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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Berlin, 19. Januar 2004

Fünfzehnte Rede im Deutschen Bundestag

Renate Gradistanac: Barrierefreiheit ist Bürgerinnen- und Bürgerrecht
„Menschen mit Behinderungen wollen - wie alle Touristinnen und Touristen - über Ort, Zeit und die Gestaltung ihres Urlaubs selbst entscheiden,“ äußerte die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac bei ihrer Rede anlässlich der Einbringung eines Antrags zum barrierefreien Reisen in den Deutschen Bundestag.

Ungefähr 6,7 Millionen Menschen, also rund acht Prozent unserer Bevölkerung, seien schwerbehindert. Darunter gäbe es 700.000 Rollstuhlfahrende. Rund 20 Millionen Menschen seien in ihrer Mobilität eingeschränkt. Nur 4,5 Prozent seien von Geburt an behindert. Die meisten Menschen würden es im Laufe ihres Lebens, durch Unfälle oder im Alter.

„Barrierefreiheit ist Bürgerinnen- und Bürgerrecht,“ betonte Renate Gradistanac. Hierfür brauche es verlässliche touristische Angebote. Wie Hoteliers, Gemeinden oder Freizeiteinrichtungen ihr touristisches Angebot barrierefrei gestalten könnten, zeige die ADAC-Planungshilfe „Barrierefreier Tourismus für alle“. Menschen mit Behinderungen gäben jährlich 1,5 Milliarden Euro im Tagestourismus und 1,6 Milliarden Euro für Übernachtungen aus. Etwa die Hälfte von ihnen würde häufiger verreisen, wenn es mehr barrierefreie Angebote für sie gäbe. Hier stecke wirtschaftliches Potenzial.

Das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen sei abgeschlossen. Die SPD-geführte Bundesregierung setze ihre offensive Arbeit für Menschen mit Behinderungen fort. Sie lade alle dazu ein, mitzuarbeiten, damit „Barrierefrei“ zu einem Markenzeichen des Deutschlandtourismus werde. „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden, so heißt es in unserer Verfassung,“ bekräftigte die SPD-Tourismuspolitikerin.