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Vertrauen erhalten

  19.01.04 Gudrun Schaich-Walch, SPD
Die Situation der Rentenversicherung ist ernst. Um ihre Akzeptanz und das Vertrauen der Beitragszahler zu erhalten, müssen jetzt die notwendigen Entscheidungen getroffen werden. Hierbei gilt es, zwei Ebenen zu unterscheiden:

Zum einen ist dies die aktuelle Finanzkrise der Rentenversicherung. Als umlagefinanzierte Sozialversicherung ist sie darauf angewiesen, dass ausreichend viele Beschäftigte einzahlen. Auf Grund der konjunkturellen Situation sind die Einnahmen in diesem Jahr aber nicht wie erwartet um 2,5 Prozent gestiegen, sondern nur um 0,5 Prozent. Da auch die Wachstumsprognosen für das nächste Jahr nach unten korrigiert werden mussten, hätte der Beitragssatz von 19,5 Prozent auf 20,5 Prozent ansteigen müssen. Um ein klares Signal für Wachstum und Beschäftigung zu setzen, werden wir den Beitragssatz stabil halten. Dies geht nur um den Preis von Einschnitten zu Lasten der Rentner. So wird es im nächsten Jahr keine Rentenanpassung geben, und die Rentner werden in Zukunft den vollen Beitrag zur Pflegeversicherung selbst entrichten müssen.

Auf der zweiten Ebene geht es um die langfristige Perspektive, da die steigende Lebenserwartung und das sich verschlechternde Zahlenverhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern die Rentenversicherung vor große Herausforderungen stellen. Der demographische Wandel ist dabei kein Schicksal, denn seine Rahmenbedingungen können heute durch kluge Politik gestaltet werden. So verliert der zukünftige Rückgang an Personen im erwerbsfähigen Alter erkennbar an Schrecken, wenn es gelingt, die Erwerbsbeteiligung der älteren Arbeitnehmer und die Erwerbsquote der Frauen deutlich zu verbessern.

Trotz dieser Maßnahmen wird es notwendig sein, auch die langfristigen Ausgaben der Rentenversicherung zu begrenzen. Hierzu dient zum Beispiel die Berücksichtigung der Relation von Beitragszahlern zu Rentnern in der Anpassungsformel.

  20.01.04 Christian Höhn
Leider ist diese Äußerung nicht unbedingt Vertrauenserhaltend für die derzeitige Rentenversicherung.
Unabhängig von der politischen Färbung ist in den vergangenen 30 Jahren die Anpassung der Rentenversicherung mehr oder weniger wissentlich verschlafen worden. Es hilft auch nichts jetzt die Kunjunkturelle age dafür verantwortlich zu machen oder die längere Lebenserwartung im Mißverhältnis der Geburtenzahlen. Fakt ist: Der heute 30 jährige muss länger arbeiten, länger in das System einzahlen und wird am Ende weniger rausbekommen. Die Riesterrente ist eine einzige Lachnummer und bei anderen Maßnahmen zu Altersversorgung wird man noch bestraft. Vertrauen erhalten geht da meiner Meinung nach anders.

  20.01.04 Reinhard Rieger
Die Äußerungen sind jede für sich plausibel. Fakt ist aber doch, dass alle bisherigen Ansätze nur an den Symptomen basteln, Schuldige suchen und vor allem nicht das heute bestehende strukturelle Problem angehen. Es ist leicht, Rentner als Schuldige auszumachen, es ist aber auch leicht, die Politik der vergangenen dreißig Jahre der Tatenlosigkeit zu bezichtigen. Die Fehler der Vergangenheit sind auch offensichtlich, wie zum Beispiel die Auflösung der Kapitalisierung der Rentenversicherung, die heute als innovatives Beispiel unserer Schweizer Nachbarn geadelt wird. Unsere heutige Aufgabe ist, die richtige Lösung zu finden. Diese geht meines Erachtens über Kernfaktoren wie Beschäftigungssituation, Steuerehrlichkeit und Struktur der Rente.
Zum Ersten ergeben sich aus der "Beschäftigung" und der "Beitragsehrlichkeit" erhebliche Mehreinnahmen. Diese beiden Punkte können aber nur in den dafür zuständigen Resorts gelöst werden. Zum Anderen der Punkt Struktur.
Ich bin dafür, die aufgegebene Kapitalfinanzierung wieder einzuführen und über eine in den nächsten Jahren zu erbringende Mehrleistung aus Steuermitteln diesen "Topf" aufzubauen. So kann das in der Zukunft zu erwartende Tal zu einem guten Teil vorfinanziert werden. Als weiteren Ansatzpunkt finde ich es wichtig, keine Varianten der Altersbezüge mehr zuzulassen. Ich kann zum Beispiel keinen Bedarf für unterschiedliche Altersbezüge aus den Landesämtern für Besoldung, der BfA und den LvAs erkennen. Hier kann an der Organisation und der Vielfalt erheblich eingespart werden. Mir ist klar, dass dabei unterschiedlichste Zuständigkeiten, unterschiedlichste Interessenskonflikte und verschiedene politische Interessen dem entgegen stehen. Ich halte aber von Themen, die bundespolitisch gelöst werden, eine Diversifizierung in unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche nichts.
Zusammenfassend bitte ich die Verantwortlichen im Bund, in den Ländern und in den Behörden, ihre "Besitztümer" als Jongliermasse zugunsten unserer Bundesrepublik und Ihrer Zukunft einzubringen und vor allem mutige Ansätze zuzulassen.

