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Konsolidierung und Wachstumsimpulse

  04.11.03 Walter Schöler, SPD
Der Bundeshaushalt ist Teil eines Modernisierungsprogramms, das auf die Förderung von Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zielt. Instrument dafür ist ein Dreiklang von Strukturreformen der Agenda 2010, Haushaltskonsolidierung sowie Wachstumsimpulsen. Die rot-grüne Bundesregierung betreibt seit Jahren Konsolidierung mit Nachdruck, aber auch mit Augenmaß. Das Haushaltsstabilisierungskonzept 2004 entlastet den Bund schon im nächsten Jahr um 14 Milliarden Euro. Es entlastet aber auch die Länder und Gemeinden um 9,1 Milliarden Euro, ansteigend bis auf 11,6 Milliarden im Jahr 2007.

Mit diesem Konzept werden der Zuwachs der Sozialausgaben gebremst und Subventionen abgebaut. Die Belastungen werden sozial gerecht auf viele Schultern verteilt. Trotz harter Konsolidierung setzt der Haushalt Akzente:

Der Haushalt ist verfassungsfest nach Artikel 115 des Grundgesetzes, auch wenn die Nettokreditaufnahme um vier Milliarden Euro über dem Investitionsvolumen liegt. Dies ist gerechtfertigt, da die Gefahr einer Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts abgewehrt wird.

  05.11.03 Peter Belven
Ganz schön.
Wir könnten aber sofort viele weitere finanzielle Impulse bekommen, wenn wir die Gelder für die Abenteuer in Afghanistan, Kuweit, Horn von Afrika etc. sinnvoll wieder nach Deutschland umlenken würden.
Warum ergreift eigentlich kein Abgeordneter dieses Thema?

  05.11.03 Norbert Merz
Glaube Sie wirklich, dass uns diese zum X-mal vorgebeteten Allgemein-Plätze weiterhelfen.
Was tun Sie als Normalverdiener?
Sie gehen zur Bank und lassen sich sagen, dass man für Ihnen keinen Kredit mehr geben würde!
Nur so weiter!
Norbert Merz

  06.11.03 Desiree Wittlings
Wenn Herr Schöler glaubt (glaubt er dies tatsächlich?), daß die Belastungen, die durch den Haushalt 2004 auf Bürgerinnen und Bürger zukommen werden, seien "sozial gerecht auf viele Schultern verteilt", irrt er oder sagt schlicht die Unwahrheit. Durch die geplante Steuerreform werden vornehmlich die Groß- und Spitzenverdiener massiv entlastet, während die kleinen Leute die (angeblichen) Steuererleichterungen so gut wie garnicht spüren werden, weil die Verminderung bei der Lohn- und Einkommensteuer durch massive Zuzahlungen zum Beispiel im Krankheitsfall "aufgefressen" werden. Weiß Herr Schöler eigentlich, was sozial gerecht ist? Beispiel: Ein Kleinverdiener zahlt von seinem Monatseinkommen(1.100 €) rund 14 Prozent Krankenkassenbeitrag, also 154 €. Ein Großverdiener (20.000 € monatlich) zahlt rund 240 € als Prämie an seine private Krankenversicherung. Mit wieviel Prozentpunkten belastet dieser Krankenversicherungsbeitrag sein Einkommen? Ganze 1,2 Prozentpunkte seines Einkommens muß dieser für seine gesundheitliche Absicherung aufbringen, der Kleinverdiener, der zwar nominal weniger zahlt, aber immerhin rund 14 Prozent. Ist das sozial gerecht? Ich denke, gerade den führenden Sozialdemokraten in Deutschland ist der klare Blick für wirkliche soziale Gerechtigkeit inzwischen vollkommen verloren gegangen. Das scheint - leider - auch für den Abgeordneten Walter Schöler zu gelten.

