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Mehr Eigenverantwortung

  18.07.03 Thea Dückert, Bündnis 90/Die Grünen
Wir müssen den Sozialstaat verändern, um ihn zu erhalten. Die sozialen Sicherungssysteme müssen zukunftsfähig gemacht und die Arbeitsmarktpolitik effektiver gestaltet werden. Dazu werden wir die Menschen in ihrer Eigenverantwortung stärken und flexible Formen der Sicherung aufbauen.

Problematisch ist nicht nur das niedrige Wirtschaftswachstum, denn unsere Nachbarländer haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Die Beschäftigungsschwelle ist zu hoch: Erst ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent hat in Deutschland positive Auswirkungen auf die Beschäftigung. Die gängige Arbeitszeitpraxis verhindert neue Arbeitsplätze: Es dauert in Deutschland sehr lange, bis auf Auftragszunahmen mit Neueinstellungen reagiert wird, stattdessen machen die Arbeitnehmer Überstunden. Instrumente wie Leiharbeit werden zu wenig genutzt. Hier setzen die Personal-Service-Agenturen (PSA) an.

Des Weiteren wollen wir es den Betrieben durch die Reform des Kündigungsschutzes erleichtern, Arbeitsuchende einzustellen, indem wir ihnen die Möglichkeit geben, in Zeiten konjunkturellen Aufschwungs die Betriebsgröße flexibel anzupassen. Durch die Umgestaltung der Handwerksordnung werden wir Betriebsgründungen erleichtern. Die hohen Lohnnebenkosten wirken wie eine Abgabe auf den Faktor Arbeit und erschweren Einstellungen. Sie verteuern die heimische Produktion, führen in der Industrie zu hohem Maschineneinsatz und im Dienstleistungssektor zu geringer Produktivität. Eine deutliche Absenkung der Lohnnebenkosten reduziert die Schwarzarbeit und führt zu mehr Beschäftigung. Deswegen nutzen wir die Effizienzreserven, die in den Systemen stecken. Langfristig wollen Bündnis 90/Die Grünen eine Bürgerversicherung erreichen, die die Sozialversicherung vom Faktor Arbeit abkoppelt.

  21.07.03 Christian Höhn
Der ansatz erscheint mir nicht verkehrt. In der Tat ist es so, dass Betriebe erst sehr spät mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze beginnen, da Sie auf Grund des zu starren Kündigungsschutzes befürchten müssen die Beschäftigten danach in einer Auftragsflaute nicht mehr los zu werden. Hier muß in der Tat eine flexiblere Lösung geschaffen werden.
Die Aussage das die Senkung der Sozialabgaben die Schwarzarbeit senkt, halte ich allerdings für sehr gewagt. Selbst wenn es nur 15% wären, so werden vermutlich viele Bürger sich auch diese Prozene gerne einsparen. Der Zuf für die Bekämpfung der Schwarzarbeit ist meines Erachtens schon lange abgefahren.

  21.07.03 Karl-Erich Weber, Freier Journalist
Der Ansatz ist richtig, dennoch glaube ich, dass die Schlussfolgerung lahmt. Eine Aufweichung des Kündigungsschutzes und der Betriebsverfassung ist nur sozialverträglich, wenn der Staat den Menschen stärker schützt. Das Arbeitgebermärchen von den Lohnnebenkosten sollte ebensowenig eine Rolle spielen, wie die irrige Vorstellung eines permanenten Wirtschaftswachstums. Es gäbe genug Arbeitsplätze, wenn ausreichend Geld für deren Bezahlung vorhanden wäre. Ergo sind die Staatseinnahmen zu erhöhen um neue und alternative Arbeit zu schaffen.

  21.07.03 king
ihr Politiker-Innen müsst endlich begreifen, das nicht der Sozalstaat verändert werden muss, sondern eure
Politik auf dem Arbeitsmarkt. Schafft Arbeitsplätze, dann braucht ihr auch nicht mit Gesundheitpolitk, Rentenerhöhung (Sager) usw herummanöverieren -
4,5 Millionen Arbeitslose, ?? Millionen Sozialempfänger, ?? Millionen 400 Euro Arbeitsplätze - was ist das für eine PolitiK ?