  20.01.04 Frank Steindecker@t-online.de
Sehr geehrte Frau Schaich-Walch,
der Ernst der Situation der deutschen Rentenversicherung war schon vor der Bundestagswahl 1998 erkennbar, die beschlossene Einführung eines demografischen Faktors in die Rentenformel ab 1999 durch damalige Regierung Kohl sollte wider besserem Wissen als Wahlkampfgeschenk durch den Vorsitzenden Ihrer Partei in seinem Startprogramm vom 20.08.1998 "Aufbruch für ein modernes und gerechtes Deutschland" durch die Ankündigung eines "Rentenkorrekturgesetzes" bei seiner Wahl zum Bundeskanzler rückgängig gemacht werden. Dies geschah ja dann auch, obwohl schon zu dieser Zeit die zunehmende Veralterung der Bevölkerung in Deutschland lange bekannt war. Zum Beispiel hatte der damalige Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, schon damals vergeblich auf die zukünftigen Probleme in der Rentenversicherung hingewiesen. Die von Ihrer Partei geführte Bundesregierung hat also wissentlich durch das o. g. Wahlkampfgeschenk die finanzielle Lage der deutschen Rentenversicherung verschärft, auch eine bessere konjunkturelle Lage hätte Reformen der deutschen Rentenversicherung dringend erfordert. Nur wurden durch Bundeskanzler Dr. Schröder fünf Jahre verschenkt, die jetzt noch drastischere Einschnitte in das deutsche Rentensystem erforderlich machen. In Ihren Ausführungen vermisse ich auch einen Standpunkt zur Reform der Altersversorgung der Abgeordneten, Minister und Staatssekretäre in Bund und Ländern; oder gilt für diesen Personenkreis, also auch für Sie, nach wie vor das Sprichwort: "Sie trinken heimlich Wein und predigen öffentlich Wasser.".
Ich vermisse auch in Ihrem Statement nähere Ausführungen zur beabsichtigten Verbesserung des Beschäftigungsgrades der Generation 50 Plus. Auch eine notwendige Verbesserung der Situation der Familien, nicht nur der Frauen, wird von Ihnen nicht näher präzisiert. Entsprechende Untersuchungen liegen ja bereits in dem im Auftrag des Bundesmisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellten Gutachten vom November 2003 "Nachhaltige Familienpolitik im Interesse einer aktiven Bevölkerungsentwicklung" vor. In diesem Gutachten sind meines Erachtens ganz konkrete Vorschläge zur Verbesserung der zukünftigen Altersstruktur in Deutschland enthalten. Abschließend möchte ich noch darauf verweisen, dass auch eine investitions- und beschäftigungsfreundliche Steuer- und Arbeitsmarktpolitik und nicht zu vergessen auch eine an den internationale Anforderungen gemessene Bildungspolitik zu den unabdingbaren Voraussetzungen zur Sicherung des deutschen Rentensystems gehört. Schließlich geht es ja um unser aller Zukunft!
Freundliche Grüße Frank Steindecker

  20.01.04 Eckart Paslack
Für einen Rentner aus den neuen Ländern(das gilt auch für solche aus den alten)sind die Maßnahmen der Regierung ernst nd nicht schön.
Da sie notwendig sind werde ich mich damit abfinden. Weitere Einschnitte würden an die Substanz gehen.

  20.01.04 Klaus Linde
Die Rentenkuerzungen mit kurzfristigen konjunkurellen Schwankungen rechtfertigen zu wollen, ist fragwuerdig und auch unserioes, weil klar sein duerfte, dass die Renten unabhaengig von konjunkturellen Schwankungen ausbezahlt werden muessen.
Der beruehmten demographischen Entwicklung durch "kluge" Politik begegnen zu wollen, ist zwar eine nette (wenn auch wohlfeile) Plattituede, aber die kluge Politik kann nicht nur in der Steigerung der Erwerbsfaehigkeit von Frauen bestehen.
Die Foerderung von Familien sollte im Fordergrund stehen, doch hat die Bundesregierung durch ihren Einsatz fuer die Streichung (am Ende die Kuerzung) der Eigenheimzulage die Familien bewusst benachteiligt.
Das Kindergeld hat sie auch nur erhoeht, weil das Bundesverfassungsgericht das so angeordnet hat.