  06.11.03 Frank Steindecker
Das Statement von Herrn Schöler ist nicht zufriedenstellend. Er vergisst, dass die Wahlversprechen seiner Partei im Jahr 1998 die Niedergang der Staatsfinanzen und die Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen des Wirtschaftsstandortes Deutschland beschleunigt haben, ich möchte ihn dabei nur an die zusätzliche Belastung der Krankenkassen durch die Erhöhung des Krankengeldes, die Rücknahme der Einführung des demografischen Faktors bei der zukünftigen Rentenberechnung, die Erhöhung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und die Veränderung des Kündigungsschutzes erinnern, all das waren Wahlgeschenke seiner Partei, die den Staatsfinanzen und der Wirtschaft teuer zu stehen bekommen sind. Die jetzige Bundesregierung hat auch dafür gesorgt, dass die großen Konzerne weniger Steuern zahlen als vorher. Sie hat beispielsweise auch zu vertreten, dass ein Großbetrieb wie die Werft MTW in Wismar an die Kommune keine Steuern zu entrichten hat. Sie hat damit ihren Beitrag zu dem finanziellen Kollaps der Gemeindefinanzen geleistet, wie am 05.11.2003 abends das ZDF in einem Beitrag aus Wismar berichtete. Auch die "sozial gerechte" Verteilung der Sozialausgeben auf viele Schultern vergisst, dass die Ausgaben für die Zahlung von Pensionen durch die öffentliche Hand von Jahr zu Jahr ein immer größer werdenden Posten in den öffentlichen Haushalten werden, diese Tatsache hat mir bereits Dr. Peter Struck im Sommer 1999 (!!) bestätigt. Während die Beamten meines Wissens nunmehr wenigstens mit 2,5 % ihres Einkommens an der Finanzierung der Pensionen beteiligt werden, erhalten die Abgeordneten der Landtage und des Bundestages und die Minister ihre Pensionen zum Nulltarif und das auch noch bei Erfordernis zu einem wesentlich frühreren Zeitpunkt als ein Arbeitnehmer ohne Abstriche. Soll das etwa sozial gerecht sein?
Es ist auch nicht zu verstehen, dass beispielsweise der Abriss, zu Neudeutsch "Rückbau", von zuerst aus Steuermitteln sanierter Häuser jetzt wiederum aus Steuermitteln gefördert wird. So etwas ist pure Verschwendung von Steuermitteln.
Die ganze Misere der öffentlichen Haushalte wird erst dann gelindert werden können, wenn die Bedingungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland durch eine Wachstums fördernde Steuerpolitik, die in- und ausländisches Kapital zum Investieren anregt, verbunden mit einer den Bevölkerungsrückgang entgegenwirkenden Familien- und Jugendpolitik und der Schaffung von besseren Rahmenbedingungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt, dabei unter anderem auch für die 50plus-Generation, spürbar verbessert werden. Dazu gehört auch, dass die Politik in Deutschland wieder berechenbarer werden muss, um das Vertrauen in sie wieder spürbar zu verbessern. Sich allein auf ein bevorstehendes Wirtschaftswachstum zu verlassen, ist meines Erachtens zu wenig.
Frank Steindecker

  06.11.03 Morun
50 Euro Entlastung bei der Einkommenssteuer, nett.
60 Euro Mehrbelastung durch die Änderungen, die anstehen. Nett.
Warum wird der Bürger mit so viel Aufwand für Dumm gehalten, für Dumm verkauft. Und die Krönung ist : Die beispielhaft genannten 50 euro werden ausgegeben und damit der Markt angekurbelt. Hurra Deutschland- entlich wieder wachstum.
Es reicht.

  08.11.03 J Stempfle
Ich frage mich, ob der Schreiber tatsächlich an einen neuen Wachstumsschub glaubt, oder ob ich absichtlich veräppelt werde. Die Erkenntnis scheint rotgrüner Ideologie verschlossen zu sein, dass durch Umverteilung keine Wachstumsimpulse ausgehen.

