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Zuversicht zeigen

  10.11.04 Walter Hoffmann, SPD
Die Wachstumsprognose für das laufende Jahr liegt bei guten 1,5 bis zwei Prozent, wobei sich die Erholung der Inlandsnachfrage positiv auswirkt. Der Aufschwung wird jedoch hautpsächlich vom Export getragen, der seit 1999 real um 43 Prozent zugenommen hat. Hier liegt Deutschland mit an der Weltspitze. Bei den Unternehmensgründungen ist der Abwärtstrend gestoppt. 2003 haben rund 1,8 Millionen Menschen ein Unternehmen gegründet. Auch bei den ausländischen Investitionen in Deutschland schneiden wir mit fast 38 Milliarden Dollar gut ab. Dennoch ist die Binnennachfrage zu schwach. Was ist zu tun?

Eine Absenkung des Lohnniveaus wird dieses Problem zweifellos nicht lösen. Ein Vergleich mit Schweden, Dänemark, Finnland und Frankreich zeigt zudem, dass hohe Abgaben und eine hohe Staatsquote nicht allein für die Wachstumsschwäche verantwortlich sind.

Längst überfällig ist dagegen die Umsetzung der Agenda 2010. Die Leitidee dieser Gesetze ist von der Hilfe zur Eigenverantwortung und Eigeninitiative geprägt. Insbesondere die Medien müssen sich ihrer Verantwortung zur umfassenden Information wieder bewusster werden, damit unsere Reformen als Chance begriffen werden. Die Arbeitsmarktreformen werden dazu führen, dass die Qualifizierung und Vermittlung von Arbeitslosen der Beschäftigungssituation einen neuen Schub geben wird. Die Förderung von Arbeitsstellen in gemeinnützigen Bereichen werden ebenfalls positiv wirken. Auch die Krankenkassen, die finanziell nicht effizient arbeiten, müssen reformiert werden. Hier kann mit der Bürgerversicherung, die auch Gutverdienenden den Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung ermöglicht, einiges erreicht werden.

Soll also die Binnennachfrage wieder steigen, wird es Zeit, Reformen als Chance wahrzunehmen und Mut und Zuversicht bei der Lösung der eigenen Probleme zu zeigen.

  10.11.04 Dr. Rolf Klein
Ich rate zu mehr Gelassenheit. Ständige Horrormeldungen erschöpfen und langweilen. Zahlen und ständig wiederholte Behauptungen, die nicht hinterfragt und diskutiert werden, werden von interessierten Kreisen zur Durchsetzung ihrer Interessen missbraucht, anstatt dass darüber nachgedacht wird, wie wir gemeinsam handeln könnten. Mein Vorschlag: Arbeitnehmer und Gewerkschaften entschließen sich, einen Sonntag für die Not leidende Wirtschaft freiwillig gratis zu arbeiten (warum nicht am Tag der Arbeit, dem 1. Mai?). Als Gegenleistung hören die Wirtschaftsverbände damit auf, den Standort ständig schlechtzureden und uns weiszumachen, wir seien nichts als Kostenfaktoren auf zwei Beinen und zu teuer im Unterhalt. Und die Bundesregierung und Opposition verzichten endlich auf ständige unausgegorene Ideen, die herausposaunt und nach Mediengezänk wieder annuliert werden.
Dr. Rolf Klein, Speyer

  10.11.04 Hartwig Straub
der kündigungsschutz für uns mit 25 mitarbeiter ist ein hinderungsgrund weitere mitarbeiter einzustellen. ich kenne keinen kollegen, der leichtfertig mitarbeiter heuert und feuert. von angesicht zu angesicht tut man sich schwer.

  10.11.04 Manfred Wiesinger
Schönreden nützt nichts, ebenso wenig wie das ständige Jammern über den angeblich schlechten Standort Deutschland.
Gefragt sind Innovation, Untrernehmensgeist und geisige Beweglichkeit. Nicht gefragt sind Technikfeindlichkeit. Arbeitszeiten müssen flexibel sein über die Wochen, Monate und Jahre. Das ist Aufbgabe der Tarifparteien.
Übrigens sollen diejenigen Freiheiten zunächst ausgenutzt werden, die bereits bestehen. Dabei ist Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit gefragt, was Beispuielsweise bei der Abschaffung oder Nichabschaffung des Tags der Deutschen Einheit nicht der Fall war. Ebenso ist das ständige Nachrennen vieler Politiker hinter den oft platten Parolen von Gewerkschaften und den selbst ernannten Unternehmenssprechern nicht förderlich.