  21.07.03 Ralf Wichmann
Der Schwellenwert gem. §23 KüschG soll von 5.5 Mitarbeiter auf 10 Mitarbeiter und Zukünftig ohne Berücksichtigung der Anzahl der befristet Beschäftigten ansteigen. Toll, 10 Mitarbeiter und 600 befristete = kein Kündigungschutz. In Hamburg werben die Grünen mit ihrer Beteiligung an der Hochulreform. Die Folge ist: Die HWP Hochschule für Wirtschaft und Politik mit 40% Studierenden ohne Abitur geht in der UNI HH unter. Kein Studium ohne Abi.
Beim letzten Abbau des KüSchG
- Zurückgenommen durch SPD und Grüne -
hat die rotgrüne Reg. damit argumentiert, das keine Wirkung durch den Abbau des Kündigungschutzes erzielt wurde. Belegt ist, das in Deutschland bereits eine überproportional hohe Fluktuation der Arbeitnehmer gegeben ist. Mein Rat an die Regierung :
Erhöht doch lieber weiter Eure Diäten und laßt die Leute ihren Job behalten. Vielleicht reicht es mal für eine Taschenbuchausgabe von der keynesianischen Theorie und Jemanden der sie erklärt. Im übrigen sind die Mehrzahl der Wähler keine Unternehmer und Dank der tollen Politiker die Mehrzahl der Unternehmer keine Steuerzahler. Schill und Konsorten (Dräger und Lange) haben bereits bewiesen wie leicht es ist den einfachen Leuten auch noch die Bildung wegzunehmen. Wenn die Rotgrüne Regierung sich daran ein Beispiel nimmt, hat sie den Grundstein dafür gelegt, ein Unternehmerparadies Deutschland zu schaffen. Freihandel for ever. Tolle Leistung.

  21.07.03 Peter Mettlach
Sehr lobenswert das Frau Dückert die Eigenverantwortung fördern möchte. Allerdings: Ein Konzept wie die Riester-Rente sollte nicht unbedingt Pate stehen. Zu kompliziert, mit zu hohen Verwaltungskosten belastet und mit zu vielen Nachteilen für den Bürger - wenn man genau hinschaut. Klingt irgendwie nach Staat. Mag auch sein, das erst ein Wirtschaftswachstum von mehr als 2% Arbeitsplätze schafft - Tatsache ist allerdings, das unkalkulierbare Politik, wie sie in den letzten Jahren betrieben wird, dank fehlender verlässlicher Planungsgrundlage auch bei höherem Wachstum wahrscheinlich keine Arbeitsplätze schafft. Zweifelhaft ist auch, ob die Schwarzarbeit mit der Senkung der Lohnnebenkosten zurückgehen wird. Dieses Argument habe ich schon einmal bei der ICH-AG gehört und konnte auch da nur darüber lächeln. Die einzige Wirtschaft, die ständig wächst, ist die Schattenwirtschaft. Hier gibt es ausreichend Wachstum - und so wird dieser Bereich weiter wachsen, wenn Politiker weiterhin das Mittel der Steuererhöhung, die Kürzung der Leistungen in den Sozialversicherungen, das Aufbauen von indirekten Steuern, wie diese Bundesregierung es so schamlos betreibt, weiterführt. Arbeiten soll sich lohnen, dieses Gefühl haben aber zumeist nur die, die Brutto für netto kassieren - sprich Schwarzarbeiter. Wer die Schwarzarbeit bekämpfen möchte (und sollte), der muss andere Mittel und Wege nutzen. Stärkere Bekämpfung durch eine Art "Arbeitspolizei", so wie es die Ordnungsämter mangels Personal garnicht ausreichend bewältigen können. Aber Achtung: wenn so mancher, der heute schwarz arbeitet, diese Möglichkeit genommen bekommt, meldet er sich vielleicht wieder als arbeitssuchend!
Die Privatisierung der Arbeitsvermittlung sollte stets auch im Auge gehalten werden. Die Effektivität der Arbeitsvermittlung läßt sich in einem so verstaubten System wahrscheinlich nicht so steigern, als wenn man einen Neuanfang wagt. Die Abkopplung des Faktors Arbeit von der Sozialversicherung bedingt ein Abkoppeln der Sozialversicherungssysteme vom Umlageverfahren hin zum Kapitaldeckungsverfahren. Nur so können die Kostensteigerungen, die sich aufgrund der demografischen Entwicklung ergeben, mittel- bis langfristig aufgefangen werden. Die Arbeitslosen-Versicherung könnte durchaus privatisiert werden.
Auch ergäbe sich dann eine Diskussion, ob älteren Arbeitnehmern ein längerer Arbeitslosengeld-Bezug zusteht nicht. Bedingt durch das monatliche Ansparen von Deckungskapital könnte ohnehin aus dem Kapitalstock eine längere Bezugszeit realisiert werden. Dies sollte man vielleicht den privaten Versicherern einmal als Aufgabe geben und sich vernünftige Lösungsvorschläge erarbeiten lassen. Wer nicht in seinem Berufsleben arbeitslos wird, könnte sich dann vielleicht sogar über eine üppige Kapitalabfindung freuen.
Aber wahrscheinlich geht die Vorstellung von Frau Dückert im Bezug auf die Eigenverantwortung nicht so weit.