  20.01.04 Klaus Sterthoff
Soziale Sicherungssysteme insgesamt können nicht losgelöst von den "Vereinigungsproblemen" gesehen werden. Zudem ist der Perspektivhorizont mal über das Jahr 2030 hinaus auszudehnen. Projizieren Sie die Entwicklung mal bis 2070, dann ist aus der Urne eine flotte schlanke Säule gewachsen. Folglich muss das Erbschaftsrecht radikal geändert werden, d.h. alle Vermögen von Kinderlosen fallen den sozialen Sicherungssystemen zu. Zuwanderung, Maschinensteuer etc. sind ebenfalls denkbar.
Maßnahmebündel, ganz ohne Rentenkürzungen sind machbar. Ein wenig Mut und Phantasie bitteschön.
Politisch nicht machbar? Warum eigentlich nicht?

  20.01.04 Lothar
Meiner Meinung nach gehört zum erhalten des Vertrauens auch der Bestandsschutz von bereits erarbeiteten Leistungen. Als 47 jähriger erfahre ich nun auf einmal, das meine gesetzliche Rente niederer sein wird, wie sie mir 30 Jahre lang zugesagt wurde und daß ich mit einer privaten Zusatzrente selbst für mich sorgen soll. Die Betriebsrente wurde ebenfalls zusammengestrichen. Und was ich in 20 Jahren an Rente bekommen werde ist ebenfalls recht unsicher.
Merkwürdigerweise gelten Verschlechterungen bei Abgeordneten meistens erst die nächste Legislaturperiode, und bereits erarbeitete Ansprüche bleiben immer bestehen.
Not amused
Lothar

  20.01.04 Tillmann Miltzow
Hallo allerseits!
Die Rente als solches, muss sicherlich in Bezug zu der allgemeinen Bevölkerungssicht gesehen werden. Deswegen glaube ich dass die Lösung des Rentenproblems mit der Lösung der Kinderarmut einhergehen muss.
Da aber selbst wenn jetzt schlagartig alle Menschen Kinder bekommen erst in zwanzig Jahren Kinder das Geld in die Rentenkasse fliessen wird, müssen wir uns eine Übergangslösung überlegen.
Diese Lösung muss in erster Hinsicht sozial sein.
Derjenige, der nur wenig Geld hat, wird der zu erst betroffene sein, da Riester Rente nur für denn möglich ist, der Geld übrig hat.
Die privaten Säulen sind grundlegend nicht sozial und können es auch nicht sein. Mein Vorschlag lautet: Die Rente auf eine Säule stellen, die Effektiv Arbeitet. Die staatlichen Behörden sind meiner Meinung nach am idealsten, weil sie kein Geld verdienen wollen.
Ein zweites Problem der alten Menschen ist, dass sie zumeist kein Geld für Medikamente haben.
Die Krankenkassen sind dazu geschaffen wurden, einen Wettbewerb zu schaffen, der effektiver als der Staat sein soll.
Andere Grundvorraussetzungen, von den Mitgliedern, sowohl in der Altersunterteilung, als auch in der Gehaltsstuffe und deren Krankheitsgrad, als auch undurchsichtige Bezahlungsmethoden haben dazu geführt, dass Patienten in manchen Paxen nicht behandelt werden, oder im Umgekehrten Fall strk bevorzugt werden.
Wenn man den Älteren Menschen, die öfter an diversen Krankheiten leiden nicht die gleiche medizinische Versorgung zukommen lässt, wie anderen Menschen, hat man den Generationen Vertrag gebrochen.
Ich schlage deshalb vor die Zuzahlungen, als burokratisches Monster, weitesgehend einzustellen und statt dessen die Idee einer gemeinsamen Krankenversicherung, wie sie von der CDU und von den Grünen vorgeschlagen wurde umzusetzen. Ob dies nun durch eine Kopfpauschale, einer Bürgersteuer oder irgendetwas dazwischen geregelt wird ist von sekundärem Belang.
mit freundlichen Grüssen Tillmann Miltzow

  21.01.04 Ralf Wichmann
Die SPD verwechselt S mit F, nur Oskar Lafontaine ist Volkswirt und der Schröder verrät Arbeiter, Rentner, Schüler und Studenten. Das kann man doch nicht mehr diskutieren.........
Ralf@kampfkunst-akademie.com

