8. November
2004
1-Euro-Jobs gesucht
Renate
Gradistanac und Christian Lange zu Besuch
in der
Arbeitsagentur Nagold
Die Agentur
für Arbeit appelliert an Kommunen und Verbände, weitere
Ein-Euro-Jobs zur Verfügung zu stellen. 60 Angebote liegen
vor, bis zu 800 werden benötigt. Die
SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac und Christian Lange
besprachen in einem arbeitsmarktpolitischen Gespräch in Nagold
die Umsetzung von Hartz IV.
Wieland
Hennig, Vorsitzender der Geschäftsführung der
Bundesagentur für Arbeit in Nagold, drängt die
Empfänger von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zur Eile: Wer
seinen Antrag auf Arbeitslosengeld II nicht rechtzeitig abgibt,
muss damit rechnen, Anfang Januar kein Geld zu erhalten. Bisher
lägen erst knapp 65 Prozent der zu erwartenden Anträge
vor.
Renate
Gradistanac hatte ihren Kollegen Christian Lange,
handwerkspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, innerhalb
der Informationsreihe „Landesgruppe vor Ort“ zu einem
arbeitsmarktpolitischen Gespräch nach Nagold gebracht. Im
Beisein von Nagolds Finanzbürgermeister Peter Winkler,
SPD-Stadtrat Rainer Schmid, Holger Klemke,
Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Calw, und
Kreishandwerksmeister Fritz Schroth entwickelte sich ein
interessantes, offenes Gespräch.
Renate
Gradistanac, regelmäßig bei der Arbeitsagentur zu
Besuch, nutzte diese Visite, um den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern Dank zu sagen angesichts der Herausforderungen unter
dem Eindruck der Hartz-Reform. Wieland Hennig sprach von einem
„ungeheuren Veränderungsprozess“. Um die
Anträge auf Arbeitslosengeld rechtzeitig bearbeiten zu
können, wurde bis in den Januar eine Urlaubssperre
verhängt, vorübergehend wird auch an Freitagabenden sowie
an Samstagen gearbeitet werden müssen.
Sorge bereitet
der Agentur, siehe oben, das Fehlen von Arbeitsgelegenheiten
für die so genannten Ein-Euro-Jobs. Etwa 560 bis 800 Jobs
werden im nächsten Jahr benötigt, knapp 60 Angebote
liegen vor. Agentur-Chef Henning appelliert an Bürgermeister,
Organisationen, Firmen und Verbände, Jobs zur Verfügung
zu stellen. Gemeinsam mit dem Handwerk will die Agentur dazu
Modelle entwickeln - Kreishandwerksmeister Fritz Schroth
signalisierte nach Rücksprache seine Zustimmung.
Indes nutzte
Renate Gradistanac die Gelegenheit, mit Horrormeldungen
aufzuräumen, wonach Bezieher von Arbeitslosengeld II
künftig am Bettelstab gehen müssten. Eine Familie mit
zwei Kindern werde künftig zumindest im ersten Jahr mit einem
Haushalteinkommen von 1739 Euro (mit Kindergeld) besser stehen als
heute, rechnete Renate Gradistanac vor.
Hohes Lob
zollte Christian Lange und Renate Gradistanac den Firmen und
namentlich den Handwerksbetrieben in den Landkreisen Calw und
Freudenstadt. Agentur-Teamleiter Ortwin Arnold legte Zahlen vor:
Mit über 1900 Ausbildungsplätzen haben die lokalen Firmen
den Ausbildungspakt „voll erfüllt“. Trotz
Rückgängen in der Gastronomie und im Einzelhandel mit
ihrer Ausbildungsquote liegt die Region weit über zehn
Prozent. Derzeit, so Arnold, seien nur 35 Jugendliche ohne
Lehrstelle.
Bildunterschrift:
Meinungsaustausch in der Agentur für Arbeit in Nagold (von
links): Geschäftsführer Helmut Ambs, Teamleiter Wolfgang
Pfosser, SPD-Stadtrat Rainer Schmid, Ortwin Arnold, Fritz Schroth,
dahinter Agentur-Chef Wieland Hennig, die Bundestags-Abgeordneten
Renate Gradistanac und Christina Lange und die
Geschäftsführer Gerhard Peetz und Holger
Klemke.
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