Neubeginn erforderlich
19.01.04 Andreas Storm, CDU/CSU
Die Bundesregierung hat durch ihre verfehlte Wirtschafts- und
Finanzpolitik in den vergangenen fünf Jahren die gesetzliche
Rentenversicherung in die größte Finanzkrise in der
Geschichte der Bundesrepublik geführt. Die vorgesehenen
Notoperationen zur Stabilisierung des Rentenbeitrages 2004 belasten
einseitig die Rentner und sind für die CDU/CSU nicht
akzeptabel.
Erforderlich ist ein grundlegender rentenpolitischer Neubeginn.
Maßstab hierfür muss es sein, dass die Beitragsbelastung
der jungen Generation für die gesetzliche Rente auch
langfristig nicht wesentlich höher ist als derzeit. Dazu
müssen die sich aus der viel zu hohen Arbeitslosigkeit und der
Verschiebung der Altersstruktur ergebenden Lasten der
Rentenfinanzen durch die Einführung eines erweiterten
Demographiefaktors oder eines Nachhaltigkeitsfaktors in die
Rentenformel gerecht auf Rentner und Beitragszahler aufgeteilt
werden.
Daneben ist es ebenso wichtig, dass umgehend der Einstieg in eine
funktionierende kapitalgedeckte Alterssicherung gelingt. Nur eine
Kombination der im Umlageverfahren finanzierten gesetzlichen Rente
mit einer kapitalgedeckten betrieblichen und privaten
Altersvorsorge ist in der Lage, den Menschen im Alter eine
Lebensstandardsicherung zu gewährleisten. Die viel zu
komplizierte Riester-Rente muss durch eine echte Förderrente
mit einer wesentlich breiteren Palette attraktiver
Altersvorsorgeprodukte abgelöst werden.
Nur durch eine konzeptionell schlüssige Verzahnung der Reform
der gesetzlichen Rentenversicherung mit der Nachfolgeregelung
für die Riester-Rente und der Neuregelung der
Rentenbesteuerung kann das verloren gegangene Vertrauen in die
Handlungsfähigkeit der Alterssicherungspolitik
zurückgewonnen werden. Die Weichenstellungen hierzu
müssen spätestens im nächsten Jahr erfolgen.
20.01.04 Christian Höhn
Oh, oh! Herr Storm!
Wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen schmeißen. Auch
die Regierung Kohl hat während Ihrer Regentschaft etliches
versäumt um die Rentenversicherung wirklich zu reformieren und
für die Zukunft zu sichern.
20.01.04 Eckart Paslack
epaslack@onlinehome.de
Der Parteienstreit ist das Unverständlichste an der
notwendigen Rentenreform. Bisher haben alle Parteien versagt!
Jetzt hilft nur, gemeinsam vernünftige Lösungen zu
finden. Für etwas anderes hat "das Volk" kein Verständnis
mehr.
Weitere Einschnitte sind nicht tragbar!
20.01.04 Oliver Lehmann
Zunächst ist zur Einleitung des Online-Forums zu sagen, dass
nicht die Konjukturkrise eine Reform der Rente verursacht sondern
die demographische Entwicklung und die grundsätzliche Frage ob
es sich hier um eine Versicherung handelt bei der man Vermögen
aufbaut um im Leistungsfall auch zahlen zu können.
Dies sind jedoch Fragen die weder von der jetzigen noch von
irgendeiner Regierung, geschweige denn von einer Opposition als
wesentlich diskutiert werden. Dies sollte jedoch wenn man das Wort
Reform in den Mund nimmt grundsätzlich geklärt sein.
Desweiteren sollten sinnlose Schuldzuweisungen nicht den
Schwerpunkt einer strategischen Diskussion ausmachen.
Nun Herr Storm ist natürlich ein Neubeginn erforderlich. Dann
sollten Sie dies auch versuchen umzusetzen und nicht sich direkt
wieder in Schuldzuweisungen verstricken. Die Riester-Rente ist doch
immerhin ein Ansatz in Richtung privater und betrieblicher Vorsorge
und dient damit doch eher einer zusätzlichen
Absicherung.
Die Lösung liegt meiner Meinung durchaus in einem Neubeginn
der natürlich mit starken Einschnitten belastet ist und
kapitalgedeckt sein sollte nur ist kein Kapital da und woher nehmen
in bei einer so deutlichen Unterdeckung.
