Sport mit Aussiedlern fortführen Gefährdung durch Drogen vorbeugen(sp) Die Bundesregierung soll das Projekt "Sport mit Aussiedlern" fortsetzen. Das beschloß der Sportausschuß am 23. Juni, als er einen Bericht des Bundesinnenministeriums zu dieser Thematik zur Kenntnis nahm. Der Ausschuß erklärte, Sport sei ein herausragendes Mittel zur Integration. Dies gelte insbesondere für jugendliche Aussiedler, die zunehmend durch Drogen und Kriminalität gefährdet seien. Sport diene der Vorbeugung vor diesen Gefahren. Zuvor hatte die Regierung berichtet, das Projekt "Sport mit Aussiedlern", dessen Träger der Deutsche Sportbund (DSB) ist, sei 1989 ins Leben gerufen worden und werde seither mit Integrationsmitteln des Bundesinnenministeriums (BMI) fördert. Das Projekt sei in die Strukturen der Mitgliedsorganisationen des DSB (16 Landessportbünde) eingebunden. An der Durchführung wirken den Angaben zufolge bundesweit 20 Landes und Regionalkoordinatoren, ca. 300 Starthelfer, ca. 300 Stützpunktvereine sowie mehrere hundert ehrenamtliche Kräfte mit. Wie der Regierungsvertreter weiter darlegte, werden die Aussiedler mit diesem Projekt über das deutsche Sportsystem informiert. Zielgruppe seien vor allem jugendliche Aussiedler. Diese seien starken Gefährdungen durch Drogen und Kriminalität ausgesetzt, weil sie neben den alterstypischen Problemen die Begleiterscheinungen der Aussiedlung bewältigen müßten. Dazu gehörten neben dem Verlust des Freundeskreises die Schwierigkeiten bei der Eingliederung in ein völlig anderes Ausbildungssystem, Isolation durch Sprachprobleme und die allgemeine Arbeitsmarkt und Ausbildungssituation. Insgesamt, so die Regierung, stünden 34 Sportmobile mit jeweils etwa 40 bis 50 verschiedenen Sport und Spielgeräten zur Verfügung. Diese Sportmobile erfreuten sich "großer Beliebtheit" und würden kostenlos bei Integrationsveranstaltungen eingesetzt. Darüber hinaus würden in Kooperation mit Sportvereinen Ferienfreizeiten für Jugendliche und Familien angeboten. Diese ermöglichten eine sonst nicht erreichbare Kontaktdichte zwischen Aussiedlern und Einheimischen sowie eine hohe Betreuungsintensität. Die "integrative Gruppenzusammensetzung" gewährleiste soziale Kontakte und Bezüge, die sich über die Dauer der Freizeit hinaus als tragfähig erwiesen und häufig Mitgliedschaften in Vereinen nach sich zögen. Bilanzierend erklärte der Regierungsvertreter, das Projekt habe sich bewährt. Seit 1998 habe es etwa 170.000 Aussiedler sowie zusätzlich mehr als 100.000 Menschen aus der übrigen Wohnbevölkerung erreicht. Die Eingliederung sei trotz zurückgegangener Zuzugszahlen aufgrund der angespannten Arbeitsmarktlage, mangelhafter Deutschkenntnisse und des zunehmenden kulturellen Abstandes infolge gemischtnationaler Ehen "schwieriger" geworden. Dies gelte insbesondere für jugendliche Aussiedler, die zunehmend durch Drogen und Kriminalität gefährdet seien. Durch Engagement im Sportverein könnten die Jugendlichen von Banden weggehalten werden. Deshalb solle das Projekt fortgesetzt werden. Voraussetzung sei allerdings, daß die BMIMittel nicht gekürzt werden. |