  21.01.04 Peter Mettlach
"Vertrauen zurückgewinnen" wäre wohl sehr viel passender. Die letzten Jahre haben gezeigt, das die SPD kein wirksames Konzept besitzt, kurzfristig die Rentenbeiträge zu sichern. Also - wie sollte ich der SPD vertrauen, wenn es um die langfristige Sicherheit des Rentensystems geht???
Natürlich liegt dies nicht allein an der SPD. Das Problem liegt meiner Ansicht nach am System selbst und an der Unfähigkeit der Politiker, etwas Neues zu schaffen. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Aber wenn die entsprechende Fachkompetenz vorhanden ist, läßt sich die Umstellung vom umlagefinanzierten System auf das kapitalgedeckte System in angemessener Zeit realisieren. Das Umlagesystem hat keine Zukunft. Liest man zwischen den Zeilen des Beitrages von Frau Schaich-Walch, so dürfte auch eines klar sein: Die durchschnittliche Kinderzahl in Deutschland wird sich nicht erhöhen, wenn die Erwerbsquote von Frauen steigen soll. Denn die meisten Frauen werden sich nicht mehr Kinder wünschen, nur weil sie erwerbstätig sind. Das demografische Problem bleibt. Die Konjunkturlage können wir nur bedingt beeinflussen. Deshalb sollte das Rentenversicherungssystem von der Konjunktur und vom Arbeitsmarkt gelöst werden. Nur so werden die Renten langfristig kalkulierbar und sicher werden! Und dies geht m. E. nur über die kapitalgedeckte Altersvorsorge.

  22.01.04 Dipl. phil. Ralf Schmidt
Es ist offensichtlich, nur einer SPD war und ist es möglich, in einer Gesellschaft, welche geschichtlich gesehen über die nur denkbar größten Vermögen verfügt, Sozialreformen zu initiieren, welche jedem Bürger (Beamte und Abgeordnete selbstverständlich ausgenommen) 10 Euro pro Arztbesuch abzunehmen. Einem Herrn Esser, welcher vor nicht allzu langer Zeit eine Millionenabfindung erhalten hat, stört dies sicher nicht. Aber dem in einem von der SPD-Regierung favorisierten Billiglohnjob Beschäftigten sind 10 Euro schon fast unmöglich aufzubringen. Es sei nur an den vor wenigen Tagen durch die Presse bekannt gewordenen mittellosen Patienten erinnert, welcher sich die Fahrt zur Dialyse nicht leisten konnte – und starb. Leider ist der Pressebericht schnell in der Versenkung verschwunden, die Diskussion, ob man Maden im Urwald essen darf, ist ja derzeit viel wichtiger – aber dies nur als Seitenhieb zur "vierten Gewalt", der Presse. Was mit der Gesundheitsreform geschah, soll offensichtlich auch mit den Renten passieren. Kurz eine Addition: Billigjobs + IchAG (ohne Rentenbeitrag, da ja selbständig) + gestrichene Betriebsrenten + gekürzte Rente ergibt? Nach Adam Ries Altersarmut, denn was derzeit von der Politik betrieben wird, ist nichts anderes, als Millionen, wenn sie denn trotz der Gesundheitsreform die Rente erleben, in die Sozialhilfe zu treiben – und wer bezahlt dann diese? Nicht Herr Esser oder seine Erben. Diese werden schon ein Schlupfloch finden, ihr Geld steuersicher anzulegen. Wenn bereits heute in meinem Bekanntenkreis 24jährige Familienväter trotz 50-Stunden-Woche noch nicht einmal das finanzielle Auskommen der Familie sichern können und auf Zuwendungen (für die Jahresabrechnung von Strom und Gas) von der Mutter, welche selbst noch im Erwerbsleben steht, angewiesen sind, wie soll er denn privat noch für seine Rente sorgen können?
Ich glaube, ich könnte noch Seiten lang weitere Beispiele aufführen, aber gibt es eine Lösung? Sicher, andere Staaten machen uns dies bereits seit Jahrzehnten vor: So müssen US-Bürger, egal wo sie wohnen, Steuern an die USA zahlen, und zwar auf jedes Einkommen gleich, ob Aktiengewinn oder Lottogewinn. Spenden für den US-Wahlkampf sind auf 2.000 Dollar begrenzt, und selbstverständlich nicht abzugsfähig. Dies wäre ein Anfang, und wie bereits am Anfang bemerkt, unsere Gesellschaft verfügt über das größte, geschichtlich nur denkbare Vermögen. Es muss nur richtig verteilt und an den sozialen Aufgaben beteiligt werden.