Hier müssen zuerst alle Parteien sich eingestehen dass
historisch alles falsch gemacht wurde und dann muss gemeinsam!!
für die Zukunft vorgebaut werden sonst brauch man gar nicht
weiter sinnlose Foren mit diesen Überschriften und
Einleitungen eröffnen um operativ nach Marketing Methoden eine
neue Zwischenlösung bis zur nächsten Wahl zu finden.
20.01.04 Frank
Ausgerechnet die C-Parteien haben ja nun wirklich keinen Grund mit
dem Finger auf andere zu zeigen. Sie haben doch die sog.
Wiedervereinigung aus den Sozialkassen finanziert und so
diejenigen, die nicht genügend verdienen um sich aus den
öffentlichen Kassen zu verabschieden, viel stärker an der
Finanzierung beteiligt, als den Rest, der sich nur "um den Kuchen
balgte" und kräftig abzockte.
Und das Problem noch größer zu machen, wurde die Aktion
"der Wirtschaft", das Durchschnittsalter der Beschäftigten
möglichst auf und unter 30 zu senken, tatkräftig mit
Frühverrentungsprogrammen unterstützt, selbst in Zeiten
als schon klar war, daß es Finanzierungsprobleme gibt.
Ich denke Frührente ist durchaus akzeptabel wenn Menschen,
durch Arbeitsbedingungen, Krankheit etc., vorzeitig "verschlissen"
wurden. Aber für alle anderen Frührentner wird es Zeit,
daß die, die sie "entsorgt haben", nun auch für die
Folgen aufkommen müssen, anstatt "die Wirtschaft" immer mehr
aus der sozialen Verantwortung zu entlassen.
An die Frage "arbeiten die Berufsgenossenschaften wirklich wie sie
sollen", woran es ja wohl erhebliche Zweifel gibt (es gibt ja wohl
Grund zur Annahme, daß hier viele Kranke ganz einfach nicht
anerkannt werden und so eher "der Allgemeinheit der Beitragszahler"
zugeordnet werden, als den Verursachern von Erkrankungen), traut
sich merkwürdigerweise keine(r) unserer Parlamentarier. Dies
wird noch nicht einmal thematisiert (außer sporadisch in
Polit-Magazinen).
Ebensowenig wie die Frage der Effizienzsteigerung bei Bfa und Lvas.
Erst wenn diese und andere "Ungereimtheiten" und
"Versicherungsfremde Leistungen" ausgeräumt sind, muß
ein faires Konzept zur Umgestaltung der Renten angegangen werden,
das auch berücksichtigt, daß es für viele
Jahrgänge bereits zu spät ist, um zusätzliche
Rentenanwartschaften zu erlangen (besonders für Kranke erweist
sich dies als unmöglich). Das verfügbare Einkommen wird
ja ohnehin immer weniger.
Es ist schon merkwürdig: die Parteien (alle) blasen sich
heftig um die Frage, was sie den Kindern hinterlassen, auf. Wenn es
aber um Themen wie Umweltschutz oder gar Atomkraft geht (gerade
letztere hinterläßt Müll der z.T. tausende von
Jahren strahlt) sind (besonders die C-Parteien) nicht
annähernd so besorgt. Ein Schelm wer kurzfristige,
wirtschaftliche Gründe dahinter sieht.
In Deutschland wird schon überdeutlich wer eine Lobby hat und
wer nicht. Zeit den Regierenden aller Parteien klarzumachen "wir
sind das Volk".
20.01.04 Roland Kolks
Ich meine es sollte eine einheitliche Mindestrente geben und der
Rest über eine private Rentenversicherung abgedeckt werden.
Mit staatlichen und betrieblichen Zuschüssen.
21.01.04 J. Stempfle
Ausgerechnet ein Vertreter der Partei, die uns jahrelang mit der
Formel "die Renten sind sicher" verschaukelt haben, und sich wie
keine andere Wählerstimmen, zum Beispiel Russlanddeutsche,
gekauft hat, spuckt große Töne. Es ist
erschütternd, dass es der CDU unter ihrer Vorsitzenden Merkel
nicht einmal bei so substantiellen Themen gelingt, sich von der
Parteipolitik zu lösen.
Und Sie wollen das Land wieder regieren ?
