrieblichen Altersvorsorge etwa die Hälfte der Alterssicherung tragen soll. Durch massive Steuersenkungen erhalten die Bürger die finanziellen Freiräume zur Vorsorge. Flankierend werden private und betriebliche Altersvorsorge im Rahmen eines individuellen Altersvorsorgekontos verknüpft.

Schließlich müssen eine bessere Nutzung der Lebensarbeitszeit und eine Erhöhung der Frauenerwerbsquote angestrebt werden. Statt der Rente mit 67 soll durch eine kürzere und effizientere Ausbildung ein früherer Einstieg ins Berufsleben möglich werden. Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird die Frauenerwerbsquote steigern. Priorität wird dabei die Möglichkeit bedarfsgerechter Kinderbetreuung ab Geburt haben.

Die dauerhafte Sicherung für ältere Menschen werden wir jedoch am ehesten durch eine Politik erreichen, die nachhaltiges Wirtschaftswachstum sichert; denn ohne dieses ist dauerhaft kein soziales Sicherungssystem möglich.

  20.01.04 Jeanette Mirbach
Der Biographie in "Kürschners Volkshandbuch" zufolge ist Herr Dr. Kolb persönlich durch die hier diskutierte Rentenproblematik vermutlich garnicht betroffen, denn einerseits istr er mittelständischer Unternehmer, der seine finanzielle Altersvorsorge in aller Regel privatrechtlich betreibt und andererseits ist er seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages, von 1992 bis 1998 war er sogar Parlamentarischer Staatssekretär, also schon von daher optimal versorgt, wenn nicht gar "überversorgt".
Es ist eigentlich schlimm, daß diejenigen über die finanzielle Absicherung der großen Mehrzahl der Menschen hierzulande entscheiden, die davon überhaupt nicht betroffen sind.
Man könnte auch sagen: Die Leute haben leicht reden!
Herr Dr. Kolb spricht - wie es sich für wirtschaftsgläubige Freidemokraten offenbar so gehört - vom nachhaltigen Wirtschaftswachtum, denn ohne dieses sei dauerhaft kein soziales Sicherungssystem möglich.
Glaubt etwa auch Herr Kolb, Bäume würden in den Himmel wachsen? Das ist nicht einmal bei Mammutbäumen der Fall. Ähnlich verhält es sich beim Wirtschaftswachstum.
Bei abnehmender Bevölkerung kann und wird unsere Wirtschaft nicht weiter wachsen können. Also müssen wir andere Formen sozialer Sicherung in Erwägung ziehen, auch wenn ein Freidemokrat dies nicht gerne hört. Es ist allgemein bekannt, daß sich der überwiegende Teil unseres Volksvermögens (!) in Händen Weniger befindet. Hier dürfte dauerhaft eine Umverteilung unumgänglich sein, wenn wir hierzulande einigermaßen solidarisch weiterleben möchten und eine Massenarmut dauerhaft verhindern wollen.

  20.01.04 Eckart Paslack epaslack@onlinehome.de
Ihre Gedanken sind richtig und sollten umgesetzt werden.Leider werden die vernünftigen Ideen durch den Streit aller Parteien zerredet und Umsetzungen verlangsamt und schließlich verhindert

  20.01.04 Oliver Lehmann
Ein sehr guter Beitrag der ruhig stärker durchstrukturiert werden sollte. Alle Ansätze sind wesentlich und bedürfen einer Umsetzung. Ohne einen überparteilichen Konsens der grundlegend einfach klarstellt wo wir uns befinden und dass es auch ohne die derzeitige konjunkturelle Lage aufgrund von Versäumnissen aller Parteien so wäre wird dies nicht funktionieren.
Warum redet man im Rahmen der sozialen Sicherungssysteme denn nicht auch über die der Beamten??
Hier können nicht Themen ausgespart werden. Im Informationszeitalter können Informationen nicht unterschlagen werden ohne dass es soviel Aufwand kostet dass eine Reform nicht mehr möglich ist.
Wann wird öffentlich gemacht wie unsere Lage wirklich ist?

  20.01.04 Heinz-Ulrich Hofmann
Systemwechsel ja. Aber nur nach dem Modell der Grauen Panther. Deckung durch den freien Versicherungsmarkt geht nicht (siehe Folgen der Gesundheitsreform - gebe gerne Auskunft)

  22.01.04 Peter Mettlach
Langfristig brauchen wir den Systemwechsel, kurzfristig dies und das. Wer sich keine konkreten Ziele setzt, kann sie auch nicht umsetzen. Warum gehen Politiker aller Parteien nicht einmal hin, und legen den Begriff langfristig und mittelfristig mal fest. Z. B. wird das Rentensystem schrittweise in den nächsten 10 Jahren vom umlagefinanzierten auf die kapitalgedeckte Altersvorsorge umgestellt. Man könnte ja darauf festgenagelt werden - Fragen Sie Bundeskanzler Schröder - der kennt das schon. Zugegeben - die FDP hat es da auch schwer. Aber letztlich wird es ohnehin nicht durchgeführt, weil man ja mit dem politischen Gegner zusammen-arbeiten müsste. Und das ist ja leider in unserer politischen Landschaft eher selten. Gute Vorsätze - aber leider wird wohl nichts daraus werden.

