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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Nagold, 12. Februar 2004

Auswirkungen der Gesundheitsreform

Wie wirkt sich die Umsetzung der Gesundheitsreform auf die Arbeit der Krankenkassen vor Ort aus? Wie reagieren die Krankenversicherten auf die Neuerungen seit dem 1. Januar? Diese und weitere Fragen zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung standen im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac und den Führungskräften der Innungskrankenkasse (IKK) Freudenstadt.

Als eine der wichtigsten sozialen Errungenschaften bezeichnete die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Um sie zu erhalten und zu stabilisieren, sei eine Modernisierung unumgänglich gewesen. Die Anfang des Jahres in Kraft getretenen Neuerungen seien im breiten politischen Konsens verabschiedet worden, betonte die Abgeordnete, stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung. Gemeinsame Ziele seien hierbei die Verbesserung der Qualität und der Wirtschaftlichkeit in der medizinischen Versorgung, die Senkung und Sicherung des Beitragssatzes sowie eine größere Transparenz und mehr Eigenverantwortung und Beteiligungsrechte der Patientinnen und Patienten.

Geschäftsführer Karl-Heinz Salopiata informierte bei dem Gespräch, dass die IKK im Landkreis Freudenstadt rund 9000 Kundinnen und Kunden betreut, überwiegend aus Handwerk und Mittelstand. In den vergangenen Wochen hätten die 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen größeren Beratungsbedarf zu verzeichnen. “Ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger habe Verständnis geäußert für die Einführung der Praxisgebühr und der damit verbundenen Lotsenfunktion des Hausarztes", meinte Salopiata. Verunsicherung herrsche jedoch bei den Zuzahlungsregelungen. Vor allem die Bestimmung chronischer Erkrankungen und die Fahrtkosten, die im ländlichen Raum von besonderer Bedeutung sind, hätten zu Beanstandungen Anlass gegeben.

Hierzu erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete, dass der gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen auf die Kritik der Patientenvertreter und der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt reagiert und die so genannte Chronikerregelung und Krankentransportrichtlinie überarbeitet hätte. Bis Ende März wolle der gemeinsame Bundesausschuss festlegen, welche rezeptfreien Medikamente ausnahmsweise von der Krankenkasse erstattet werden könnten. Bis dahin entscheide allein der Vertragsarzt über die Versorgung schwer kranker Menschen mit nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, beispielsweise Mistelpräparate für Krebskranke.

In dem Gespräch wurden auch die positiven Aspekte und Chancen des neuen Gesetzes herausgestellt. Stärkung der Prävention, Bonusprogramme und die Möglichkeit der Kooperation mit privaten Versicherungsunternehmen zur ergänzenden Absicherung seien wichtige Bausteine, so Salopiata.

Bildunterschrift:
Von links nach rechts: Karl-Heinz Salopiata (IKK-Geschäftsführer), Renate Gradistanac (MdB), Renate Züfle (Stv. KundenCenter-Leiterin), Lambert Schwind (Leiter FachCenter), Thomas Klein (Leiter KundenCenter), Willi Schaupp (Stv. Geschäftsführer) und Rainer Großmann (Vertrieb).