MODELLVERSUCH ZUR HEROINABGABE ERLÄUTERN (KLEINE ANFRAGE)
Berlin: (hib/BOB-ge) Als einen ”fachlich und politisch umstrittenen Weg” bezeichnet die CDU/CSU einen Modellversuch der Bundesregierung zur ”heroingestützten Behandlung Drogenabhängiger”, an dem der Bund beteiligt werden soll. Da die Entscheidungen über dieses geplante Heroinprojekt derzeit am Parlament vorbeigingen, so die Union in ihren Vorbemerkungen zu einer Kleinen Anfrage (14/1747), wird die Regierung aufgefordert, darzulegen, ob es nach ihrer Überzeugung Ziel des Versuchs sein soll, die Heroinabgabe auf ihre Eignung als Schritt auf dem Weg zur Drogenbabstinenz zu überprüfen.
Anhand welcher Kriterien hinsichtlich des Zeitraumes und des Anteils der in Abstinenz lebenden Patienten an der Gesamtteilnehmerzahl gemessen werden soll, ob das Ziel erreicht werden konnte, ist auch von Interesse. Was nach Auffassung der Regierung die ausschlaggebendsten Faktoren für die Erwartung sind, dass ein signifikanter Teil der Teilnehmer am Modellversuch zur Heroinverschreibung den Weg in ein drogenfreies Leben findet, möchten die Abgeordneten zudem in Erfahrung bringen. Auf welche wissenschaftlichen Erkenntnisse die Regierung diese Erwartung stützt, soll ebenfalls mitgeteilt werden. Die Oppositionsfraktion fordert die Regierung ferner auf, über Erfahrungen und Ergebnisse eines ”Versuchs für eine ärztliche Verschreibung von Betäubungsmitteln” in der Schweiz zu berichten.
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