Otto-Katalog birgt Sprengsätze
28.01.02 Petra Pau, PDS
Die Bezeichnung "Otto-Katalog" klingt freundlich, zu freundlich.
Denn das von Innenminister Schily (SPD) vorgelegte
Maßnahmenbündel zur Bekämpfung des "internationalen
Terrorismus" birgt Sprengsätze. Ein Kommentator schrieb
jüngst von einer "großen Grundgesetzreform". Sein Fazit:
"Man kann es als Abschied von der liberalen Verfassungsidee
bezeichnen. Denn der verheißende Zugewinn an Sicherheit durch
den Staat wird mit einem signifikanten Verlust an Sicherheit vor
dem Staat û also Freiheit û bezahlt." Er hat Recht. Und
doch û oder gerade deshalb û versucht die Regierung,
die Hürde "Bundestag" im Sprinttempo zu überlaufen.
Die PDS-Fraktion versuchte am 21. November mit einer
öffentlichen Anhörung etwas mehr Licht ins Dunkel der
aktuellen Gesetzesanträge und Vorschriften zu bringen. Rede
und Antwort standen sachkundige Bürgerrechtler, Anwälte,
Datenschützer, Computerexperten sowie Leute, die sich im
Ausländerrecht und seiner Handhabung auskennen.
Abschließend stellte ich allen die simple Frage: "Welche
Maßnahmen aus dem 'Otto-Katalog' könnten geeignet sein,
dem Terrorismus à la 11. September 2001 Einhalt zu bieten?"
Die einhellige und beredte Antwort war: Schweigen!
Es fehlt hier der Raum, die so genannten Antiterrorvorschläge
einzeln zu bewerten. Aber insgesamt folgen sie dem Trend: mehr
Geheimdienste, weniger Datenschutz, mehr Strafen, weniger
Ausländer, mehr Sonderrechte und zu alledem û
möglichst keine Kritik. Ein solches "Sicherheits"-Konzept
wurde schon einmal verfolgt û und zwar in einem historischen
"Feld-Versuch". Es ist gescheitert, spätestens 1989/90.
Niemand sollte es neu auflegen.
29.01.02 Michael Steiger
Warum stellt sich eigentlich keiner mehr die Frage "Warum machen
die Terorristen das?". Wo liegen die Gründe für diesen
Hass? Die Terorristen tun das doch nicht, weil unser
Personalausweis nicht gut genug ist. Sie tun es auch nicht, weil
wir einen fast nicht exisitierenden Datenschutz haben. Sie tun es
vielleicht, weil sie sich bedroht fühlen. Sie tun es, weil es
Länder gibt, die sich sehr wenig, bis gar keine Gedanken um
die Zukunft anderer Länder und Kulturen machen. Sie hassen
andere Länder dafür, weil diese Möglichkeiten haben,
aber durch Blindheit und dumpfer Solidarität ebenfalls
ignorant eingestellt sind.
Das Problem liegt nicht in den Parteien oder bei den Personen, die
jetzt oder in der Vergangenheit Macht besessen haben. Das Problem
liegt alleine darin, dass Jahrzehnte lang falsche Politik betrieben
worden ist und das von jeder Partei. Schuldzuweisungen sind die
Unterschrift zur eigenen Unfähigkeitsbescheinigung. Das
Nicht-Zugeben-wollen von Fehlern ist dann die Sahne, sprich die
größte Dummheit die man machen kann. Viele Staaten, dazu
gehört auch Deutschland, müssen einfach umdenken. Das
Unterdrücken, ausschnüffeln, Datenerfassen oder andere
Maßnahmen ersetzt das Einsehen und Ändern nicht! Es ist
Zeit jetzt zu handeln. Näher wird die Gegenwart nicht
kommen.
05.02.02 Finke
Terrorist hat Herr Busch einen Bin Laden bezeichnet und daraufhin
ließ er Bomben fallen und es starben über 4000
unschuldige Menschen. Hat er etwas geändert - nein.Die
Rivalenkäpfe gehen in Afganistan weiter.Wer ist hier
eigentlich der Terrorist.Der unschuldige Menschen töten
läßt, auch wenn der Anlaß aus anderen Gründen
ist.Die Unfähigkeit etwas positves zu erreichen, zeigt er auch
in Israel.Jetzt soll das Morden in Irak angehen. Die Liste von
Terroristen,die Herr Busch aufstellen ließ, beinhalten auch
Vereinigungen,die mit den zuständigen Regierungen in
Ver-handlungen sind, um endlich Frieden zu erreichen - siehe
Kolumbien.Auch in Irand ist nichts endgültiges geklärt.
Wo ist hier eigentlich die wohlge-priesene Freiheit und
Demokratie.
Ein Freibrief für Terroristen aller Art darf es nicht
geben,sie gehören vor ein Gericht,die die Meinung aller
Völker vertreten und nicht die vordiktierte Meinung eines
Staates.
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