Rationale Energiepolitik betreiben
17.04.02 Walter Hirche, FDP
Die Rio-Konferenz der Vereinten Nationen hat 1992 ein Konzept
für eine nachhaltige Entwicklung vorgelegt. Nur wenn die
Gleichgewichtigkeit der drei Dimensionen, die schonende Nutzung,
die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und die
wirtschaftliche und soziale Entwicklung, angemessen
berücksichtigt sind, besteht die Chance für eine weltweit
nachhaltige Energieversorgung. Angesichts der zunehmenden
Liberalisierung und Globalisierung der Märkte reicht eine
ausschließlich national orientierte Energiepolitik nicht mehr
aus. International abgestimmte Vorgehensweisen sind notwendig, um
auch den Entwicklungs- und Schwellenländern den Zugang zur
nachhaltigen Energieversorgung zu ermöglichen.
Im Rahmen der internationalen Verpflichtungen ist Deutschland mit
einer Reduktion der CO2-Emissionen von 15,4 Prozent von 1990 bis
heute zum Vorreiter im europäischen Klimaschutz geworden. Auch
bei der Effizienzsteigerung haben wir zwischen 1991 und 1999 mit
einer Rate von 1,7 Prozent eine überproportionale Verbesserung
erreicht. Demgegenüber steht die Veränderung des
deutschen Bruttosozialproduktes. Von 1990 bis 2000 ist es
durchschnittlich um nur jährlich 1,7 Prozent gewachsen. Damit
liegt das deutsche Wirtschaftswachstum am unteren Ende der
europäischen Skala. Das ist nicht genug, um visionären
klimapolitischen Zielen Rechnung tragen zu können. Deutschland
braucht eine realitätsbezogene Energie- und
Klimaschutzpolitik. Ideologiegesteuerte Entscheidungen wie der
Kernenergieausstiegsbeschluss haben den Weg zu einer CO2-armen
Energieversorgung deutlich verengt. Deshalb müssen die
Korridore wieder geöffnet werden für alle Optionen einer
rationellen, effizienten Energieversorgung. Dabei muss es
selbstverständlich sein, die wirtschafts- und
sozialpolitischen Daten sowie die internationalen vertraglichen
Bindungen mit einzubeziehen.
03.05.02 Ulrich Santo
Die Reduktion der Co2 Ziele wurde vor allem durch den
wirtschaftlichen Niedergang der ehemaligen DDR erreicht und nicht
hauptsächlich durch eigene Anstrengungen
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