  21.07.03 Peter Krombach
Mehr Eigenverantwortung? Gerne, dann hätte ich aber auch gerne den Spielraum dazu! Wie kann es angehen, dass ich im Sozialversicherungsbereich immer mehr selbst zahlen soll, die gesetzlichen Abgaben aber gleich bleiben bzw. steigen? Übertrieben gesagt: Macht doch mit der Abgabenpolitik so weiter wie bisher, dann sind wir irgendwann soweit, dass wir den ganzen Lohn gleich komplett abliefern und Ausgaben beantragen und genehmigen lassen. Ist aber auch nicht wirklich erstrebenswert. Irgendwie macht es nicht so richtig Spaß arbeiten zu gehen, wenn vom Lohn nur noch wenig bleibt und der Staat, in letzter Zeit zunehmend, das Geld mit grossen Schaufeln zum Fenster rausschaufelt! Warum zahlt eigentlich immer nur der abhängig Beschäftigte die Zeche? Wo bleibt eigentlich die soziale Verantwortung der Konzerne? Der richtige Weg wäre, beispielsweise darüber nachzudenken, warum viele Bürger notwendige Arbeiten schwarz erledigen. Fehler analysieren, erkennen und beseitigen. Nicht Symptome bekämpfen. Ausserdem stellt sich die Frage, wer in dieser Republik eigentlich die Verantwortung hat und regiert? Der Kanzler oder die Lobbyisten?
Und von einer Utopie sollten wir uns gleich trennen, Vollbeschäftigung wird es in absehbarer Zeit nicht geben.

  22.07.03 karl staudinger, österreich
als österreicher ist es derzeit politisch interessant und lehrreich, regierungsvorschläge der rot-grünen koalition mit der debatte in österreich zu vergleichen. schüssel (övp) und haupt (fpö) verweisen natürlich bei ihren maßnahmen immer wieder auf das, was rot-grün in deutschland macht. (im wahlkampf vor 10 monaten diente rot-grün allerdings noch als stimmenbringendes schreckgespenst, jetzt ist der rot-grüne umbau des sozialstaates vorbild).
was mir wirklich fehlt, liebe thea: wo sind die großen grünen öko-programme (wärmedämmung, solarenergie, abfallwirtschaft, umverteilung mit umweltbonus, usw.), wo sind die starken und auch finanziell massiv forcierten öko-visionen. oder war das alles ein irrtum, dass umwelt arbeit schafft?

  22.07.03 Jhary
So Eigenverantwortung das Zauberwort der Politiker/inen. Wenn der Karren im Dreck festgefahren ist soll jeder selber sehen wie er ihn flott kriegt. Die politik der letzten Jahrzente war auf die bedürfnisse der Konzerne abgestimmt. Und was kamm heraus Arbeitslosigkeit als Standart. Wir sollen immer nur sparen aber die konzerne und die Politiker bekommen mehr. Wie soll eine Wirtschaft angekurbelt werden wenn immer nur auf die konzerne gehörht wird. Längere Öffnungszeiten bringen nur dann was wenn nicht gleichzeitig die Anzahl der Wochenstunden erhöht wird. Und wenn der Bürger mal endlich mehr Geld hat. Eigenverantwortung hm dann heißt es in der nächsten Wahl nix CDU SPD FDP oder Grüne den keiner will ja was machen sonder schiebt den Schwarzen Peter nur dem Bürger zu.