Ich schäme mich ob meiner an sich christlich demokratischen
Gesinnung.
Herr Storm, haben Sie sich jemals eine Generationenbilanz angesehen
?
21.01.04 Hiepe Roland
Ich vertrete den Standpunkt, alle Bürger der Bundesrepublick
müssen in Zukunft einen Anspruch auf eine sogenannte
Mindestrente haben, unabhägig von ihrer persönlichen
Entwicklung.Dieser Geldbetrag muss flexibel sein und ähnlich
wie die soziale Grundabsicherung zur Grundversorgung der Rentner ab
einem festzulegenden Lebensalter, z.B. ab 65 Jahre, gezahlt werden.
Aufgrund der Altersstruktur ist der damit bereitzustellende
Geldbetrag berechenbar. Dazu muss jeder Bürger die
Möglichkeit haben, durch private Vorsorge, betriebliche
Vorsorge oder staatliche Alimentation entsprechend seiner
persönlichen Situation bzw. der von ihm zusätzlich
erbrachten Leistungen eine Zusatzversorgung in Anspruch nehmen zu
können. Die muss der Staat nur dann kalkulieren, wenn es sich
um eine Alimentation handelt, ansonsten ist eine von den privaten
Verhältnisen abhänge Größe. Die bisher
erworbenen Ansprüche könnte man bei unkomplizierter
Herangehensweise auf ein solches System übertragen. Damit
würde auch der sogenannte Generationenvertrag an Bedeutung
verlieren und der Einfluss der Alterspyramide wäre in seiner
Wirkung nicht mehr von Bedeutung.
21.01.04 Peter Mettlach
Obwohl ich teilweise Ihre Auffassungen im Hinblick auf die
Wirtschaftspolitik der aktuellen Bundesregierung teile, so
stört es mich doch, wenn jemand von der CDU das tut, was
Rot-Grün in der ersten Legislaturperiode ständig getan
haben - und manchmal noch heute tun - dem politischen Gegner die
Schuld für die Misere zuzuschreiben. Hand aufs Herz - Schuld
sind alle politischen Parteien - denn meistens wird doch eine
3/4-Mehrheit benötigt. Schuld ist aber auch keine der
politischen Parteien - zumindest nicht direkt. Schuld ist im
wesentlichen der gesellschaftliche Wandel sowie die demografische
Entwicklung. Die starke Verknüpfung der gesetzlichen
Rentenversicherung mit dem Arbeitsmarkt und der Konjunkturlage tut
ihr übriges.
Ein Neuanfang - dem kann ich gut zustimmen. Aber bitte - die Wahl,
in welches kapitalgedeckte System ich investiere, die möchte
ich doch selbst treffen, soll heißen: Ich als Bürger
möchte selbst entscheiden, ob ich in ein staatliches System
oder ein privates System investiere. Eine Nachweispflicht, wie zum
Beispiel bei der privaten / gesetzlichen Pflegeversicherung
wäre denkbar. So wäre sichergestellt, das jeder auch
tatsächlich für die Altersvorsorge zurücklegt.
Übrigens: Die Weichen sind schon gestellt, sie müssen nur
noch den Zug darauf setzen und endlich den Kessel feuern, damit die
Lok sich in Gang setzt. Ein bisschen schaufeln würde
genügen.
22.01.04 Klugschnacker
Die Kosten der Renten sind heute u.a. doch deshalb so hoch, weil
nach wie vor versicherungsfremde Leistungen aus der Rentenkasse
gezahlt werden.
Nach der Wende wurden die Beitragszahlungen und Renten aus der DDR
nahtlos in das gesetzliche System der bundesdeutschen RV
übernommen - ohne finazielle Grundlagen dafür.
Dies ist übrigens nicht durch rot/grün veranlasst
worden...
Im Reformstreit sollte auch im durch zu viele wahlen belasteten
jahr 2004 keinesfalls vergessen werden, für wen die
Parlamentariere stehen: Für das gesamte deutsche Volk. Nicht
für Parteiproporz!