  10.11.04 J. Stempfle
Wenn das nur so einfach wäre ! Es scheint, dass der Herr Politiker der Realität des Faktischen nicht ganz gewachsen ist:

1. Die Maßgröße für das �Wachstum� wird von der Nettokreditaufnahme des Bundes stark beeinflusst. Das heißt, auch durch höhere Schuldenaufnahme lässt sich �Wachstum� erzielen. Warum rechnen wir nicht mal aus, was rauskommen würde, wenn der Staat 2005 keine Schulden machen würde ?

2. Die gute Exportbilanz ist in erster Linie auf den höheren Wechselkurs des Euro im Vergleich zum US $ zurückzuführen.

3. Das Lohnniveau ist, gemessen an der Kaufkraft, aufgrund der hohen Abgabenlast für den Arbeitnehmer netto gar nicht mehr so hoch. Die Bruttolast für Unternehmen und Arbeitnehmer dagegen schon. Natürlich ist dies nicht der einzige Faktor, aber ein ganz entscheidender.

4. Der �Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung� ist keine Chance, sondern ein politischer Versuch, per Zwang den Kollaps des Gesundheitssystems hinauszuzögern. Warum sind Politiker eigentlich privat versichert ? Hier wäre etwas mehr Ehrlichkeit angebracht.

5. Die Binnennachfrage ist zu gering, weil die Bürger spüren, dass sie veräppelt werden und unsicher in die Zukunft blicken. Auch wenn nur wenige dieses �Gefühl� dingfest machen können, ist es doch kollektiv vorhanden. Kleine Reförmchen, wenngleich besser als überhaupt keine, verunsichern die Bürger, ohne dass sie ausreichen würden, die Probleme nachhaltig anzugehen.

  11.11.04 Martina Oestreich
Die Binnennachfrage wird gering bleiben, wenn es der Regierung nicht endlich gelingt, das verloren gegangene Vertrauen in eine kontinuierliche Politik wieder zu gewinnen. So lange kein Bürger seine Zukunft wirklich finanziell planen kann, bleibt jede grössere Ausgabe oder Anschaffung ein finanzielles Risiko.
Reformen sind dringend erforderlich, müssen aber ein langfristiges Gesamtkonzept erkennen lassen. Wenn sich Regierung und Opposition nicht über dieses Konzept grundeinig sind, besteht immer noch die zweifelhafte "Chance", dass bei einer Folgeregierung alles wieder zurückgedreht oder verändert wird. Das schafft in höchstem Masse Unsicherheit und schädigt das Ansehen aller Politiker. Bei uns gibt es überhaupt keine optimistische Grundstimmung, die die Bürger zu mehr Konsum verleiten könnte.

  13.11.04 Marco Herack
Die Agenda 2010 mag ja manch gutes haben, aber handwerklich gesehen ist so absolut schlecht umgesetzt bisher und nötige Korrekturen werden immer wieder abgelehnt.
Aber statt von positiver Medienberichterstattung zu träumen, sollten Sie endlich mal unser Gesundheitssystem reformieren. Kein Land dieser Welt kann es sich leisten 400 gesetzlich Krankenkassen zu führen. Allein der dadurch entstehende Verwaltungsapperat frißt Gelder die so manches Haushaltsloch stopfen könnten. Dazu die ganzen Lobbyentscheidungen für die Pharma- und Ärzteindustrie... und Sie wundern sich wirklich noch, dass die Bürger sparen und kein Geld mehr haben?

Mfg
Marco Herack

  16.11.04 Jeanette Mirbach
Wie schon Martina Oestreich richtig erkannt hat, wird die sogenannte Binnennachfrage gering bleiben, wenn die politisch Verantwortlichen so "weiterwursteln" wie bisher.