  22.07.03 Denis Lösekamm Dipl.-Ing
Die Änderung der Handwerksordnung kommt zum komplett falschen Zeitpunkt: Wäre sie vor 20 Jahren realisiert worden hätte es was bebracht. Aber jetz wo sich die EU Richtung Osten erweitert geht der Schuss nach hinten los:
Billiganbieter werden aus dem Osten kommen und etablierte Fachbetriebe kaputt machen. Somit werden wiedereinaml durch verfehlte Politik Arbeitsplätze vernichtet.
Ein Deutschland das nur aus Hausmeiterservices, Autowaschservice, Kebapbuden, Pizzaservice Maler und Tapezierkollonnen und Schuhputzern besteht wird es nicht geben und ist sicherlich auch nicht erstrebenswert.
Vergesst diesen Vorschlag bitte ganz schnell wieder!!
Und jetzt soll keiner kommen der sagt auch in Portugal /Italien oder sonswo in der EU gibt es auch Arbeiter die für einsuffzich arbeiten: Ich habe sie gesehen die Wohungen in denen 25 "Neue-Europäer" auf 20qm im Schichtbetrieb lebten und schliefen. Sowas habe ich bei "Alten Europäeren" noch nie beobachtet. Ich sage das hier ganz ohne Wertung. Es ist die Not der Menschen die sie dazu bringt. Es ist numal sehr viel härter bei 20Grad minus zu hungern als bei 30Grad im Schatten eines Orangenbaumes zu liegen....
Auf Baustellen ist das doch schon lange Realität. In den restlichen Handwerksbereichen wird es genauso kommen.
Sage später keiner er hätte ja von nix gewusst (hatten wir vor 50 Jahren ja auch schon mal).
mfg Denis Lösekamm

  22.07.03 Pu der Bär
Eigenverantwortung und Vorsorge wird bei Arbeitslosigkeit derzeit hart bestraft.
Wer als junger Mensch derzeit rechtzeitig fürs Alter vorsorgt, dafür auf schnellen Konsum verzichtet und stattdessen spart, wird seit neustem hart bestraft: Mehr als 200 Euro pro Lebensjahr dürfen nicht an Guthaben (incl. Rückkaufwert der Altersvorsorge!!) zusammenkommen. Sonst wird die Arbeitslosenhilfe gekürzt oder gestrichen.
Ein 30jährige/r darf danach 6000 €, ein 50jährige/r 10 000 Euro fürs Alter angespart haben. Das sind lächerliche Werte, ein Vielfaches dessen müsste eigentlich fürs Alter da sein.
Mein Fazit nach einigen Erfahrungen: Die hohen Abgaben bei gut bezahlten, aber leider zu kurzen BEschäftigungsverhältnissen (wg. Flexibilität!) lohnen sich nicht. Denn, wenn man tatsächlich mal auf Arbeitslosengeld oder -Hilfe angewiesen ist, dann gibts doch nichts.
Wozu also solche Sicherungssysteme bezahlen? Dann lieber schwarz oder selbständig und kein Geld vom völlig überforderten und unfähigen Arbeitsamt.
Aber das ist nur die Meinung eines Diplomierten Bären von geringem Verstand nach den Erfahrungen mit der Realität der Sozialstaatsniederungen.
schreibt
Pu

  22.07.03 Dipl.Ing Lösekamm@web.de
Die Grünen sind inzwischen so unsinnig wie ein Kropf:
Joschka war keine Woche Minister da hat er schon unsere Jungs in den Kosovo geschickt (Frieden schaffen ohne Waffen), Rezo fliegt wie ein Wilder mit der Flugbereitschaft und der Lufthansa (ist ja so schön umweltfreundlich) und die liebe Claudia Roth weinte fast als Sie Ihr Amt wegen ihrem Mandat abgeben musste. Sämtliche Sauerreien der Atomlobby werden mitgetragen wie uns der liebe Trittin vorexerzierte.
Kurzum: Es braucht eine neue Protestwählerpartei die mal wieder frischen Wind in den BT bringt. Die Grünen sind austauschbar geworden und leider nur nuch die 6. Kollone der SPD. Wer weis vielleicht auch irgendwann mal mit der Union. Wer die Macht geleckt hat will sie nicht mehr hergeben..........

