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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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22. September 2004

Erste repräsentative Studie

zum Thema Gewalt gegen Frauen liegt vor

Renate Gradistanac: Frauenhaus im Kreis Calw

ist wichtiger denn je

„Ich begrüße es sehr, dass die erste repräsentative Studie zum Thema Gewalt gegen Frauen vorliegt“, erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac anlässlich der Veröffentlichung der Studie „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“. Befragt wurden über 10.000 Frauen im Alter zwischen 16 und 85 Jahren. Insgesamt haben 40 Prozent dieser Frauen körperliche oder sexuelle Gewalt oder beides erlebt.

„Die Ergebnisse bestätigen leider die bisherigen Einschätzungen“, führt Renate Gradistanac weiter aus: „Gewalt gegen Frauen ist auch hierzulande keine Ausnahme. Gewalt gegen Frauen ist ein Problem männlicher Täter. Gewalt gegen Frauen wird überwiegend durch den Partner und im häuslichen Bereich verübt. Gewalt gegen Frauen ist kein Problem bestimmter Gesellschaftsschichten, Bildungsgrade oder Einkommen.“ Einschätzungen, die die SPD-Bundestagsabgeordnete auch in ihrer langjährigen Arbeit mit von Gewalt betroffenen Frauen und bei ihren vielen Terminen im Wahlkreis bestätigt fand.

Um Gewalt gegen Frauen wirkungsvoll bekämpfen zu können, hat die SPD-geführte Bundesregierung im Jahr 1999 den Aktionsplan zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen beschlossen. Die Studie ist Teil des Aktionsplans, dessen Maßnahmen zum wesentlichen Teil umgesetzt oder auf den Weg gebracht worden sind.

Das Recht der Kinder auf eine gewaltfreie Erziehung wurde gesetzlich verankert. „Die vorliegende Studie verdeutlicht, dass eine gewaltfreie Erziehung ein sehr wichtiger Baustein im Bereich der Prävention ist: Frauen mit Gewalterfahrungen in der Kindheit haben ein höheres Risiko als Erwachsene Opfer von Gewalt zu werden“, verdeutlicht Renate Gradistanac in ihrere Aufzählung der Verbesserungen für Frauen und Kinder.

Das Gewaltschutzgesetz stärkt die Rechte der Opfer von Gewalt. Wesentlicher Punkt des Gesetzes ist die alleinige Zuweisung der gemeinsamen Wohnung auf Zeit oder auf Dauer nach dem Grundsatz: Der Gewalttäter muss gehen, das Gewaltopfer bleibt. „Im Landkreis Freudenstadt ist das Einschreiten bei häuslicher Gewalt ein häufiger Anlass zum Einsatz bei der Polizei“, erläutert die SPD-Bundestagabgeordnete. „Im Jahr 2003 wurden in zehn Fällen Platzverweise ausgesprochen.“

„Trotz aller Erfolge zeigt die Studie, dass gesteigerte Anstrengungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen notwendig sind, um Frauen wirkungsvoll vor Gewalt zu schützen“, zieht Renate Gradistanac ihr Fazit. „Wichtig ist es, die vor Ort bestehenden Beratungsstellen und Netzwerke - wie zum Beispiel das Frauenhaus im Kreis Calw - zu erhalten und zu stärken.“