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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Freitag, 11. April 2003

Therapiezentrum Iven bietet Versorgung aus einer Hand

Vorbildliche Vernetzung in Baiersbronn zugunsten der Behandlung von Kindern mit Behinderungen

„Der Reformbedarf im Gesundheitswesen ist unbestritten. Die Gesundheitsreform 2003 wird die Qualität der medizischen Versorgung steigern und mehr Wirtschaftlichkeit ins System bringen“. Dies erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac in einem Gespräch mit der Baiersbronner Logopädin Gabriele Iven.

Ein Beitrag zur Qualitätssteigerung und zu mehr Wirtschaftlichkeit werde dabei durch eine bessere Vernetzung zwischen ambulanter, stationärer und rehabilitativer Behandlung geleistet, versicherte die Abgeordnete, die stellvertretendes Mitglied ist im Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung. Die Anfang Februar vorgestellten Eckpunkte zur Modernisierung des Gesundheitswesens würden im Wege einer integrierten Versorgung und in der Errichtung von Gesundheitszentren aussichtsreiche Chancen bieten für eine „gute Versorgung aus einer Hand“.

In Baiersbronn werde die Idee des Gesundheitszentrums schon umgesetzt, erklärte hierzu die Logopädin Gabriele Iven. Voraussichtlich im Juni werde mit dem Umbau der alten Münsterschen Fabrik begonnen. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten werde in dem bisher leerstehenden Gebäude ein Therapiezentrum entstehen zur ambulanten Intensivtherapie bei Kindern und Erwachsenen mit neurologischen Problemen. Bereits jetzt arbeitete in räumlich beengten Verhältnissen eine Gruppe von bis zu 14 Therapeuten zusammen nach einem Konzept, in dem logopädische, ergo- und physiotherapeutische Behandlungen aufeinander abgestimmt seien. „Das Besondere an diesem Konzept ist, dass unsere Patientinnen und Patienten im Verlauf einer Woche mehrmals am Tag behandelt werden. Das ist weit effizienter, als eine einzige Behandlung pro Woche“, betonte Gabriele Iven. Im Mittelpunkt ihres Therapiekonzeptes stünden Kinder mit Behinderungen und ihre Eltern. Diese seien vor Ort untergebracht und würden von Beginn an in jede Therapie einbezogen. Im Anschluss könnten die Eltern die Behandlung drei bis vier Monate zu Hause fortsetzen.

Die SPD-Politikerin begrüßte das Therapiekonzept einer integrierten Versorgung. Eltern und Kinder könnten im Therapiezentrum Iven eine Auszeit von ihrem Alltag nehmen und erhielten zugleich professionelle Hilfe. Gerade im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen seien Behandlungskonzepte, die unterstützend beim Erlernen der Grundfähigkeiten beim Sprechen, Essen oder Trinken wirken, besonders gefragt. Renate Gradistanac wünschte der Logopädin einen barrierefreien Verlauf der Umbauarbeiten und eine baldige Eröffnung ihres Therapiezentrums.

Bildunterschrift:
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac im Gespräch mit der Baiersbronner Logopädin Gabriele Iven