  10.02.04 PeekABoo
Ihre Ideen, Herr Kolb sind durchaus brauchbar. Nur im praktischen Leben lassen sie sich nur bedingt und dann auch nur durch "Zwang" durchsetzen.
Dem Vorschlag der Ausbildungszeitverkürzung kann ich allerdings nicht folgen. Den Prozess der Globalisierung, die EU und den dadurch entstehenden Wettkampf, auch um Standards in der Ausbildung haben sie hier vergessen, oder unterschlagen. Den können Sie nicht aufhalten. Eine fundierte Ausbildung enorm wichtig. Nicht unbedingt bei der Arbeit, da hier viel arbeitsplatzspezifisches erst dort erlernt werden kann, jedoch für Bewerbungen und weiterkommen um so mehr.
Das Rentenalter nicht auf 67 Lebensjahre anzuheben ist sehr löblich, aber zur Anpassung an den demographischen Faktor unausweichlich. Auch die Aufhebung der Frühverrentung ist Sozial nicht tragbar, da die wenigsten Firmen Arbeitnehmer über 55 beschäftigen wollen (in der Politik ist das natürlich anders), erkennbar an den steigenden Altersteilzeitverträgen. Diese werden nicht zur Entlastung der Älteren abgeschlossen, sondern ehr wegen der "gesponsorten" Ersatzkraft, welche in der Regel, trotz weniger Erfahrung, leistungsfähiger sein wird.
Sie hätten also verdammt große Hindernisse vor sich, wenn Sie ihr Programm durchsetzten wollten. Der Fehlschlag ist absehbar.
MfG

  19.02.04 Dr. Giesbert Scholz
In jedem falle ist eine Grundsätzliche befürwortung der Schulzuschüsse als angenehm zu betrachten.
Mit freundlichen Grüßen

Euer Gisbert

  09.03.04
Quatsch - mit verlaubt -
Erstmal brauchen auch Arbeitnehmer "Planungssicherheit" -
Um den "demographischen Faktor" - so wie Sie Kinder nennen - zu ändern.
Aber auch diesen "Faktor" gäbe es nicht - ohne die "DDR" - oder anders - ohne die ursächlich durch die damalige CDU/FDP Regierung ("Kohl-Regierung") verursachten Beschlüsse.
Rechnen Sie mal nach - Ost gegen West.
Ich weiss - Es ist heutzutage schon fast "faschistisch" - weil die "Wiedervereinigung" ist heute Real. Die Arbeitlosen heute jedoch - sind ein Ergebnis der falschen Politik der 90er Jahre - Einer Politik, die Raum gewinnen will - und die auf Menschen nicht hört.
Da fallem - bei Ihnen - (Schlag)-worte wie Lebensarbeitszeit und auch durchaus positive Meinungen aber auch das Argument des "Systemwechsels" -
.....ich frage mich - auch nach Lektüre Ihrer Meinung -in WELCHES System Sie den Mut haben wechseln zu können.
Wenn das, was Sie hier geschrieben haben - ich zitiere -
-ZITAT -
....durch "massive Steuersenkungen erhalten die Bürger die finanziellen Freiräume zur Vorsorge.... dann sind SIe nicht von dieser Welt.
Was ist mit den (ca. 8 Mio Familien) die KEINE Steuern zahlen.
Wie profitiert diese (in potentiellen Wählern ausgedrückt - ca. 18ige) Minderheit an Ihrem Konzept?
Und schlimmer noch - eine "5% Partei" will - ja war in der Regierung. Und wirbt um mehr Wettbewerb - na ja es waren mal die LIBERALEN - und ICH habe mal dehalb FDP gewählt. Herrn Scheel - meine ich. Nicht Eure Flick-Freunde wie Lambsdorf. Der gestern noch - rehabilitiert - den Vertrag (10 Milliarden plus x) für die deutsche Wirtschaft mit ein paar jüdischen Klägern ausgehandelt hat.
Und - fast - alle schreien "Hurra". Klar - Auch das "einfache" Steuermodell" der FDP killt erstmal den deutschen Film, den Export von deutschem Müll und - ernstgemeint - und streng nach aktuellem Parteitagsbeschluss - auch den Export von "Hanau" nach "China". Und das gilt für alle Parteien. Und Alle Parteien werden - zum Wohle von Siemens - die Beschlusslage ändern - Na ja Merkel, Stoiber und Schröder - werden es in ein "Programm" verpacken - das heisst dann - wie heute - "Agenda" oder Masterplam". Auch nur 10 Years-After - (nach dem Mandat) schreiben heutige Politiker entweder ein Buch - ...Wenn sie sich es leisten können ...
Fortsetzung folgt......
Oder sie verschwinden in der Versenkung. Wie Herr Kolb.




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