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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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16. April 2004

Bitte kein neuer B 28-Grundsatzstreit!

Renate Gradistanac: Bildechingen entfällt,

aber Horb gewinnt durch den Rauhen Stich

In der allgemeinen Aufregung um den Wegfall der Bildechinger Ortsumfahrung geht das Wesentliche unter, konstatiert die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac. „Bildechingen entfällt zugunsten des Planungsrechts für den Rauhen Stich. Diese Korrektur ist notwendig: Sie kostet den Bund deutlich mehr Geld, und gerade darum bewerte ich diese Entscheidung als großen Erfolg.“

„Die B 28 bis Bildechingen weiterzuführen“, so Gradistanac, „wäre ohne B28-Trasse durchs Gäu weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. Die B28 wird über die Brücke an die Autobahn angebunden - nicht per Gäutrasse. In dieser Diskussion war ich immer ehrlich: Ich war von Anfang an für eine Brücke. Luftnummern, sprich: einen Doppelbeschluss aus Brücke und B 28, habe ich nie unterstützt.“

Die in einem abschließenden Koalitionsgespräch getroffene Entscheidung für den Rauhen Stich sei daher „logisch und konsequent“: „So kann die komplette Strecke von Baiersbronn bis zur Autobahn geplant werden. Damit wird endlich wahr, was Politik, Wirtschaft und Tourismusverbände seit Jahrzehnten fordern.“

Der „Rauher Stich“ genannte Abschnitt ist im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans mit 18,4 Millionen Euro veranschlagt und schließt die B 28-Lücke von Grünmettstetten bis zur Querspange in Horb. Zum Vergleich: Die Kosten für eine Brücke werden mit zwölf Millionen Euro beziffert, die Bildechingen-Umfahrung mit 6,1 Millionen.

Ob die B 28-Trasse auf die Querspange auf dem Hohenberg gelegt werden soll und kann, wie der Lärmschutz zu bewerkstelligen wäre und wie der Stadtteil Bildechingen vom Verkehr entlastet werden kann, das, sagt Renate Gradistanac, entscheide die Straßenbau-Verwaltung. „Solche Details werden im Bundesverkehrswegeplan nicht festgeschrieben.“

Renate Gradistanac appelliert an Kreis-, Gemeinde- und Ortschaftsräte, nicht mit einer erneuten Grundsatzdiskussion das bislang Erreichte aufs Spiel zu setzen. „In enger Zusammenarbeit mit meiner SPD-Kollegin Karin Rehbock-Zureich als Verhandlungsführerin für Baden-Württemberg, habe ich in wirtschaftlich schwieriger Zeit für die Region viel erreicht. Der Forderungskatalog des Regionalverbands Nordschwarzwald ist zu einem Gutteil abgearbeitet. Es gibt vermutlich keinen zweiten Landkreis in Baden-Württemberg, der im neuen Bundesverkehrswegeplan so gut wegkommt wie der Kreis Freudenstadt. Darauf bin ich stolz.“

Und weiter: „Ich verstehe den Ärger der Bildechinger, die auf eine Umfahrung gehofft haben, und ich verstehe die Enttäuschung der engagierten Menschen, die sich für eine Hohenberg-Umfahrung eingesetzt haben. Ich bitte aber nochmals die Finanzknappheit zu berücksichtigen: Uns ist es trotz Maut-Ausfällen und trotz des von den Ministerpräsidenten Roland Koch und Peer Steinbrück erstellten Subventionskürzungspapiers gelungen, im Kreis Freudenstadt Straßenbauprojekte im vordringlichen Bedarf oder mit Planungsrecht im Gesamtwert von rd. 171 Millionen Euro politisch durchzusetzen.“

Der Bund stattet das Land Baden-Württemberg im neuen Bundesverkehrswegeplan mit der Rekordsumme von sechs Milliarden Euro aus. Renate Gradistanac: „Meine Bitte an alle Beteiligten im Landkreis Freudenstadt: Es ist sehr wichtig, dass die Region weiterhin Einigkeit zeigt. Es gilt, das Erreichte zu sichern. Sonst profitieren andere, die nicht so viel bekommen haben, von einem neuen, fruchtlosen Streit.“