  22.01.04 Andreas
Die Bundesregierung moechte Kosten sparen, zerschlaegt aber den effektivsten deutschen Rentenversicherer (siehe Gutachten Roland Berger; ein Schelm wer Boeses dabei denkt), die Bundesversicherungsanstalt fuer Angestellte. Eventuell kann ja Ministerin Schmidt erklaren, wie man mit einer Dezentralisierung Geld spart? Oder geht es doch darum verdiente Politiker mit Posten in den LVA'n zu versorgen?
Okay, der Fairness halber oute ich mich als BfA-Mitarbeiter. Macht weiter so liebe Politiker und schickt tausende von Mitarbeitern in eine unsichere Zukunft. Deutschlands Rentner werden es Euch danken.

  23.01.04
Den Darlegungen von Ralf Schmidt ist uneingeschränkt zuzustimmen. Insbesondere den Hinweis auf die Besteuerung von US-Bürgern im Ausland finde ich sehr angebracht: Wenn beispielsweise ein Herr Müller ("Müller-Milch") Wert darauf legt, Bürger der Bundesrepublik Deutschland zu bleiben, obwohl er sich aus steuerlichen Gründen in die Schweiz abgesetzt hat, sollte er nach dem deutschen Steuerrecht besteuert werden.
Da in der Zukunft auch unser Gesundheitswesen erheblich mehr über steuerliche Zuschüsse finanziert werden wird, also dies bisher erfolgt, würde auch ein Herr Müller dann zur Mitfinanzierung gezwungen, was nicht mehr als recht ist, denn wer hat ihm sein Millionen-, wenn nicht gar Milliardenvermögen beschert: Doch nur die vielen "Kleinen Leute", die "Müller-Milch-Produkte" gekauft haben!

  23.01.04 Jeanette Mirbach
Wenn Frau Schaich-Walch die Parole "Vertrauen erhalten" ausgibt, ist ihr entgegenzuhalten, daß dieses Vertrauen der der großen Mehrheit unserer Bevölkerung längst verspielt ist. Hat sie es etwa garnicht bemerkt.
Die Menschen im Lande bemerken sehr wohl, daß bei den "Kleinen" stets und ständig abkassiert wird, während man die "Großen", also die Groß- und Spitzenverdiener und die Großvermögenden unbehelligt läßt.
Der Hinweis von Ralf Schmidt, daß US-Bürgerinnen und -bürger, ganz gleich wo sie leben, solange "Steuerbürger" der Vereinigten Staaten bleiben, bis sie ihre Staatsbürgerschaft aufgeben.
Warum sollten nicht auch Groß- und Spitzenverdiener und Großvermögende mit dazu beitragen, daß unsere Versorgungssysteme stabilisiert werden? Dazu hört man bei allen Politikerinnen und Politiker immer nur ein "beredtes Schweigen". Vermutlich, weil man/frau sich auch selbst nicht in die "Schußlinie" begeben möchte, denn auch Berufspolitiker erhalten im Alter eine ganz schön üppige Versorgung, ohne dafür angemessen hohe Beiträge entrichten zu müssen. Vertrauen unsere Abgeordneten etwa immer noch darauf, daß der übrige Teil der Bevölkerung diesen unguten Zustand noch lange akzeptiert? Die Antwort kann nur lauten: Schnellstmögliche Reform auch unseres Rentenversorgungssystems mit dem Ziel, a l l e Bürgerinnen und Bürger nach ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu integrieren.

  23.01.04 Walter Theis
Vielleicht führt das Desaster in der Gesundheitspolitik zur Beseitigung der Rentenproblematik.
Ich weiss, dass ich für die Rente von Herrn Eichel 450 Jahre arbeiten müßte.

  24.01.04 H-W.Engelmann.ka@t-online.de
Die Zeitgenossen, die von gerechter Verteilung sprechen oder schreiben sind unredlich. Geld muss erst mal verdient werden bis es verteilt werden kann.

Manager, Funktionäre und Präsidenten die mehr als der Bundeskanzler "verdienen" und behaupten sie hätten eine grössere Leistung vollbracht, sind genauso unredlich und sollten mit einem Entzug der Staatsbürgerschft bestraft werden!
"Mitnahme-Mentalität an allen Fronten"!
Wer hat da noch Hoffnung auf bessere Zeiten? Mit vielen Grüssen aus Karlsruhe