  05.12.03 Jofried Spengler
Sehr geehrter Herr Walter Schöler,
wenn Sie glauben Sie können einen Haushalt sanieren indem Sie 40 Miliarden EURO Schulden machen, oder überhaupt Schulden machen, dann sollten Sie mal ihre Frau oder vielleicht Ihre Mutter fragen wie man einen Haushalt führt. Ihre Ausführungen sind eine Beleidigung für jeden mündigen Bürger, da es offnsichtlich ist das Sie den Bürger für blöd halten. Der Begriff "Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts" ist doch von Politikern geschaffen worden, um Ihre Unfähigkeit zu verschleiern. Sie sollten Ihr Mandat an den Nagel hängen und ihr Geld mit richtiger Arbeit verdienen, aber achten Sie bitte dabei darauf das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht nicht zu stören.

  11.12.03 KDB
Das aktuelle "Theater" im Bundesrat um das Vorziehen der Steuerreform sollte für alle Beteiligten peinlich sein. Glaubt man den von allen Parteien hofierten Medien, so fallen 80 bis 90% der Summe aus den neuen Steuervorteilen einer Personengruppe zu, die etwa 10-20% der Steuerpflichtigen ausmacht. Also die höher Verdienenden kassieren hier natürlich am meisten ab. Aber sie sitzen doch im BT, BR, u. a. Wirtschaftsvereinigungen.
Besonders fragwürdig ist, das diese Bürger die größten Vorteile von der Steuerreform haben, aber über "Arbeitsmarktreformen" beschließen wollen, die sie natürlich nicht betreffen. Und die selbsternannten Experten warten nur auf ihren Auftritt.
Auch diese Reform geht, wie so viele andere schon, an der Mehrheit der Bürger vorbei.
SUPER!!!

  12.12.03 A. Schneider
Ich bin ein Normale Verdiener. (22000€ im Jahr) ich zahle für meine Frau 147€ Krankenkasse, weil ich bei der Bundeswehr bin. Ab Februar 2004 bin ich wahrscheinlich arbeitslos und werde mich nicht Krankenversichen könne, den ich beziehe Beihilfe vom Bund und könnte nur eine Private Versicherung (ca. 200€) abschliesen.
Mir und meiner Familie wird es nach der Großensteuerrefrom bessergehen, wir brauchen uns keine Sorgen ums Geld machen weil wir keines Haben!
Aber es gibt ja auch gewinner, meine Tante und mein Onkel werden als Gutverdiener wohl so 2000-3000 € mehr haben als jetzt, die können sich dann den dritten BMW vors haus stellen ......
DANKE........

  20.12.03 Rocco Lindner
Zur Steuer Reform!! Meiner Meinung nach war das der beste Scherz den diese Herren sich da oben geleistet haben !!! Ich frage mich ernsthaft wer hier in Ostdeutschland noch ein Jahresbrutto von mehr als 25000 Euro hat! Ich noch nie nein eher ab 1.1.04 arbeitslos!! Die sollen mal hier her nach
Sachsen kommen und fragen was die Leute noch verdienen !!(Die noch Arbeit haben) Der Durchschnitt hat 600-900 Netto im Monat! Das ist total lächerlich! Die Schwarzarbeit wird noch mehr blühen egal wie hoch die Strafe dafür ist,den die Leute haben keine andere Wahl mehr!
Das einzige was mir die ganze Reform bringt ab 1.1.04 sind über 70 Euro mehr KFZ-Steuer für mein 18 Jahre altes Auto (Ich habe noch eins) und das ich meinen Job los bin. (Das habe ich solchen Denkern zu verdanken)
Vieleicht sollte sich die Herrem erstmal um IHRE MENSCHEN im eigenen Land kümmern
bevor weltweit Geld zu Fenster raus geworfen wird für Völker die unbelehrbar sind und sich nur wegen ihren Glauben umbringen!!
Ich bedanke mich!!!( Für nichts!!)