  23.07.03 Sington Jahrgang 41
Das Zeitalter der Robotertechnologie in der Fertigung sowie die Massenspeicher PC sollten auch zur Kasse gebeten werden. Der Arbeitsplatz im alten Sinne wird verdrängt durch diese Geräte und durch Auslagerung von Produktion in ferne Länder mit ganz niedrigem Lohnniveau. Somit kann hier im Lande kein herkömmlicher Arbeitsplatz entstehen und wird auch nicht egal, wie der Lohnnebenkostensatz ist. Ich glaube ganz viele Menschen in Deutschland werden richtig arm bzw. sind es schon; diejenigen, die es nicht sind werden es auch spüren - auch die die da behaupten die Menschen werden zu alt. Von einst 23 aus unserer Klasse sind nur noch vier am Leben, haben das 60. Lebensjahr nicht erreicht. Icke muß mich quälen für einen 400 Euro- Job, das ist kein Leben und die jungen Abgeordneten wissen offenbar überhaupt nicht was in diesem Lande los ist sie reden in Zahlen von Lottogröße, machen Schulden ohne Ende.erhöhen sich Ihren Etat; na ja wir alten werden keine Revolution mehr machen.

  23.07.03 Frank Ziegler
Viele der grünen Positionen sind richtig. Allerdings sind die Verteilungswirkungen, die sich aus den bisherigen Reformen ergeben fatal. Allein durch die ersten beiden Hartz-Gesetze und die Einführung des ALG II werden 5 Mrd. Euro in den unteren Einkommensschichten gespart. Rechtfertigen liese sich dies m.E. nur, wenn zur "Sanierung des Sozialstaates" dann auch die oberen Einkommensschichten nicht nur 5 Mrd., sondern sogar mehr (nämlich analog zum Leistungsvermögen) beitragen würden. Doch an (vergleichbaren) Belastungen für reichere Bürger ist nichts geplant. Die minimale Erhöhung der Dienstwagensteuer wurde ausgerechnet mit dem Kaufkraftargument! abgelehnt, eine Erhöhung der Erbschaftssteuer verlässt den Status des Angekündigten nicht, die Vermögenssteuer wird nicht ernsthaft betrieben, Kappungen beim Steuerrecht (Ehegattensplitting) nicht durchgesetzt, Abschreibungsmöglichkeiten bleiben bestehen. Die bisherigen Reformen sind einseitig!

  23.07.03 Dipl.-Ing. Lösekamm Denis
an Herr Sington Jahrgang 41:
Sie schrieben sinngemäß; Sie würden keine Revolution mehr machen und die jungen Abgeordneten haben den Karren in den Dreck gefahren....
Tja leider ist es aber so, das gerade IHRE Generation den Karren in den Dreck gefahren hat. In der Hoffnung das System wird so lange durchhalten, bis auch Sie Ihre Pensionen ud Renten beziehen. Wie ich hier schon an anderer Stelle ausführte gab es in den 50er und 60er Jehren Rentenreformen weil damals (bei quasi Vollbeschäftigung) erkannt wurde, daß die Rechnung nie augehen könnte. Leider waren schon damals Leute zur Stelle die eine umgreifende Reform verhinderten. Es ist also die ÄLTERE Generation die die gegenwärtigen PRobleme verursacht hat. Und sage jetzt keiner er hätte ja nichts tun können - Jeder kann was tun! Immer! Es muss nur der Wille da sein.
23.07.03 Frank Ziegler

  23.07.03 Dipl.-Ing. Lösekamm Denis
Robotersteuer, Maschinenabgabe, PC-Steuer.....
Was ich hier für ein Schwachsinn lesen muss icst unfassbar!
An das deutsche Volk: Glaubt ihr wirklich, das ein Unternehmer Unternehmer ist und viele viele Arbeitskräfte beschäftigt weil er zu Weihnachten Geschenke an alle verteilt und dies dann auch im restlichen Jahr tun will, weil ihm sonst zu langweilig ist?
Sinn und Zweck eines Unternehmens (lassen Sie dieses Wort mal auf sich wirken) ist es Gewinne zu machen. Und Jeder Unternehmer wird immer möglichst hohen Gewinn bei geringstem Einsatz (von Kapital und Arbeit)dem umgekehrten Fal bevorzugen.
Und bitte: bringen Sie hier nicht ständig Politik, Diäten und Abfindungen von Managern durcheinander.
mfg
Denis Lösekamm