25.01.04 Tobias Schoob
Tja, Neuanfang ist ne tolle Sache, aber dann bitte nicht von der
CDU/CSU. Die CDU fährt eine Blockadepolitik, wie sie
beispiellos ist. Bei der nächsten Bundestagswahl kann dann die
CDU natürlich behaupten, die SPD habe nichts getan und damit
hat sie auch Recht aber Schuld daran ist die CDU mit Blockade. Die
SPD ist zur Zeit machtlos irgendeine Entscheidung zu treffen weil
die machtgierigen Giftzwerge der CDU dies verhindern. Weiterhin
beschuldigt die CDU nur und hat keine Alternativen. Vielleicht ist
es der CDU noch nicht aufgefallen, aber sie arbeitet gegen das Volk
und gegen die Regierung. Wie soll die Regierung auch was
hinbekommen mit einer derart sturen Opposition? Im übrigen ist
zu bemerken, dass die größten Schulden aus der
Regierungszeit der CDU stammen. Und jetzt versucht man den Karren
aus dem Dreck zu ziehen, den die CDU vorher wohlwissend da
reingefahren hat. Die CDU sollte sich also mit Angriffen auf die
Regierung sehr zurückhalten.
26.01.04 experte
Ich empfehle allen, die darauf Zugriff ahebn, insbesondere aber den
Politikern, die dieses Forum hoffentlich ebenfalls lesen, einen
Artikel von Herrn Dr.Rische zur "Reform der Alterssicherung
(Aufbruch statt Resignation und Perspektivlosigkeit)", zu finden in
"Die ANGestelltenVERSicherung" Jahrgang 51, Januar 2004.
Da finden Sie einige interessante Aspekte.
29.01.04 Jessika Mirbach
Wenn es stimmen sollte, was in den vergangenen Wochen in der Presse
und in den Medien lanciert wurde, dann hätte sich Andreas
Storm beim Thema "Gesundheit" eigentlich für befangen
erklären müssen. Denn Herrn Storm werden sehr enge - und
für ihn finanziell sicherlich auch sehr ergiebige -
Beziehungen zur Pharmaindustrie nachgesagt.
Wenn dies so sein sollte, hätte die Union im Deutschen
Bundestag wieder einmal "den Bock zum Gärtner gemacht", aber
dies soll sowohl bei den Unionsparteien als auch bei den
übrigen im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien keine
Seltenheit sein - bedauerlicherweise.
Was aus meiner Sicht bei der gesamten Diskussion über unser
Gesundheits- und Rentensystem fehlt ist die Frage nach der sozialen
Ausgewogenheit aller anzustrebenden bzw. angestrebten
Veränderungen.
Da wird den Normalrentnerinnen und Normalrentnern allerhand
zugemutet, aber die Gutsituierten trifft dies alles nicht - nicht
einmal ansatzweise. Auch Politikerinnen und Politiker wie Herr
Storm sind nicht tangiert, denn in Krankheitsfällen erhalten
Abgeordnete staatliche Beihilfen zu den Kosten (mindestens 50
Prozent, bei Kindern erhöht sich der Vom-Hundert-Satz) und
seine Rentenbeiträge kann er sich ersparen, denn bereits nach
acht Jahren Parlamentsarbeit hat er eine Versorgung, für die
"normale" Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mindestens ein halbes
Jahrhunderoder sogar noch länger Beiträge zu zahlen
hätten. Ist dies gerecht?
Man kann Herrn Storm dies natürlich nicht zum Vorwurf machen.
Aber richtig und für "normale" Bürgerinnen und
Bürger ist einfach nicht nachvollziehbar, daß hier
Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger agieren,
die selbst von belastenden Entscheidungen in keinerlei Hinsicht
negativ betroffen sind.
29.01.04 Jacq
Meine Meinung?
Das Fass ist übervoll, Hr.Schröder!!!
....wie war das noch 1998 auf seiner Wahlkampfkarte? ..."Ich gebe
Ihnen neun gute Gründe, SPD zu wählen. Der zehnte
heißt Kohl."
Nichts wurde gehalten, im Gegeteil es hat sich verschlimmert.
Deshalb verstehe ich nicht wieso sich nichts tut...geht es uns noch
zu gut?
Wir Bürger sind der Staat!
Wir müssen nur unsere Meinung kraftvoll äussern, z.B.
durch Demonstrationen.
Uns trifft selbst die Schuld, wenn wir unzufrieden sind und
trotzdem still halten. Es sind sooooo viele Menschen mit der
momentanen Politik unzufrieden bzw. enttäuscht, fühlen
sich verraten.....überall kann man dies erfahren und sehen.
