Nagold, 18.
März 2004
Verabschiedung des Bundeshaushalts 2004 sichert
Integrationsprojekt
SPD-Bundestagsabgeordnete bringt gute Nachricht aus
Berlin
Mit der
endgültigen Verabschiedung des Bundeshaushalts für das
Jahr 2004 in der letzten Sitzungswoche sind die Mittel für das
neue Integrationsprojekt für junge Aussiedlerinnen und
Aussiedler im Landkreis Freudenstadt sichergestellt. Diese gute
Nachricht überbrachte die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate
Gradistanac dem Leiter der Kreisvolkshochschule, Wolfgang Jokerst,
der für das Modellprojekt „Ost-West-Integration“
zuständig ist.
Volkshochschuldirektor Jokerst freute sich. Nun stünde
einem pünktlichen Start des Modellprojekts
„Ost-West-Integration“ im Oktober nichts mehr im Wege.
Zwei Schwerpunkte zeichneten das Projekt aus, erklärte
Jokerst. Zum einen seien für junge Aussiedlerinnen und
Aussiedler Präventionsmaßnahmen vorgesehen, vornehmlich
in den Problembereichen Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie
Gewalttätigkeiten. Zum anderen solle das ehrenamtliche
Engagement bei den Migrantinnen und Migranten gefördert
werden. Kinder und Jugendliche würden an kulturelle und
sportliche Aktivitäten herangeführt werden. Darüber
hinaus werde ihnen Wissen und Strategien vermittelt, die dazu
beitragen sollen, den Alltag besser zu bewältigen. So solle
vermieden werden, dass die jungen Aussiedlerinnen und Aussiedler in
eine soziale Randständigkeit gerieten. „Wenn man sich
dazu gehörig fühlt, kommen all die Aggressionen nicht
auf“, meinte Jokerst. „Integration ist ein völlig
spannender Vorgang“.
Renate
Gradistanac betonte, dass vor Ort Strukturen geschaffen werden
müssten, in die sich die Aussiedlerinnen und Aussiedler
eingebunden fühlten. Das Projekt der Kreisvolkshochschule
könne da einen wertvollen Grundstein legen. Die Abgeordnete
freute sich, dass die SPD-geführte Bundesregierung die
für Integrationsmaßnahmen vorgesehenen Mittel seit 1998
nahezu verdoppelt habe auf mehr als 28 Millionen Euro. Mittel, von
denen in den nächsten drei Jahren erneut der Landkreis
Freudenstadt profitiere. Integration sei jedoch keine
Einbahnstraße. Es gelte auch hier der Grundsatz:
„Fördern und Fordern“. Die Migrantinnen und
Migranten müssten alle Fortbildungsmöglichkeiten nutzen,
die sich ihnen böten, und deutsch lernen. „Sprache ist
der erste Schlüssel zur Integration“, so Renate
Gradistanac. Bedauerlich sei, dass das Zuwanderungsgesetz noch
immer auf sich warten lasse. Das Zuwanderungsgesetz schaffe die
Voraussetzungen dafür, dass auch die Familienangehörigen
der Aussiedlerinnen und Aussiedler nur noch nach bestandenem
Sprachtest nach Deutschland einreisen dürften. Dies verbessere
die Chance ihrer Integration um ein Vielfaches.
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