  25.01.04 Rolf Preuss
Rolf Preuss ( Dipl.-Ing. ) An der Kopfbuche 10 50259 Pulheim-Stommeln
rolfpreuss.stommeln@t-online.de
25. Januar 2004
In allen Stellungnahmen zur gesetzlichen Rentenversicherung wird nicht das eigentliche Problem in substantiellen Punkten erwähnt, das zur eigentlichen Misere führte. Deswegen ist mit der jetzt getroffenen Maßnahme keine eigentliche Rentenreform erfolgt, sondern es wird nur an den Symptomen herumoperiert.
Es ist zwar richtig, daß eine hohe Arbeitslosigkeit die Rentensituation mit verschärft, die demographische Entwicklung, die von allen Statistiken bestätigt wird, ist aber letztendlich doch der Faktor zur zwingenden Umstellung der zukünftigen Rentenfinanzierung. Eine kapitalgedeckte Altersvorsorge ist ebenfalls nicht notwendig, da sie im Grunde schon immer bestand und von den Interessierenden in Anspruch genommen werden konnte.
Den Beitragszahlern wird eine Nichterhöhung der Rentenbeiträge mit der sogenannten Reform einsuggeriert, das nur ein weiterer Betrug der Betroffenen ist. Es gibt in der Gesamthöhe der Beiträge keinen Unterschied, ob der gesetzliche Beitrag 24% beträgt oder nur 20% und die anderen 4% werden privat aufgebracht. Weiterhin wird den zukünftigen Rentnern vorgegaukelt, die Rentenhöhe von 68% bleibt gewahrt. Es wird nur vergessen darauf hinzuweisen, daß dies nur nach einer Zeit von 45 Jahren Beitragszahlungen möglich ist, aber durch das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt nie erreicht werden kann.
Es darf darauf hingewiesenen werden, daß die Schweiz mit ähnlicher Struktur wie die Bundesrepublik 100% Rente bezahlen kann und das bei 19,5% Beitrag.
Familien mit Kindern sind wieder die Betrogenen, das am folgenden Rentenbeispiel mit den ermittelten Durchschnittsbezügen deutlich wird:
Eine Familie mit Kindern und der damit zwangsläufig nicht im Beruf stehenden Ehefrau verbundenen Bezug von 1200,-DM stehen dem kinderlosen Pensionspaar, das keine Kinder hat 5000,-DM zur Verfügung. Die Kinder können ihre Eltern aber finanziell nicht unterstützen, denn die Abzüge habe inzwischen eine Größenordnung erreicht und damit das Nettoeinkommen so reduziert, daß nur noch das Notwendigste zum Leben erworben werden kann. Es müssen ja die Bezüge für das Pensionspaar aufgebracht werden.
Um die bisherige Altersvorsorge weiterhin existenzsichernd aufrechterhalten zu können, sind im wesentlichen drei Punkte zu berücksichtigen:
1. Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit.
2. Aussetzung von Versicherungsleistungen, für die keine Beiträge bezahlt wurden.
3. Rentenleistungen in Abhängigkeit der Kinderzahl.
Erläuterungen zu den einzelnen Punkten.
Zu 1. Ein großer Teil der als arbeitslos gemeldeten Personen sind nach meiner Ansicht nur zu bequem, eine Arbeit aufzunehmen, denn mit dem Arbeitslosengeld läßt es sich bequem leben. Deshalb muß eine sogenannte Dienstverpflichtung eingeführt werden. Arbeitslosengeld und Sozialhilfe gibt es nur noch nach geleisteter Arbeit. Arbeit ist genug vorhanden; sei es von der Renovierung der Schulen bis zur Betreuung von Kindern usw.. Solange in der Bundesrepublik hunderttausende aus Polen zur Erntezeit geholt werden müssen, um nur ein Beispiel anzuführen, ist bestätigt, daß Arbeit vorhanden ist. Weitere Maßnahmen sind der Küstenschutz, Arbeiten in Schutzgebieten oder Aufpflanzungsaktionen von Wäldern.
Eine größere Zahl von Arbeiten werden auch von ausländischen Unternehmen ausführt, weil sich angeblich deutsche Unternehmen nicht finden oder scheinbar zu teuer sind usw.. Hier können größere Kapitalsummen umgeschichtet werden, die den Rentenanstalten zugute kommen.
Zu 2. Alle Leistungen der Rentenanstalten, für die ursprünglich keine Beiträge bezahlt wurden, sind Herauszulösen und müssen aus Steuermitteln beglichen werden. Ob es sich um die Personen der Ex-DDR oder der Deutschen, die vom Osten kommen usw.. Auch ist die Höhe dieser Renten zu bedenken. Es kann nicht sein, daß eine Person, die zum Beispiel in der ehemaligen Sowjetunion einen bestimmten Beruf hatte, hier rechnerisch eins zu eins umgesetzt wird. So schlimm es auch klingt, es ist sein persönliches Pech wie vieles in der Welt.
Zu 3. Eine zukünftige Rentensicherung ist nur durch die nachfolgende Generation gesichert und das sind die Kinder derjenigen, die sich der Mühe der Erziehung unterworfen haben und die Verantwortung dazu erkannten. Denn nichts anderes als die Kinder und nur die Kinder sind der Garant für eine zukünftige sichere Rente. Deshalb mein Vorschlag die Rentenhöhe nach der Zahl der erzogenen Kinder zu bemessen.
Personen ohne Kinder erhalten nur 50% der rechnerischen Rente. Mit einem Kind nur 70%. Mit 2 Kindern 90%. Mit 3 Kindern 110% usw.
Mit vielen Grüßen R.Preuss

