Nagold,
26.Januar 2004
Umstrukturierung der Arbeitsverwaltung ist komplexes
Thema
Die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac diskutierte die
Hartz-Umsetzung vor Ort
Der Umbau des
Arbeitsamtes Nagold zu einem serviceorientierten Kundenzentrum, die
Einführung einer Grundsicherung für Arbeitssuchende und
die Einrichtung von Job-Centern waren Themen beim Gespräch der
SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac mit der neuen
Führungsebene der Agentur für Arbeit in Nagold. An dem
Informationsaustausch beteiligten sich Reinhard Flöter,
derzeit kommissarischer Leiter, sein Stellvertreter Paul Carl,
Helmut Knab, Leiter des Bereichs Ressourcen und Controlling, und
Ortwin Arnold, Teamleiter für Berufsberatung sowie der
Vorsitzende des Personalrats, Klaus Wirth.
Zentrales
Element der Arbeitsmarktreform sei neben der zügigen
Einrichtung von Job-Centern, in denen arbeitslose Menschen schnell,
unbürokratisch und effizient beraten und vermittelt werden
könnten, die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und
Sozialhilfe zu einer Grundsicherung für Arbeitssuchende,
erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac. Zu
ihrer Umsetzung werde vor Ort die Bildung von Kooperationen
zwischen den Agenturen für Arbeit und den kommunalen
Trägern angestrebt. Reinhard Flöter, kommissarischer
Leiter der Nagolder Agentur, bezeichnete die im
Vermittlungsausschuss eingeräumte Options-Klausel als eine
Lösung, die das Ziel, einheitliche Leistungen aus einer Hand
zu erreichen, erschwert. Die Options-Klausel räume kreisfreien
Städten und Landkreisen die Möglichkeit ein, die
alleinige Zuständigkeit für die Grundsicherung für
Arbeitssuchende zu übernehmen. Es sei bedauerlich, so
Flöter, dass sich nicht die Kooperationsidee einer gemeinsamen
Aufgabenwahrnehmung von Arbeits- und Sozialhilfeverwaltung
durchgesetzt habe, die die jeweiligen Kernkompetenzen
berücksichtige. Die Fachkräfte der Agentur für
Arbeit seien vor allem für Fallmanagement und Vermittlung
spezialisiert, die Kommunen für gemeinnützige kommunale
Beschäftigung sowie soziale und psychosoziale Betreuung. Im
Ausführungsgesetz sollten das neue Steuerungssystem und die
Qualitätsstandards der Bundesagentur für Arbeit verankert
werden. Auch seien die Agenturen für Arbeit heute schon in der
Lage, in jedem Einzelfall eine detaillierte Kosten-Nutzenrechnung
aufzumachen.
Das wichtigste
bei der Umsetzung der seit vielen Jahren größten
Arbeitsmarktreform sei, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den
Arbeitsagenturen vor Ort ausreichend zu motivieren, betonte die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac. In diesem
Zusammenhang sprach sie der Führungsebene der
Arbeitsverwaltung ein großes Lob aus. Reinhard Flöter
und seine Beschäftigten gingen mit dem Einrichten neuer
Führungsstrukturen und der Übertragung von mehr
Eigenverantwortung sehr offensiv vor. Die Politikerin sei daher
sehr zuversichtlich, dass der Umbau des Arbeitsamtes Nagold zur
Agentur für Arbeit gelingen werde. „Alles braucht seine
Zeit. Die Modernisierung geht nicht von heute auf morgen“.
Bereits jetzt mit positiven Auswirkungen zu rechnen, sei
illusorisch. Die Umsetzung der Änderungen durch die
Hartzgesetze beginne gerade erst, so Renate Gradistanac.
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