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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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14. Mai 2004

Hinsehen. Handeln. Helfen.

Renate Gradistanac wirbt für die Kampagne

gegen sexuelle Gewalt

„Polizei und Justiz alleine können sexuelle Gewalt nicht bekämpfen“, sagt die SPD-Abgeordnete Renate Gradistanac. „Wir alle müssen aufmerksam und mutig sein, um Kinder und Jugendliche vor Übergriffen zu schützen.“ Am Mittwoch, 19. Mai, lädt das Bundesfamilienministerium in Stuttgart zum Informationstag gegen sexuelle Gewalt.

Der Informationstag an der Ecke Kronprinzen-/Büchsenstraße in Stuttgart, parallel zur Königstraße, am kommenden Mittwoch von 10 bis 16 Uhr ist Teil der bundesweiten Kampagne der Bundesregierung gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Ein von DaimlerChrysler gesponserter Bus tourt als Informations- und Beratungsmobil durch die Republik. Hier stellen sich Beratungsstellen aus der Region vor, informieren und bieten Hilfe an. An einer Gesprächsrunde um 10.30 Uhr nehmen Renate Gradistanac und ein Staatssekretär des Bundesfamilienministeriums teil.

Die Kriminalstatistik der Polizei registriert bundesweit jährlich etwa 20.000 Fälle, in denen Kinder und Jugendliche Opfer sexueller Gewalt werden. Im Jahr 2003 stellte die Kriminalpolizei im Kreis Calw 65 Fälle mit 68 Opfern fest. Im Kreis Freudenstadt waren in 28 von 41 Fällen des Missbrauchs Kinder betroffen. Die Aufklärungsquote der Polizei in beiden Landkreisen liegt zwischen über 80 und über 90 Prozent. Gerade bei einem tabuisierten Thema wie der sexuellen Gewalt jedoch steht im Schlagschatten der Statistik die hohe Dunkelziffer.

Hier setzt die Kampagne mit dem Motto „Hinsehen. Handeln. Helfen“ an. Renate Gradistanac: „Wir wollen Bürgerinnen und Bürger für das Thema sensibilisieren und gezielt auf Hilfsangebote in ganz Deutschland hinweisen.“ Die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, den Schutz von Kindern und Jugendlichen weiter zu verbessern. Die SPD-Politikerin verweist auf die zum 1. April 2004 in Kraft getretene Verschärfung des Sexualstrafrechts. Im März hat der Bundestag außerdem das Opferrechtsreformgesetz beschlossen und damit den Schutz kindlicher Opferzeugen gestärkt.

Die Kampagne gegen sexuelle Gewalt wird von den Schauspielerinnen Hannelore Hoger und Elenore Weisgerber und deren Kollegen Götz George und Kai Wiesinger unterstützt. Das Bundesfamilienministerium hat ein Servicetelefon eingerichtet: Auskunft gibt es täglich unter 0180-190 77 50 (Anrufe aus dem Festnetz von 9 bis 18 Uhr 4,6 Cent, sonst 2,5 Cent pro angefangener Minute). Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.hinsehen-handeln-helfen.de.