  23.07.03 Dipl.-Ing. Lösekamm
Reformen Reformen. Wo bleiben sie denn?
Gesundheitsreform ich lach mich kaputt!! Was uns Ulla da verkaufen will ist geradezug grotesk.
Gespart werden soll beim Zahnersatz. Ich lach mich kaputt. Gerade mal 2 Mrd € von über 100Mrd€ die pro Jahr im Gesundheitswesen ausgegeben werden sollen angepackt werden (damit das klar ist: von 2Mrd€ soll ein gewisser Prozentsatz gespart werden nicht die gesmmten 2 Mrd!!!)
Alleine die Krankenhäuser kosten uns jedes Jahr 49Mrd.
Also wieder einaml eine halbherzige (oder sollte ich sagen eine einvierundsechzigstel) Lösung.
Diese "Reform" wird absolut nichts -NICHTS - bewirken. Ausßer, daß der Arbeitgeber bei 6%KV und der Arbeitnehmer bei 7%KV Beitag landet(wenn das mal nicht noch "nachgebessert" wird) und der Zahnersatz selber getragen werden muss.
Packt es endlich richtig an oder gebt Euer Scheitern zu. Händigt die Kapitulation den Lobbyisten aus und fertig.
Habt Ihr so weing Mumm? Bin gespannt ob Sie darauf antworten Frau Dückert.
mfg
Lösekamm

  23.07.03 ilsenburg@aol.com
Das Thema, mehr Eigenverantwortung als Bürger zu übernehmen, ist schon eine sehr vernünftige Alternative zu den bisherigen, historisch gewachsenen Ansprüchen. Das deckt sich auch mit der Forderung vieler Bürger, dass der Staat die gemeinschaftlichen Probleme analysieren und das gesellschaftliche Zusammenspiel organisieren soll. Dazu stelle ich mir aber mehr vor als nur die "Linke Tasche - Rechte Tasche" Praxis.
Ich stellte mir vor, dass die Senkung der Staatsquote bei der Zusammenlegung von Territorien, Ämtern und Abschaffung von Staatsballast beginnt.
Politik auf einem einfacherem Level und Gesetze, die globaler und dauerhafter sind. Lösungen, die der Praxis nahe kommen, wie 12 Schuljahre, Studienzeitbegrenzung, Studium ohne nebenbei jobben zu müssen. Oder sehen wir uns die Prunkbauten von Arbeitsämtern, Finanzämtern oder was weiß ich noch? Es geht bescheidener bei der Mittelverwendung. Über Verschwendung will ich nichts sagen, dafür gibt es Fachleute. Doch wenn ich sehe, dass die sogenannte Funktionsteilung in Ämtern wie Grundbuchamt, Katasteramt und Bauamt dem Bürger mehr Rennerei und Ärger bringt, als eine zusammengefaßte Behörde, wo die Linke weiß was die Rechte tut, dann sehe ich hier an diesem Beispiel wahnsinnige Reserven. Ähnlich die Praxis, dass Fotos von Grundstücken gemacht und ausgewertet werden, die Hubschrauberbesatzungen, einen diese Fotos für teures Geld verkaufen und jemand feststellt, dass man einen alten kranken Obstbaum gefällt hat. Oder wenn man sieht, dass Wirtschaftsverhinderungsvereine vom Staat auch noch Geld bekommen, damit noch weniger Betriebe sich ansiedeln, wie es im Ostharz durch den BUND und ähnliche Vereinigungen geschieht, dann sind das Reserven. Das Vereinsrecht sollte hier grundsätzlich finanziell auf den Prüfstand. Wer sich vereinen will, soll seinen Beitrag dafür benutzen. Sind es direkte Nothilfevereine, dann und nur dann sollte es Geld geben. Und so ist die Frage der Eigenverantwortung einfach verpufft, weil die einen im Apparat des Staates keinen richtigen Willen beweisen aber dem Bürger Lasten aufdrücken, die durch eine Besinnung auf ein "Staat normal" und nicht "Staat maximal" geprägt sind.
Das gleiche Ergebnis sehe ich jetzt bei dem neuen staatlichen Verordnungssystem im Gesundheitswesen. Keine Reform, keine Erleichterung, keine ernste Strukturpolitik.
Ich weiß nicht was es um diese Angelegenheit für Beraterkosten gab. Aber diese müßten sofort zurückgezahlt werden. Damit hätten wir vielleicht schon mal die 10,00 € je Arztbesuch kompensiert.
Ich finde wir sollten bei dem Begriff Eigenverantwortung einfach nochmal von vorn anfangen und gerecht die Aufgaben verteilen und ein für alle ein optimales Ergebnis erzielen.
Ich bedanke mich für die Möglichkeit, dass ich ansatzweise einige Gedanken einbringen durfte.