  25.12.03 Robert Henjes
Das Gürtelengerschnallvirus
"Leider" hat es schon fast jeden in diesem Land ergriffen und so sie alle rufen: Du musst sparen, wir müssen sparen, sparen... Doch scheinbar niemand bedenkt, was dieses Virus mit den Menschen, sprich mit der Konjunktur in diesem Lande macht! - Einige wollen gar ihr eigenes Süppchen auf dieser Welle kochen, die Gunst der Stunde nutzen - Sparmaßnahmen und Förderung der Großindustrie sollen das Gegenmittel sein, doch sie machen schon in ihrer Diskussionsphase viel mehr kaputt als sie einbringen. Schon aus diesem Grund allein hinken wir ständig hinter dem Niedergang der Konjunktur hinterher. "Klugerweise" wird dann nachgebessert und noch mehr an Sozialleistungen gestrichen. Das Motto: Jeder muss doch einsehen, wir müssen sparen, sparen, sparen ...... Das hört sich logisch an, doch ich glaube, wer es sich wirklich bewusst macht, was dieses Virus mit der Binnenlandnachfrage macht, der wird vorsichtig mit solchen Parolen. Die Saat dieses Virus wurde gleich nach der Wiedervereinigung in der Regierungszeit von Herrn Kohl in die Welt gerufen und hat heute fast alle ergriffen. Vorsicht ist geboten, bei den Änderungen, die tief in unser Sozialsystem eingreifen, sie fördern den Virusbefall. Bürger in diesem Land sind somit zu recht aufs Tiefste verunsichert, sie sparen und sparen, unser Wirtschaftssystem lebt jedoch von der Nachfrage und nicht vom Sparen. Wo ist der Ausweg? Nun ich glaube, uns fehlen positive Perspektiven und eine starke weitsichtige Regierung, die dem Druck der Industrie standhält und sie daran erinnert, dass Treppen von unten nach oben führen und nicht andersherum. Was wir am allerwenigsten brauchen sind Vertrauensbrüche, Sozialleistungskürzungen zum Beispiel sind Vertrauensbrüche, allein die davon ausgehende Verunsicherung ist Gift für unsere Konjunktur, ganz abgesehen davon, dass niemand in diesem Lande mehr weiß, woran oder wem er noch glauben darf. - Ein Vertrauensbruch wiegt viel schwerer als zehn so kluge "Neujustierungen".-
Wenn der Bürger Vertrauen in die Zukunft hätte, dann würde er morgen wieder kaufen, ja sogar Schulden machen, um zu kaufen. Der Druck der Großindustrie auf unsere Regierung ist groß. Sie wittert ihre Chance, die Löhne und ihre Nebenkosten zu senken (nur so wird die Konjunktur wieder flott, nur so machen wir mit, so heißt es). Sie setzen auf den Export (sollen wir zum Billiganbieter werden?) doch eines vergessen sie: Wenn bei uns die Armut einkehrt und unsere Löhne Drittlandstandard erreicht haben, wer von uns soll dann noch die Produkte im In- oder Ausland kaufen oder gar dort Urlaub machen. Über kurz oder lang bricht dann auch dort der Markt ein (was er in einigen Ländern, die ebenfalls mit diesem Virus verseucht sind, schon ist). Für uns und viele andere werden die Waren im Ausland dann zu teuer sein! Ein weitere schwerwiegender Punkt ist: Wenn wir zum Billiglohnland werden, ist es abzusehen, wann unsere Spitzenarbeitskräfte ins Ausland abwandern, was sie auch schon tun (Deutschland als Hightechland ade). Leider ist schon viel an Vertrauen kaputt, es bedarf einer starken Medizin diesen Niedergang der Konjunktur zu stoppen und zu retten, was noch zu retten ist, denn zerstörtes Vertrauen braucht lange, sehr lange bis es nachwächst. Was wir heute erleben ist die Umkehrung dessen, was damals unseren beispiellosen Aufschwung nach dem Krieg ausmachte, er war geprägt von Mut und Zuversicht. Das Wünsche ich Ihnen, all unseren Politikern, Mut, Zuversicht und Herz Robert Henjes 37586 Dassel Ot Lauenberg


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