Meinungsfreiheit steht uns allen zu, wir müssen davon Gebrauch
machen. Aber wir lassen uns weiterhin ausquetschen wie eine
Zitrone. Es bringt nichts auf "die Politiker" zu schimpfen..in
einer Demokratie ist jeder irgendwie selbst Politiker. Wie oft wird
im Freundes-,Bekanntenkreis, mit Kollegen, in Restaurants und
Medien darüber diskutiert, wie "toll" unsere Regierung ist.
Mir fällt da eine ganze Reihe von Anlässen ein,
aufzustehen...
30.01.04 xxx
sehr geehrte frau mirbach,
die vorwürfe an die beamten im allgemeinen kotzen mich langsam
an. bevor sie hier renten- und pensionrechtlichen schwachsinn
verbreiten, sollten auch sie sich sachkundig machen:
der dienstherr eines beamten spart im verhältnis zu einem
gleichdotierten angestellten bis zu 1000 EUR monatlich ein.a) durch
ein geringeres Brutto und b) durch fehlende Abgaben.
davon muss dann noch die im schnitt 50 %-ige beihilfe gezahlt
werden. Aber selbst das ist im Schnitt weniger als der
Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung.
Die Milchmädchenrechnung geht aber deshalb nicht auf, weil der
jeweilige Dienstherr die eingesparten Gelder in den siebziger
jahren in neue beamte "Investiert" hat und das Geld nicht
zurücklegt. Falls es sie tröstet:
Die Beamtenpensionen wurden bereits massiv beschnitten (womit ich
kein problem habe), und sie sollten wissen, dass dies einen
doppelten effekt hat. Die Versorgung umfasst nämlich quasi den
Teil "gesetzl.Rente" und "Betriebsrente".
Mal so ganz nebenbei hat der Gesetzgeber dieses Jahr Gehälter
gestrichen und die Arbeitszeiten angehoben.
Versuchen Sie das mal mit einer Gewerkschaft ! Beamte haben aber
keine Tarifverträge, sondern sind abhängig vom Gesetz.
Grundsätzlich auch kein Problem, aber ich das sollten sie
einfach mal in ihre überlegungen einbeziehen.
Ich kann es nicht mehr hörern, dass über die Beamten
hergezogen wird, als seien alle nur faule Säcke und wären
Schuld an der Wirtschaftsmisere.
Der öffentliche Dienst besteht zu über 65 % aus
Angestellten. Für die Öffentlichkeit sind das nur "die
Beamten da". Vor Jahren hat jeder nur über unsere
Gehälter gelacht, weil man in der "freien" Wirtschaft soooo
viel mehr verdienen konnte. Aber wie immer in schlechten Zeiten
....
09.02.04 Jürgen
Langenbucher
Nun, ich habe 1985 Abitur gemacht. In der Mittelstufe hatten wir
ziemlich abgegriffene Schulbücher, in denen die Alterspyramide
bereits deutlich aus dem Gleichgewicht geraten war. Will sagen:
schon damals war klar, dass die Grundvoraussetzung jeglicher
Altersvorsorge, nämlich, dass eine in ausreichende Population
vorhandene junge Genration heranwachsen muß, die die
Seniorengeneration in ihrem wohlverdienten Ruhestand versorgt, in
absehbarer Zukunft nicht mehr gegeben sein wird.
Vor diesem Hintergrund erscheint mir jede parteipolitische
Diskussion über die Sicherheit der Renten als Hohn in den
Ohren der Rentner.
Die einzig sichere Altersvorsorge sind Kinder. Nur in einem Land,
in dem Kinder noch immer ein potentielles Armutsrisiko sind,
muß jedes Rentensystem früher oder später scheitern
- auch kapitalgedeckte Altersvorsorgesysteme, denn diese brauchen
auf dem Kapitalmarkt Käufer und das können nicht die
Senioren sein, denn die sollen ja von den Kapitalerträgen
profitieren und sie nicht finanzieren.
Daher habe ich einfach nur eine Bitte an Politiker, gleich welcher
Partei:
Wenn die Ursachen, gleich welcher, Probleme bekannt sind, dann
kümmert Euch dich bitte um diese.
Dankeschön!
10.02.04 PeekABoo
Die Idee mit dem Nachhaltigkeitsfaktor kommt aber nicht von Ihnen.
