Vergabeverfahren für die künstlerische Hofgestaltung des Paul-Löbe-Hauses entschieden
Für das Paul-Löbe-/Marie-Elisabeth-Lüders-Haus sind eine Reihe von Entscheidungen auf dem Wege von Direktvergaben, beschränkten Wettbewerben und Kolloquiumsverfahren schon in den zurückliegenden Monaten gefallen. Die Gestaltung der Innenhöfe des Paul-Löbe-Hauses war der letzte noch ausstehende Kunstwettbewerb. Der gesamte Wettbewerb wird in dieser Ausstellung vollständig dokumentiert, das heißt, es werden auch die Entwürfe gezeigt, die nicht zur Ausführung ausgewählt wurden.
Das Paul-Löbe-/Marie-Elisabeth-Lüders-Haus unterscheidet sich als vollständiger Neubau grundlegend vom Reichstagsgebäude. Beide Gebäudeteile wurden vom Architekten Stephan Braunfels entworfen. Der Bau erstreckt sich über eine Länge von ca. 180 Metern und setzt sich auf dem rechten Ufer der Spree fort. Diese wird durch eine doppelgeschossige Fußgängerbrücke überspannt. Der filigrane Bau erschließt sich über seine ganze Länge durch eine zentrale Halle, von der aus man Zutritt zu den Sitzungssälen der Bundestagsausschüsse hat.
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Die beiden Künstler (e.) Twin Gabriel entwarfen dieses Kunstwerk. An die Profile Goethes und des deutschen Schäferhundes angelehnt verstehen sie dies als Darstellung prototypisch Deutscher, nämlich als "Deutscher 1" und "Deutscher 2". Die Künstler schlagten vor, vergrößerte Varianten dieser Skulpturen als Plastiken in einem der Hüfe aufzustellen.
Aus dieser klar gegliederten durchgängigen Struktur des Baukomplexes ergibt sich, daß vornehmlich Künstler mit einer entsprechend klaren, einer minimalistischen oder konzeptuellen Kunstsprache beauftragt wurden, um eine der Klarheit des Baus entsprechende durchgehende künstlerische Gestaltung zu gewährleisten. Ganz wesentlich für die Auswahl der zu beauftragenden Künstler ist ihre Fähigkeit gewesen, auf die lichtdurchdrungenen Räume und die komplexen geometrischen Formen des Baus ihrerseits durch Farbe, Licht, Geometrie oder durch Zeichen und Schrift auf die historische Besonderheit des Ortes und seine parlamentarische Bedeutung zu reagieren. Die Künstler sahen sich vor die Herausforderung gestellt, einerseits zu "intervenieren", also die Eigenart ihrer spezifischen künstlerischen Sprache zum Ausdruck bringen, zugleich aber das durchgehende Gestaltungsprinzip der Architektur zu unterstreichen.
Integriert in das Kunstkonzept werden ferner das zum Mahnmal gestaltete Mauerstück und die Gedenksteine im Bereich des Luisenblocks sowie die monumentale Bronzeskulptur "Miracolo" von Marino Marini, ein Geschenk des Kunstmäzens Rolf Becker an den Deutschen Bundestag. Sie wird auf der Seite des Luisenblocks auf dem Treppenpodest ein markantes Symbol darstellen.
Für die Gestaltung der Innenhöfe des Paul-Löbe-Hauses wurden als Ergebnis eines beschränkten Wettbewerbs folgende Entwürfe zur Realiserung empfohlen und vom Kunstbeirat beschlossen:
Joannis Avramidis
Till Exit
(e.) Twin Gabriel
Jörg Herold
Franka Hörnschemeyer
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Modell: Hofgestaltung Paul-Löbe-Haus von Till Exit |
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Modell: Hofgestaltung Paul-Löbe-Haus von Hermann Kleinknecht |
Im Auftrag des Kunstbeirats des Deutschen Bundestags hatte die Bundesbaugesellschaft Berlin mbH auf der Basis von Vorschlägen externer Kunstsachverständiger sowie des Architekten Stephan Braunfels ein Vergabeverfahren für die Kunstkonzepte der Höfe des Paul-Löbe-Hauses ausgelobt. Die Jury entschied am 8. Oktober 1998 über die eingereichten Entwürfe von insgesamt 19 Künstlern:
Ihre Teilnahme abgesagt hatte Susana Solano.