Pressemitteilung
27.02.2004
Klaus-Jürgen Hedrich:
Externe
Beratung im Verteidigungsministerium: teuer und ohne Aussagekraft
!
Zur
Vergabepraxis und externen Beratungen der Bundesregierung -
insbesondere im Verteidigungsministerium - erklärt der
heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Jürgen
Hedrich:
„Nach
dem ersten Täuschungsversuch der Bundesregierung in einer
Antwort auf eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, wonach
sich das Gesamtvolumen der von der Bundesregierung erteilten
Berateraufträge des Jahres 2003 auf lediglich rd. 13 Mio.
€ belaufen haben soll, gibt die Bundesregierung die Ausgaben
für Berater, Gutachten und Expertenkommissionen im Zeitraum
von 1999 bis 2003 nun immerhin mit 168,8 Mio. € an. Dieser von
der Bundesregierung genannte Betrag liegt nach unseren
Informationen aber bei weitem unter dem Betrag der allein im
Bundesministerium der Verteidigung im gleichen Zeitraum für
Beratungstätigkeiten verausgabt wurde.
Hinzu kommt:
Der Abschlußbericht der „Roland Berger Strategy
Consultants“ zu dem von ihnen für das
Bundesverteidigungsministerium durchgeführten
„Kompetenzzentrum Modernisierung“, eine mehrmonatige
Tätigkeit, die rund 1 Million Euro kostete, ist praktisch ohne
jede Aussagekraft. In den zuständigen Fachabteilungen des
Ministeriums wird die Ansicht vertreten, die Ausarbeitung sei
unbrauchbar und entspreche dem Niveau eines
Betriebswirtschaftsstudenten im 2. Semester. Diese Wertlosigkeit
der Beratung wird mit gestelzten Hohl-Phrasen wie „Die
Führung des Leistungscenters erfolgt über einfach
operationalisierbare Zielvorgaben“ oder „Prozesscluster
sollen für nicht prognostizierbare Bedarfe gebildet
werden“ kaschiert.
Ein Bericht
des Ministerium weist überdies etwa 850
Beratungs-Aufträge aus, die zum größten Teil ohne
Ausschreibungen vergeben wurden. Zudem haben sich die Beraterfirmen
zum Teil selbst Verträge zugeschanzt.
Ich fordere
Minister Struck eindringlich auf, diese Missstände in seinem
Zuständigkeitsbereich abzustellen. In einer Zeit, in der
deutschen Soldaten in Auslandseinsätzen viel abverlangt wird,
gleichzeitig aber die Mittel für die Ausrüstung massiv
gekürzt werden, sind solche Verschwendungen von Steuergeldern
schlicht unanständig und respektlos gegenüber unseren
Soldaten.“
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