Berlin, 26.
November 2003
Geplante
Schließung des Kindergartens für behinderte Kinder nicht
akzeptabel
Renate
Gradistanac: Nagolder Vorzeigeobjekt für gelungene Integration
behinderter Kinder muss erhalten bleiben
„Eine
Schließung des Kindergartens für behinderte Kinder in
Nagold setzt falsche Prioritäten“, betonte die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac in Reaktion auf die
geplante Schließung der Außenstelle des
Schulkindergartens für behinderte Kinder in Nagold. „Ich
fordere Landrat Köblitz und die Mitglieder des Kreistags auf,
den Kindergarten zu erhalten.“
In seinem
Vorwort zum Ratgeber für Menschen mit Behinderung im Landkreis
Calw anlässlich des Europäischen Jahres der Menschen mit
Behinderungen schreibe der Landrat noch vollmundig, dass das Jahr
2003 eine gute Gelegenheit biete, über die Chancen und
Möglichkeiten von Menschen mit Behinderungen in unserer
Gesellschaft zu informieren. Nun lasse er seinen Worten Taten
folgen, indem er diese Chancen einschränke. Ein solches
Verhalten sei nicht akzeptabel.
„Ich
unterstütze die Lebenshilfe Oberes Nagoldtal in ihrem
Anliegen, den Kindergarten zu erhalten“, erklärte Renate
Gradistanac. Kommunale Kompetenz zeige sich nicht nur in der
Festlegung von wirtschaftspolitischen, sondern auch
sozialpolitischen Schwerpunkten. Qualitätsmanagement bedeute
zu erhalten, was sich bewährt habe. Der Nagolder Kindergarten
sei ein Vorzeigeobjekt einer gelungenen Integration behinderter
Kinder im Landkreis. Ihn zu erhalten sei eine gute
Zukunftsinvestition und nicht nur ein Kostenfaktor.
„Gütesiegel für einen Landkreis ist auch die
Verwirklichung der gesellschaftlichen Teilhabe aller in ihm
lebenden Menschen. Dazu zählt unter anderem eine
zukunftsweisende Behindertenpolitik“, appellierte die
SPD-Bundestagsabgeordnete. Sie hoffe, dass sich der Calwer Kreistag
doch noch für einen Erhalt des Nagolder Kindergartens
aussprechen werde.
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