Infolge der Tatsache, daß auch hierzulande die Reichen permanent noch reicher werden, während von den Normalverdienern rigoros Lohnverzicht gefordert wird (länger arbeiten für den gleichen Lohn), wird sich Nichts zum Besseren wenden, denn die Reichen verfrachten ihre Geld- und Vermögenswerte ins steuergünstige Ausland und scheren sich einen Teufel um die kränkelnde Binnenkonjunktur.

Nur wenn wir es wirklich schaffen, eine sozial-gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung durchzusetzen (auch die SPD ist auf diesem Gebiet leider zur Partei der Zauderer und Zaghaften abgeglitten), werden auch die unteren EinkommensbezieherInnen Zukunftspläne entwicklen und in ihre Zukunft investieren können - sowohl materiell als auch immateriell.

Bislang gibt es allerdings keinerlei Anzeichen für eine radikale Umkehr der seit Jahrzehnten verfahrenen Einkommens- und Vermögenspolitik. Auch der frühere DGB-Funktionär Walter Hoffmann zeigt sich offenbar wenig visionär und starrt - so wie derzeit fast alle Gewerkschaftsvorstände - wie das berühmte Kaninchen auf die Schlange, anstatt in den von mir beschriebenen Sinne aktiv zu werden, also die Menschen aufzurütteln und ihr Engagement "für eine gerechtere Finanz- und Steuerpolitik" einzufordern, die auf eine grundlegende Änderung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse abzielt.

  20.11.04 Karin Hecht, Niedersachsen
Ich finde, daß die Politiker und vor allem die Medien die deutschen Mitbürger viel mehr dazu ermutigen müssten, das doch vorhandene Geld (die Deutschen sind Sparweltmeister)nicht nur zu horten, sondern auch auszugeben. Dies ist den Menschen wohl nur beizubringen, in dem man nicht jedes verabschiedete Gesetz gleich wieder verändert oder es im Bundesrat ganz gekippt. So weiß keiner woran er ist und legt das Geld für "schlechte Zeiten zurück. Denn es ist ja nicht so, daß die meisten Deutschen kein Geld mehr haben. Es liegt nur auf den Banken rum, anstatt die deutsche Wirtschaft wieder anzukurbeln und hier im Inland neue Jobs zu schaffen. Denn nur so können Defizite in den Sozialkassen durch Mehreinahmen gefüllt werden. Ich würde mir auch wünschen, die Schulden abzubauen, indem alle Subventionen pauschal um 5-10% gekürzt werden. Dann meckert jeder und keine Lobby kann verstärkt auf nur sich aufmerksam machen. Das Gejammere geht unter!!!

Ich wünsche mir so sehr, daß es mit der deutschen Wirtschaft und Kaufzurückhaltung aufgrund der unkonsequenten Handlungsweise der Politik wieder aufwärts geht, die Ärmel von jedem wieder hochgekrämpelt werden und der Egoismus zu Gunsten von sozialem Engagement für Hilfebedürftige endlich aufgegeben wird!

  13.01.05 Carsten Janssen
Zuversicht zeigen.....
das klingt sehr gut, wenn Mann oder Frau, als Politiker Zweit- und Dritteinkünfte haben. Wenn Sie für das bloße Dasein Gehälter bekommen...siehe Meyer,Müller,Jannssen
oder wie sie alle heißen.
Im Handwerk bekommen korrupte Firmen keine öffentlichen Aufträge, aber die Großunternehmen, die erfolgreich Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, bekommen dafür auch noch Subventionen.

Irgendwas ist doch krank in unserem politischen System.....
Unsere Parteien denken nur an den nächsten Wahlerfolg...und unsere Politiker nur in Kategorien....die den normalen Bürger
völlig außer Betracht lassen.

Wenn 60 % Wahlbeteiligung gut ist und eine Partei mit 46 %
eine überwältigende Mehrheit hat...dann ist doch klar, daß unsere
Politiker ein klares Beispiel für Mathematik in der Pisastudie darstellen.
Sie haben dann ungefähr die überwältigende Mehrheit von 27 %
des Wahlvolkes hinter sich....

In diesem Sinne ....
ein erfolgreiches 2005 wünscht der politische Kaste

Carsten Janssen

Zuversicht zeigen....gibt denn der Herr Meyer seine zigtausende
jeden Monat in die Wirtschaft, konsumiert er oder Herr Vierreck
fleißig was ihm zusteht ??




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