Der ist vo nanderer Seite schon vor einem Jahr ins Gespräch
gekommen.
Zudem ist Ihre Annahme falsch, dass die Beitragszahler, aber nicht
die Rentner belastet werden. Sehen Sie sich die Rentenformel,
insbesondere den aktuellen Rentenwert (§68 SGB VI) einmal
genauer an. Wenn der allgemeine Beitragssatz erhöht wird,
sinkt parallel dazu der Faktor im Beitragssatz. Somit wird also
mehr Geld eingenommen und weniger ausgegeben. Sparpolitik an beiden
Enden der Wurst.
Zudem ist ihre Behauptung die jetzige Regierung sei
Hauptverursacher der jetzigen Misslage mehr Hetzkampagnie als
Problemlösung. Das Volkswirtschaft weniger wissenschaftlichen,
sondern vielmehr sozialpsychologischen Aspekten folgt sollte
bekannt sein. Daher wäre einer mehr der "Jetzt gehts
Aufwärts" ruf hilfreicher als ein pessimistischer Aufruf. Als
Opositionist sollte ihre Arbeit mit der Regierung konstruktiven und
nicht destruktiven Charakter haben. Damit wäre der erste,
wichtige Schritt zur Verbesserung der Gesamtsituation getan.
MfG
10.02.04 Der Zweifelnde
Lieber Herr Storm,
wo sind eingentlich ihre Lösungsansätze ? Das
Umlagesystem eignet sich doch wohl eher für Bauernstaaten,
vieleicht wäre es auch besser das sich Dtl. dahin
zurückentwickelt.("Vorsicht Ironie")Denn ich sehe keinen
Politiker, der Angesichts der immer grösser werdenden Menge
von Rentnern, den Mut hat, eine nicht funktionierende Idee auch zu
verabschieden. Aber regen wir uns doch nicht auf, noch brennt die
Lunte und bis die Situation explodiert wird sicher auch die Union
noch ein/zwei Legislaturperioden an der Spitze aussitzen.
Ich weiss das es gute neue Ansätze gibt, klar ist dass das
System zu einem 3. Generationenvertrag werden sollte. Auch an der
Basis der Union fragt man sich warum hier nicht auf einer Ebene in
Dtl. zusammengearbeitet wird, die Blockadepolitik ist genauso
überholt wie unser Rentensystem.
13.02.04 mensch
hallo zweifelnder : sehen sie sich doch mal meinen beitrag im
ersten forum an ( kapitaldeckung ...)
01.03.04 Der etwas andere
Standpunkt
Einerseits muss man den Leuten, die auf die Altlasten der Ära
Kohl zeigen, recht geben. Andererseits muss die SPD 16 Jahre lang
geschlafen haben. Denn es gibt keine sinnvollen Konzepte. Dass die
Kassen leer sind, liegt einfach daran, dass von unseren Politikern
seit Jahren mehr Geld ausgegeben, als eingenommen wird. Würde
dies der normalsterbliche Bürger machen, wäre dieser
längst von Gläubigern vor Gericht geschleppt
worden.
Deshalb, sehr geehrter Herr Storm, unterlassen Sie die
gegenseitigen Schuldzuweisungen und legen Sie einfach nur ein
anständiges Konzept vor. Ich persönlich könnte mir
z.B. vorstellen, dass die gesetzliche Rente ab einem bestimmten
Jahrgang abgeschafft wird und diese nur über Versicherungen
durch das Individuum selbst finanziert wird. Ein waghalsiger
Vorschlag, aber eine gute Lösung.
03.03.04 couchkissen@web.de
Sehr geehrter Herr Storm,
haben Sie (und Ihre Kollegen) denn noch immer nicht bemerkt, dass
wir (die Wähler) vom Parteigequake die Nase voll haben?
Die Schuldzuweisungen zwischen SPD und CDU sind
überflüssig, belanglos und vor allem - nervig.
Wenn nur ein Politiker mal den Mut hätte, den Menschenin
unserem Land reinen Wein einzuschenken: es geht so nicht, wir sind
pleite und - vor allem - im vergleich zu anderen ländern ganz
schön verwöhnt.
ich kann meinem vorredner (-schreiber?) nur zustimmen: ein
radikaler schnitt bei der rentenversicherung ist notwendig- die
junge generation muss für sich selbst sorgen.
grüße, couchkissen