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Medienkompetenz gezielt einsetzen

  24.07.02 Grietje Bettin, Bündnis 90/Die Grünen
Die Geschehnisse in Erfurt sind für alle ein schwerer Schock. Das Täterprofil deutet darauf hin, dass der Täter neben intensiven Schießübungen im Schützenverein auch Gewalt verherrlichende Computerspiele und Videos konsumierte. Doch selbst das reicht nicht aus, die Tat zu erklären. Präventive pädagogische und psychologische Maßnahmen zum Beispiel nach Schulverweisen, wie es sie in einigen Bundesländern bereits gibt, sind aus unserer Sicht flächendeckend wünschenswert.

Auch die Rolle der Medien muss auf den Prüfstand gestellt werden. Zu den traditionellen Medien ist ein neuer Zugang zu gewalttätigen Darstellungen durch das Internet und visuell hoch authentische Computerspiele hinzugekommen. So fordern wir Unterstützung von Eltern und Kindern beim Erwerb von Medienkompetenz, etwa durch Elternkurse zur Aufklärung über Chancen und Gefahren der Medien.

Uns geht es auch um freiwillige Selbstkontrolle bei Sendern und Filmproduzenten und um eine effektive Medienkontrolle, welche die vielfältigen Jugendschutzelemente angemessen berücksichtigt. Eine gemeinsame Koordinierungsstelle der Medienaufsichten halten wir hier für ausgesprochen wünschenswert. Der aufklärende Jugendmedienschutz muss jedoch stets Vorrang vor dem regulierenden haben.

Außerdem unterstützen wir Bemühungen der Bundesregierung zur Verbesserung des Jugendschutzes, um Computerspiele effizienter indizieren zu können. Natürlich ist eine Weiterverbreitung über das Internet dadurch nicht zu verhindern. Allerdings ist die Entwicklung von technisch ausgereiften Computerspielen mit hohen Kosten verbunden, so dass eine Indizierung und der damit beeinträchtigte Verkauf nicht im Interesse der Entwickler liegt. Der Staat muss letztendlich auch mit dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft sich endlich wieder mehr Zeit für die Probleme der Kinder und Jugendlichen nimmt.

  01.08.02 Marcus Friedrichs
Wer soll den ihrer Meinung nach die entsprechende Medienkompetenz besitzen? Desweiteren werden die Bemühungen Spiele schneller zu indizieren ins Leere laufen - nach dem Motto wo eine Nachfrage ist gibt es auch ein Angebot. Zusammenfassend halte ich Ihren Beitrag für sehr fragwürdig bietet auch keine Ansätze zur Lösung des Problems.


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