20. Oktober
2004
Theurer'scher Populismus
Gradistanac: Kasernen-Debatte nützt niemandem - nur
Theurer selbst
Renate
Gradistanac (SPD) wirft Oberbürgermeister Michael Theurer in
der Debatte um den Erhalt des Bundeswehrstandorts Horb
„mangelndes Fingerspitzengefühl“ vor: „Ich
bedaure den offenkundigen Theurer'schen Populismus in einer
für die Stadt so wichtigen und für die Soldatenfamilien
so sensiblen Frage.“
Die Frage, ob
das Lazarettregiment 41 in Horb verbleibt, so die
Bundestagsabgeordnete, werde Anfang November beantwortet.
„Ich möchte dem in der Hohenbergkaserne stationierten
Regiment meine Verbundenheit und meine Solidarität
zusichern“, sagt Renate Gradistanac. „Als
Bundestagsabgeordnete trete ich unverändert für den
Erhalt und einen möglichen Ausbau des Standortes ein. Ich habe
darum in den vergangenen Tagen und Wochen persönlich mit
Verteidigungsminister Peter Struck und Ministerpräsident Erwin
Teufel gesprochen.“ Außerdem, so Gradistanac, stehe sie
in Kontakt mit dem verteidigungspolitischen Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, und dem Reutlinger
CDU-Kollegen Ernst-Reinhard Beck, Mitglied im
Verteidigungsausschuss und Offizier der Reserve.
In einer
Pressemitteilung der Abgeordneten heißt es weiter: Die
Standort-Diskussion ist Teil einer militärstrategischen
Neuausrichtung. Seit Beginn der Bundeswehrreform im Jahr 2000 hat
sich die internationale Sicherheitslage gravierend verändert.
Die Anforderungen an die Bundeswehr im Einsatz sind gestiegen, die
Verpflichtungen in NATO, EU und UNO gewachsen. Die Bundeswehr wird
unter dem Eindruck einer neuen Bedrohungslage - Stichwort:
internationaler Terrorismus - künftig in den Kategorien
Eingreifkräfte, Stabilisierungskräfte und
Unterstützungskräfte eingeteilt, aufgabenorientiert
ausgebildet, ausgerüstet und eingesetzt. Bis 2010 wird die
Truppenstärke auf 250.000 Soldaten und Soldatinnen und 75.000
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verringert.
Die einzelnen
Bundeswehr-Standorte werden nach militärischer Notwendigkeit
und betriebswirtschaftlicher Verantwortbarkeit beurteilt. Diese
Kriterien haben Vorrang vor den berechtigten Interessen der
Kommunen. Renate Gradistanac: „Selbstverständlich ist
die Bundeswehr ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für Horb
und die Region. Ich wundere mich daher sehr über das mangelnde
Fingerspitzengefühl von Herrn Oberbürgermeister Theurer.
Er dreht dieselbe Nummer wie in der Krankenhaus-Diskussion - das
kann ich nicht verstehen, und ich weiß auch nicht, wem das
helfen soll. Außer Herrn Theurer selbst.“
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