  23.07.03 Dr. Harald Mertes
Einschränkung des Kündigungsschutzes ist wohl das Allheilmittel, das gebetsmühlenartig gepredigt wird. Gerne wird übersehen, dass jeder Arbeitgeber kündigen darf, wenn er keine Arbeit hat, und dass er flexibel befristet einstellen darf.
Wir hatten schon einmal solch "goldene Zeiten" ohne Kündigungsschutz. Nie wurden im vergangenen 20. Jahrhundert so viel unbezahlte Überstunden geleistet als im Jahre 1932. Wer sie bezahlt haben wollte oder gar verweigerte, flog. Durch mangelnden Kündigungsschutz wurden so massenhaft Arbeitsplätze vernichtet, nicht geschaffen.
Ach ja, die Quittung mit dem Stimmzettel kam und fegte die erste deutsche Demokratie weg, und in Europa gingen bald darauf die Lichter aus.

  24.07.03 Denis Lösekamm
an: Harald Mertes:
Sehr gut! Es gibt noch Hoffnung! Deutschland kann nicht verloren sein wenn es noch Leute wie SIE gibt Herr Mertes. Leute die noch nachdenken und ihr Wissen nicht alleine aus der Bildzeitung schöpfen!!

  25.07.03 Lösekamm Denis
Noch ein Nachtrag zur geplanten Änderung der Handwerksordnung:
Wer soll denn dann ausbilden? Glauben Sie wirklich das sich noch eine größere Zahl finden wird, die unter finanziellem und zeitlichem Aufwand bereit sind den Meisterbief (und somit die Befähigung zur Ausbildung von Nachwuchs) zu erlangen, wenn man ohne diesen genausogut seinen "Ripp" machen kann?
Dieses dümmliche kurzfristige Gelaber bringt mich wirklich auf die Palme. Ausbildungsabgabe hier, Bündis für Arbeit dort, Ausbildungsoffensive da.... Das sind und bleiben leere Worte wenn Sie zeitgleich so einen Schwachsinn wie z.B. die Änderung der Handwerksordung fordern. Aber warscheinlich ist es so, das Deutschland sich wieder einmal EU Recht beugen soll und unsere Volksvertreter (bitte lassen Sie dieses Wort auf sich wirken) fungieren wieder mal als willfärige Erfüllungsgehilfen Brüssels.
Traurig Traurig.
Wenn dem wirklich so wäre - warum sagen Sie es nicht dem Bürger? Nach dem Motto: Lieber Bürger im Zuge der Harmonisierung innerhalb der EU sind wir gezwungen ..... sonst bekommen wir eine Strafe aus Brüssel die uns ....Euro kostet, dies wäre nur durch eine Steuererhöhung von ...% zu finazieren. Wir bitten um Ihr Verständniss, das wir nicht in der Lage sind die Deutschen -und somit Ihre- Interessen innerhalb der EU aussreichend zu vertreten. Für unsere Unfähigkeit möchten wir uns entschuldigen.
Ich bitte um direkte Stellungsnahme eine MdB.
mfg Denis Lösekamm

  31.07.03 Johann Vetter
Sehr geehrte Frau Dr. Dückert,

ich möchte mich zu Ihrem Statement äußern und ein paar generelle Punkte zu dem Thema ansprechen. Ich bin Angestellter im öffentlichen Dienst in München und lebe in München und in der Oberpfalz.

Zu Ihren Aussagen:

1. Ich würde mir auch wünschen, dass es eine Entwicklung zu „Eigenverantwortung stärken und flexible Formen der Sicherung aufbauen“ – zu einer tatsächlichen Liberalisierung – gäbe.
Ich bin aber skeptisch. Union und SPD können oder wollen sich von Bevormundung und Dirigismus nicht lösen. Unternehmerverbände, Handwerksmeister und DGB-Funktionäre können zuviel Einfluss nehmen.

