Nagold, 29.
April 2003
Gemeindefinanzreform soll kommunale Einnahmeseite
verstetigen
SPD-Bundestagsabgeordnete macht Antrittsbesuch beim Glattener
Bürgermeister
Bundesverkehrswegeplanung, Investitionsförderung und
Gemeindefinanzen standen auf den Themenliste des Antrittsbesuchs
der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac beim neu
gewählten Bürgermeister von Glatten, Thore Derek Pfeifer,
war umfassend. Im Beisein der Gemeinderatsmitglieder Marlies
Seeger, Norbert Weinmann und Ulrich Rath, zugleich
stellvertretender Bürgermeister, sowie der Vorsitzenden des
SPD-Ortsvereins Loßburg, Margret Heidelberg, wurde
ausführlich diskutiert.
Breiten Raum
nahm die Darstellung des Finanzhaushaltes ein. Bürgermeister
Tore-Derek Pfeifer bemerkte, dass zum ersten Mal in der Geschichte
der Gemeinde der Verwaltungshaushalt nicht ausgeglichen werden
könne. Sein Stellvertreter Ulrich Rath bezeichnete die
Finanzsituation der Kommunen als desolat. Einnahmen fehlten an
allen Ecken und Kanten. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate
Gradistanac verwies auf die von Bundeskanzler Gerhard Schröder
am 14. März angekündigte finanzielle Soforthilfe für
Kommunen. In der vergangenen Woche habe der Deutsche Bundestag
beschlossen, die Städte und Gemeinden von ihrem Beitrag zur
Finanzierung des Flutopferfonds zu befreien. Das verschaffe den
Kommunen zusätzliche Finanzmittel von insgesamt 819 Millionen
Euro, die entsprechend dem jeweiligen Gemeindeanteil an der
Einkommenssteuer zugewiesen würden.
Weitere
Soforthilfe werde im Rahmen der Investitionskredite für
Kommunen und für Wohnraummodernisierung durch die
Kreditanstalt für Wiederaufbau geleistet, so die Abgeordnete.
Die Konditionen hierfür würden in den nächsten
Wochen erarbeitet. Eine Verbesserung der kommunalen Einnahmen
verspreche sich Renate Gradistanac von der Gemeindefinanzreform.
„Die Einnahmen sollen verstetigt und den Gemeinden wird mehr
Eigenverantwortung aufgegeben werden“. Dazu müsse die
Gewerbesteuer erneuert werden. Vorgesehen sei eine Ausweitung des
Kreises der Steuerpflichtigen um die Freiberufler und eine
Verbreiterung der Bemessungsgrundlage. In Kraft treten solle die
Gemeindefinanzreform Anfang nächsten Jahres.
Eine gute
Verkehrsinfrastruktur mit einer schnellen Autobahnanbindung
wünschten sich der Bürgermeister und die
Gemeinderäte vor allem für die Glattener Betriebe. Die
Wahlkreisabgeordnete zeigte sich sehr zufrieden mit dem Entwurf des
Bundesverkehrswegeplans. Für die anstehenden Verhandlungen bis
zu seiner Verabschiedung im Dezember versprach sich Renate
Gradistanac für eine bessere Berücksichtigung der
einzelnen B 28 - Teilstücke einzusetzen.
Bildunterschrift:
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac im Gespräch
mit Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer, im Hintergrund Margarete
Heidelberg, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins
Loßburg.
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