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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Berlin/Freudenstadt, 9. September 2003

Hinter den Kulissen des Berliner Abgeordnetenhauses

Berlin/Freudenstadt - Piri Meng, Schülerin des Keplergymnasiums Freudenstadt, absolvierte ihr Berufsorientierungspraktikum im Büro der SPD-Abgeordneten Renate Gradistanac in Berlin. Da sich Renate Gradistanac zu dieser Zeit jedoch ihren Aufgaben in ihrem Wahlkreis Calw/Freudenstadt nachging, begleitete Piri Meng die Mitarbeiterinnen Sybille Thomas und Margret Hildebrand.

Bildunterschrift:
Piri Meng (vorne), Sybille Thomas (hinten links), Margret Hildebrand

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So bekam sie einen kleinen Einblick in das große Gebiet der Politik, doch noch lange keinen Durchblick. Zu durchschauen nämlich wäre vorerst einmal „nur“ das Innenleben des siebenstöckigen Jakob-Kaiser-Hauses mit seinen langen Fluren, -zig Treppen und den Tür an Tür liegenden Büros. Irritierend sind auch die unterirdischen Wege, die in die anderen Häuser sowie in den Bundestag führen, sodass man irgendwann nicht mehr weiß, wo man sich eigentlich befindet.

Doch dies war Nebensache, im Vordergrund stand, sich zumindest ein wenig durch die politische Welt, in diesem Fall vor allem die Welt der Unmengen von Post durchzuschlagen. So gehörte es zu den Aufgaben der Praktikantin drei bis vier mal am Tag die Post aus dem Fach zu holen, Drucksachen einzusortieren oder verschiedene Akten zu kopieren. „Unvorstellbar wieviel Papier hier am Tag anfällt“. Täglich bekam Piri Meng zu lesen, was die deutsche Regierung im Moment beschäftigt und das ist weitaus mehr, als man als Außenstehender erfährt.

Da das Praktikum während einer Wahlkreiswoche war und somit keine Plenarsitzungen stattfanden, gab es hauptsächlich alltägliche Dinge zu erledigen. Piri Meng hatte jedoch die Möglichkeit, an einer öffentlichen Anhörung teilzunehmen. Öffentliche Anhörungen dienen der Vorbereitung zur Entscheidung eines neuen Gesetzes. Am Dienstag stand die Änderung der Handwerksordnung zur Debatte, wo der Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit zu Wort kam. So konnten die Abgeordneten des Ausschusses ihre Fragen innerhalb eines zeitlichen Limits, welches nach dem Anteil der Fraktion bestimmt wurde, an Sachverständige stellen. Im Großen und Ganzen soll die momentan schwierige Lage des Handwerks überwunden werden, Existenzgründungen erleichtert, sowie Impulse für Beschäftigung gegeben werden.

Während dieser Woche bekam Piri Meng einen Einblick in eine Welt, der den Meisten wohl vorenthalten bleiben wird. Sie durfte die etwas ruhigere Zeit im Regierungsviertel Berlins miterleben, doch „allein nur das Innere dieser Häuser mit ihrer Architektur und all dem, was darin steckt, war es wert hierher zukommen. Doch ich habe ja auch einiges über die Arbeit erfahren und vielleicht versuche auch ich später einmal, auf irgendeine Weise in die Politik einzusteigen.“