  25.01.04 Jürgen Dobuschewski
Hallo...,
meine Frage an die "Rentenfachleute" es wird die These aufgestellt, die RentnerInnen werden älter, deshalb müssten die Renten entsprechend gesenkt werden. Mein Frage, diese Logik beibehaltend was bekommen die RentnerInnen mehr an Rente, die früher sterben?
Angenommen, wir hätten eine demographische Entwicklung mehr junge als alte, so währe die Jugendarbeitslosigkeit noch höher als sie heute ist. Zusammenhänge kann man nachlesen bei Rainer Roth..
seiner Homepage mfg
dobuschewski@online.de

  29.01.04 Johann Vetter
Sehr geehrte Frau Schaich-Walch,
ich bin in München berufstätig und komme aus der Oberpfalz.
Die Unterscheidung in die beiden Ebenen, wie Sie sie vornehmen, finde ich o.k.
Zusätzlich ein paar Anmerkungen:
1. Die Rentenproblematik ist seit Jahrzehnten erkennbar gewesen. Sie wurde allerdings nicht aktiv angegangen. Jetzt ist zwar viel Zeit vergangen. Die Rentenmärchen ("Die Rente ist sicher") haben aber endlich ein Ende.
2. Ich kenne die arme Rentnerin mit unter 1.000.-€ und das Ehepaar mit 5.000.-€ (mit üppiger Zusatzversorgung aus dem öffentlichen Dienst). Dass ganz unterschiedliche Renteneinkommen vorhanden sind, sollte bei Maßnahmen beachtet werden.
3. a) Ich finde den demografischen Wandel nicht so problematisch. Ich fände es gut, wenn die Bevölkerungszahl in Deutschland – nicht, wie unverändert, weiter steigen würde - sondern abnehmen würde. Aus ökologischer Perspektive verstehe ich auch nicht, warum weiterhin versucht wird, die Zuwanderung nach Deutschland zu fordern.
3. b) Dass Sie nicht neue "Wohltaten" ankündigen, begrüße ich.
Bei über 4 Mio. Arbeitslosen ist das Hauptproblem aus meiner Sicht nicht fehlende Kinder oder Zuwanderer. Jobs fehlen. Das ist der springende Punkt.
Gleichwohl finde auch ich es schade, dass über 40% der Akademikerinnen keine Kinder bekommen. Die Leute dafür aber bestrafen zu wollen, wie dies die CSU mit Ihren "Ideen" versucht, mag Wählerstimmen bringen. Zu einer positiven "Lösung" tragen derartige diskriminierende Vorschläge aber nicht bei. Hilfreich könnte m.E. z.B. sein Anreize und Unterstützung stärker von Nichtakademikerinnen auf Akademikerinnen zu verlagern. Dann gäbe es womöglich nicht nur mehr Kinder. Es gäbe auch viel mehr sehr intelligente Kinder (und später Erwachsene).
Mit freundlichen Grüßen Johann Vetter

  29.01.04 Ulrike Seibold
Vertrauenserhaltend?! Wie wäre es mit "vertrauenswiederbringend"?!
Manchmal frage ich mich, wieviel schon jetzt wieder nur macht- und wahlkampfpolitisches Schwadronieren ist... Bei dem Versuch, in der heutigen Politik so etwas wie ehrliches, uneigennütziges Bemühen zu erkennen, sind wir bisher viel zu oft kläglich gescheitert.
Wer von uns Jungen realistisch ist, macht sich keine Hoffnung mehr auf Rente. Wer klug ist, sucht sich eine Möglichkeit, nicht abgezockt zu werden. Das ist kein Plädoyer für Schwarzarbeit, sondern die Erkenntnis des wenigen Möglichen, was einem notwendigerweise bleibt. Das zweite, was uns sonst bliebe - es klingt makaber - wäre ein "sozialverträglich verfrühtes Ableben", wie man es, so oder ähnlich, heutzutage nennt.