2. Ihre Hervorhebung von „Wirtschaftswachstum“ ist für mich - aufgrund der Historie der Grünen – überraschend.
Ich habe begrüßt, dass der Boom und der Zuzugsdruck - gerade auch in München – endlich abgeflacht ist. Damit hoffe ich, dass die Immobilienbesitzer nicht weiterhin mehr zusätzliche Miete den Arbeitnehmern abnehmen können als die Netto-Einkommenssteigerung beträgt.
Der Boom hat teilweise zu weniger verfügbarem Einkommen für die Arbeitnehmer geführt! (Ich verkenne natürlich grundsätzlich nicht die Bedeutung von Wirtschaftswachstum für die Beschäftigung. Ich möchte aber auf individuell spürbare negative Auswirkungen hinweisen.)

3. Ich denke, dass die Lohnnebenkosten nicht nur aus dem Blickwinkel der Arbeitgeber gesehen werden dürfen. Hohe Lohnnebenkosten haben auch für die Arbeitnehmer Folgen: Sie vermindern z.B. den Anreiz zu einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Transferleistungen zu beziehen (und evt. einer nichtsozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachzugehen) wird attraktiver.


Noch ein paar allgemeine Bemerkungen:

1. Nach meinem Eindruck gibt „bezahlte Arbeit“ vielen Menschen auch „Sinn“, „Lebensinhalt“. In meinem (Sozial-)Staatsverständnis ist hier die öffentliche Hand gefordert: Für jede Person, die ernsthaft „bezahlte Arbeit“ sucht, muss eine positive Lösung gesucht werden – unabhängig vom Wirtschaftswachstum.

2. Ich kenne Aussagen, wie, das „das Arbeitsamt den Urlaub in der Karibik finanziert“ hat. Durch die Gestaltung von Ehegatten-Arbeitsverträgen im Handwerksbereich wird dabei versucht eine Maximierung beziehbarer Sozialtransfers zu erreichen. Auch, wenn dies Einzelfälle sind, sollte m.E. noch stärker solcher Missbrauch verhindert werden.

3. Ich empfinde die Position der Grünen (und der anderen Parteien) zur Arbeitsmigration als „ideologisch verbohrt“.

Dass die Einwohnerzahl unseres überbevölkerten Landes derzeit weiter steigt, ist m.E. ökologisch und für finanziell schlechter gestellte Personen problematisch.
Die Natur wird weiter zubetoniert, die Mieten steigen – vor allem zu Lasten der abhängig beschäftigten Personen! – weiter.
Eine sinkende Bevölkerungszahl in Deutschland hätte auch positive Wirkungen. Ich habe auch kein Problem bis 65 oder 67 Jahre zu arbeiten, wenn dies für die Finanzierung der Sozialsysteme erforderlich ist.
Dass die qualifiziertesten jungen Leute aus Afrika und Asien mit finanziellen Anreizen angelockt werden - anstatt ihre Landsleute bei der Entwicklung zu unterstützen – finde ich unsolidarisch.
Der Begriff „imperialistisch“ fällt mir dazu auch ein. Würde die Diskussion zu diesem Thema weniger am „politisch korrekten“ orientiert stattfinden, würde ich dies sehr begrüßen.

4. Dass die Arbeitnehmer über Steuern und Sozialversicherung „ausgeplündert“ werden, andererseits Empfänger von Erbschaften und anderen Vermögenszugängen vergleichsweise gering belastet werden, empfinde ich als schwere andauernde „Gerechtigkeitslücke“.
Warum wird diese nicht geschlossen oder wenigstens verkleinert und so Arbeit attraktiver gemacht?

Mit freundlichen Grüßen

Johann Vetter
Dipl.-Kaufmann univ.

  03.08.03 Volker Gerlach
Man hört immer nur zur Kasse bitten. Das ist aber kein vernünftiges Konzept. es ist ja auch zu einfach die Bürger zu belasten, es ist aber eine reine Milchmädchenrechnung und die Wirtschaft kommt dadurch nicht wieder auf die Beine. Wir brauchen die Technik, Chemie und auch die Gentechnik um zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen. Darum geht es doch. Das geht aber nur ohne Rot / Grün. Das hat man doch nun schon die letzten 5 verplemperten Jahre gesehen.


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