Hanne Darboven
* 1941 in München · lebt und arbeitet in Hamburg
Preise und/oder Professuren · 1986 · Edwin-Scharff-Preis der Stadt Hamburg
Einzelausstellungen · 1997 Kinder dieser Welt, Staatsgalerie Stuttgart · 1996 · Kulturgeschichte 1883-1983, Dia Art Foundation, New York · 1991/92 · Die geflügelte Erde, Requiem, Deichtorhallen, Hamburg, Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven
Gruppenausstellungen · 1997 · Deutschlandbilder, Martin-Gropius-Bau, Berlin · 1982 · Documenta 7, Kassel · Biennale di Venezia
Hanne Darboven entwickelte in den sechziger Jahren ein Konzept zur Fortschreibung von Zeit und formalisierte es in einer Abfolge von abstrakten Schreibzeilen und Gruppierungen von Zahlen. Sie wurde angeregt durch ihre Begegnung mit Künstlern der Minimal Art, vor allem Carl Andre und Sol LeWitt, in New York, wo sie sich 1966/67 aufhielt. Sie distanzierte sich sowohl von der extrovertierten Darstellungsweise der Pop Art als auch von der expressiven Linienführung der Zeichnung. 1968 übernahm sie die Einteilung des Kalenders mit Tag, Monat und Jahr.
In den siebziger Jahren bezog sie ihr Konzept auf literarische Werke wie Homers "Odysee" oder Heinrich Heines "Atta Troll". Mit den Blättern der "Schreibzeit" (1975-80) begann sie sich geschichtlichen Themen zuzuwenden und historische und politische Inhalte zu reflektieren. Dies schlug sich besonders durch die Integration von Bildmaterial in ihrer Arbeit nieder.
Für das Reichstagsgebäude, in den Fraktionslobbies, im dritten Obergeschoß, ist die Arbeit "12 Monate (Europa-Arbeit)" von 1997 vorgesehen, die auf 32 Blättern 12 Monate repräsentiert. Die Blätter sind mit Federzeichnung und Collage auf Pergament ausgeführt. Im Unterschied zu den Geschichtsbezügen der Vergangenheit verweist sie auf eine zukünftige Vision von Europa.
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