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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Nagold, 7. Oktober 2003

Bessere Lebenschancen für Kinder durch qualifizierte Betreuung

SPD-Bundestagsabgeordnete befürworten Ganztagsangebote für Kinder jeden Alters

Für eine individuelle und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung quer durch alle Altersklassen sprachen sich bei einer Veranstaltung im Calwer Landratsamt Abgeordnete der SPD-Bundestagsfraktion aus. „Unsere Kinder sollen zu selbstbewussten und schlauen Menschen heranwachsen“, lautete die Aussage Marlene Rupprechts, die als Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestags auf Einladung ihrer Fraktionskollegin Renate Gradistanac die Initiative „Zukunft Bildung und Betreuung“ vorstellte.

Beim Betreuungsgipfel „Lernen macht groß und stark“ setzte sich die Familienpolitikerin Renate Gradistanac für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern, insbesondere für junge Frauen, ein. Die Pflicht zur Erziehung läge zwar primär bei den Eltern, doch wüchsen Kinder und Jugendliche heutzutage auch in öffentlicher Verantwortung heran. Die Vorsitzende der Kinderkommission, Marlene Rupprecht, sprach sich für eine Gestaltung der Rahmenbedingungen durch die Politik aus in der Weise, dass sich Familien in der Gesellschaft wohlfühlen könnten. Die SPD-Bundestagsfraktion habe dafür gesorgt, dass aus dem Bundeshaushalt in den nächsten vier Jahren vier Milliarden Euro zur Förderung der Ganztagsbetreuung an Schulen zur Verfügung gestellt werden. Schule sei mehr als Unterricht, meinte die Kommissionsvorsitzende. Ganztagsbetreuung ermögliche neue Lern- und individuelle Betreuungsformen, die Bildungsdefizite ausgleichen könnten. Überdies könnten in einer Ganztagsschule auch soziale Verhaltensweisen gefördert werden. „Kinder brauchen zum Aufwachsen Kinder“, so Marlene Rupprecht.

Neben der Ganztagsschule werde ab dem kommenden Jahr das Betreuungsangebot für Kinder bis drei ausgebaut. Der Nachholbedarf sei gerade im Westen enorm. Nur für 2,8 Prozent aller Kinder gebe es ausreichend Krippenplätze. Ab Januar 2004 könnten bis zu 1,5 Milliarden Euro in die Schaffung neuer und qualitativ gesicherter Betreuungsplätze für Kleinstkinder investiert werden. „Großen Wert legen wir hier auf die Förderung der Sprachkompetenz“, hob die SPD-Familienpolitikerin Rupprecht hervor. Sie schlug vor, bis zur Bereitstellung dieser Mittel die aufgrund geringerer Kinderzahlen freiwerdenden Kindergartenplätze in Betreuungsplätze für Kleinstkinder umzuwandeln. Renate Gradistanac ermunterte die Eltern, sich an die Gemeinderatsmitglieder zu wenden und entsprechend Druck zu machen.

Bildunterschrift:
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marlene Rupprecht (links) in der Diskussion im Landratsamt Calw neben ihrer Fraktionskollegin Renate Gradistanac.