  29.01.04 Perte
an alle (und herrn vetter ):
rentenversicherung und altersvorsorge-prognosen sollten auf locker 50 jahre in die zukunft zielen.
kennen sie eigentlich einschlägige studien (prognos, schweiz), wie sich die einwohnerentwicklung unter berücksichtigung des arbeitsmarktes und der stillen reserve auswirken wird ? nein ? machen sie sich doch mal richtig sachkundig.
dieses forum strotzt nur so vor pseudo-wissenschaftlichen argumenten.
selbst bei pessimistischer annahme und dem wegfall von 5 Mio Arbeitsplätzen (von derzeit etwa 38 Mio ), FEHLEN UNS ARBEITSPLÄTZE ab 2025.
Berechtigte Kritik: Vorhersehbart ist das alles nicht. aber sie bemängeln doch alle immer, es würde nicht genügend in die zukunft geschaut.

  03.02.04 Adam
Sehr geehrte Frau Schaich-Walch,
warum wurde mit Änderung des SGB V § 248 die besondere Benachteiligung der Hinterbliebenen von Versorgungsempfängern aus Beamtenverhältnissen, die auch eine eigene kleine selbsterworbene Rente beziehen und damit gesetzlich krankenversichert sind, beabsichtigt? Ist es die Tatsache, dass es sich hierbei um eine Bevölkerungsgruppe handelt, die sich am wenigsten wehren kann? Die an ihrer Lebenssituation nichts mehr ändern können? Die den Staat durch ihre eigene Erwerbstätigkeit über Jahrzehnte entlastet haben? Die nicht, wie "nur" Hausfrauen die Behilfeberechtigung genießen können, weil sie ihre Ansprüche nicht geltend machen können? Weil man weiß, dass sie das BGBl. nicht zu Hause liegen haben und die Änderung vielleicht nicht mal gleich merken? Weil diese Bevölkerungsgruppe viel zu vertrauensselig ist?
Ist diese Gesetzesänderung wirklich böse Absicht oder hat, was die mildere Variante wäre, hat man diesen Aspekt übersehen? Will man gar das Beihilferecht entsprechend anpassen?

  10.02.04 PeekABoo
@ Herrn Dipl. phil. Schmidt
Es ist davon Abstand zu nehmen, dass amerikanische System mit dem deutschen zu vergleichen, zumal wir über den sozialen Sektor diskutieren. Hier hat die USA das wohl denkbar schlechteste System. Nämlich nahezu gar keins. Auch sind die Steuern in den USA dem Einkommen angepasst und genau wie hier progressiv und mit Übervorteilung der Besserverdienenden. Im Gegensatz zur BRD versuchen die USA jedoch nicht einmal ihre Ausgaben irgendwie mir Einnahmen zu decken. Die Staatsverschuldung und Neuverschuldung ist dort enorm und nimmt unglaubliche Höhen an.
"Wahlkampfspenden" in Milionenhöhe sind nicht ungewöhnlich. Auch die 2000 $ Grenze ist also nicht korrekt. Bestes Beispiel hierfür ENRON und LOCKHEED. Bevor ich unter einem Präsidenten lebe, den die Wirtschaft erkauft hat und in einem System in dem Jeder ohne Job, auch Kinder, durch den sozialen Rost fallen, genieße ich lieber die noch vorhandene Soziale Sicherheit hier.

  18.02.04 info@arosta.de
Oh je,schon allein das Wort Vertrauen im Zusammenhang mit der Politik ist schon beinahe pervers.Da hat die Politik wirklich Jahrzehnte geschlafen, hat sich selbst bestens versorgt; hat die Sozialkassen je nach Bedarf geplündert und spricht heute von Vertrauen.Die Realität ist, dies ist manchen Politikern offensichtlich abgegangen,daß sich unser "System" nicht globalisieren läßt. Dieses System beruht einzig und allein darauf, daß die Menschen beschäftigt sind und ihre Abgaben in die jeweilige Institution abführen. Durch den absoluten Kostendruck wird immer mehr rationalisiert oder wird die Produktion verlagert aus Deutschland heraus, was ist wohl die Folge ?????? Bin hier gerne bereit auf Rückfrage zu helfen.Wir haben in der BRD mind.5 Mill.wahrscheinlich mehr, den Angaben kann man nicht trauen(Vertrauen!!!!),Arbeitslose,wir haben Asylanten,Sozialhilfeempfänger und Rentner, diese Gruppe bezieht Geld ohne Leistung; diejenige, welche das Geld erwirtschaften müssen, damit diese Leistunge bezahlt werden, werden weniger und die andere Gruppe wird mehr.
So einfach ist es - die "Karre fährt an die Wand", es geht nur noch um die Zeit, wann dies stattfindet. Die Politik hat noch gar nie Probleme gelöst sondern nur neue geschaffen.




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